Kritiken 2009
nur Ausschnitte/excerpts only
Konzert, Mannheim, 11. Januar 2009
Konzert, Athen, 15. Januar 2009
Konzert, Berlin, 19. Januar 2009
Rosenkavalier, Baden-Baden, 25. - 31. Januar 2009
Konzert, Théâtre des Champs-Élysées, Paris, 17. März 2009
Konzert, Abu Dhabi, 21. März 2009
Puccini: Tosca, Zürich, 29. - 18. April 2009
Massenet: Manon, Wien, 26. + 30. April 2009
Liederabend, Konzerthaus Wien, 4. Mai 2009
Liederabend, Kopenhagen, 6. Mai 2009
Puccini: Tosca, Wien, 9. und 12. Mai 2009
The Classical Brit Awards, Royal Albert Hall, London
Puccini: Tosca, Berlin, 16. und 21. Mai 2009
Liedermatinée, Zürich, 24. Mai 2009
Verdi: La traviata, München, 9. - 15. Juni 2009
Wagner: Lohengrin, München, 5. - 19. Juli 2009
Konzert, Regensburg, 22. Juli 2009
Schubert: Die schöne Müllerin, München 26. Juli 2009
Liedmatinee, Salzburger Festspiele, 30. August 2009
Verdi: Don Carlo, London, ROH, 15. September - 1. Oktober 2009
Mendelssohn: Paulus, Frankfurt, Alte Oper, 4. Oktober 2009
Mahler: Das Lied von der Erde, Bad Urach (in Metzingen), 6. Oktober 2009
Konzert, Düsseldorf, Tonhalle, 11. Oktober 2009
Konzert, Baden-Baden, Festspielhaus, 22. Oktober 2009
Wagner: Lohengrin, München, 15. - 29. Oktober 2009
Verdi: Messa da Requiem, Paris, Salle Pleyel, 15. November 2009
Verdi: Messa da Requiem, Mailand, La Scala, 18. + 20. November 2009
Bizét: Carmen, Mailand, 7. - 23. Dezember 2009
Konzert, Mannheim, 11. Januar 2009
Mannheimer Morgen: Höhenflüge eines Tenors
Jonas Kaufmann kann sich den ungewöhnlichen Rollen-Spagat zwischen Mozart und Wagner leisten, weil er tenorale Höhenflüge aus männlich-dunklem Fundament entwickelt, sich ebenso sicher im italienischen wie im französischen Repertoire bewegt und sein betörendes Timbre ohne Sentimentalität und Effekthascherei einsetzt. Auffallend, dass er dank perfekter Atemtechnik oft erstaunlich langsame Tempi wählt und bei den meisten Arien über weite Strecken seine berückende Pianokultur demonstriert, was die finalen Höhepunkte umso effektvoller wirken lässt.


Die Rheinpfalz: Sphärisches Flüstern
Wirklich aufregend wurde es diesmal nach der Pause. Dann erst war Kaufmann in Bestform zu erleben, kamen die musikalischen Offenbarungen. Der Fairness halber: Kaufmann hatte vermutlich mit einer lndisposition zu kämpfen — am Freitag musste er noch sein Stuttgarter Konzert absagen. Außerdem sei klargestellt, dass er — souverän, eminent kultiviert, mit außergewöhnlich wachem Gespür für Detailfeinheiten singend —auch im ersten Teil für hohe Ansprüche einstand.
In der zweiten Konzerthälfte folgten die faszinierenden Höhepunkte: Cavaradossis zweite Arie („E lucevan le stelle“) gelang ihm wesentlich überzeugender als zuvor die erste. Dann aber die „Blumenarie“ aus „Carmen“ und Lohengrins „Gralserzählung“! Sie wurden zu wahren Sternstunden des Operngesangs. Da war jede Phrase, jeder Ton ein Erlebnis für sich.
Konzert, Athen, 15. Januar 2009
e-go.gr: O Jonas Kaufmann στο Μέγαρο Μουσικής (*****!)
Ο Jonas Kaufmann για μία ακόμη φορά επιβεβαίωσε αυτό που ήδη ήξερα: ότι είναι ένας από τους σημαντικότερους τενόρους της γενιάς του και όχι μόνο. ...
Οι ερμηνείες του ήταν συγκινητικές, δυναμικές και εξαιρετικά λιτές, διότι όταν έχεις μια τέτοια υπέροχη φωνή δεν χρειάζεται να κάνεις καραγκιοζιλίκια για να κλέψεις εντυπώσεις.


TA Nea.gr: Έπεσε το Μέγαρο!
Εξαιρετική συγκέντρωση, υψηλή τεχνική, εσωτερικότητα, γνώση του ύφους του κάθε συνθέτη και ένα εντελώς προσωπικό ύφοςδεν μοιάζει με κανέναν....Ήταν, πάνω απ΄ όλα, η Μουσικότητά του- μακριά από τον Κάουφμαν οι ιταλιάνικες επιδεικτικές ρητορίες. Έπεσε το θέατρο! Αφού αναγκάστηκε να κάνει τέσσερα ανκόρ: «Αρλεζιάνα» του Τσιλέα- νομίζω η καλύτερή του στιγμή-, μία καντσονέτα, όχι από τις τετριμμένες, «Ριγκολέτο», Λέχαρ. Με την ίδια σοβαρότητα, την ίδια σεμνότητα, την ίδια Μουσικότητα- χωρίς τερτίπια και εξυπνάδες. Θέλουμε να τον ξανακούσουμε!
Konzert, Berlin, 19. Januar 2009
Berliner Morgenpost: Jonas Kaufmann setzt vor allem auf tenorale Stimmkraft
Natürlich wäre jedes Opernhaus froh, einen Tenor von Kaufmann-Kaliber unter Vertrag zu haben. Er singt sich inzwischen durch die gängige musikalische Weltliteratur. Er blättert sie auf mit der Stimme, und die kann sich durchaus hören lassen. Sie hat inzwischen die engeren Grenzen der puren Lyrik überschritten und tönt in die dramatischeren Gefilde hinein. Noch hält Kaufmann dem Publikumsliebling Puccini die Treue, drei seiner berühmtesten Arien standen auf dem Programm, aber er ist stimmlich auch längst in Bizets "Carmen" zu Haus, von Wagners "Lohengrin" ganz zu schweigen. Kaufmann singt wie ein junger Held und er sieht, was kein Nachteil ist, auch so aus.


Tagesspiegel: In die falsche Richtung
Der dunkel-satten Grundfarbe seines Timbres kann und will man sich nicht entziehen.
Rosenkavalier, Baden-Baden, 25. Januar 2009
Pforzheimer Zeitung: Milde Resignation im 3/4-Takt
Die kurze, gesangstechnisch anspruchvolle Arie des italienischen Sängers nutzt der neue Tenorstar Jonas Kaufmann, um eine Kostprobe seiner prächtigen dunkel-timbrierten Stimme zu geben.


Mittelbadische Presse: Irdisch oder eher galaktisch?

Die Partie des italienischen Sängers ist sehr klein und sehr anspruchsvoll. Da muss jeder Ton sitzen, da gibt es nichts zu korrigieren. Jonas Kaufmann genoss diesen Bravourauftritt und ließ ihn sich gewiss fünfstellig * vergolden. Luxus pur, unzeitgemäß, aber hinreißend.


Stuttgarter Zeitung: "Der Rosenkavalier" zur Eröffnung der Baden-Badener Winterfestspiele
Erhöhte Temperatur gab es beim kurzen Auftritt von Jonas Kaufmann als Sänger, dessen breit-gaumige Tenorstimme eigentlich nicht mehr passt zum Duktus von Strauss" Belcantoaufguss, der aber zur Komik begabt den Italiener im Deutschen herauskitzelte.


magazin.klassik.com: Tiefsinn und Tölpelei
Selbst in Randbesetzungen wie Jonas Kaufmanns strahlkräftig fülligem Sänger sandte dieser Baden-Badener 'Rosenkavalier' noch Luxus aus.


Badische Zeitung: "Rosenkavalier" der Weltstars
Und das schließlich ist Luxus: die kleine Rolle des Sängers mit einem Weltstar wie Jonas Kaufmann zu besetzen. Es garantiert Beifallsstürme, auch wenn etwas beckmesserisch angemerkt sei – die Idealbesetzung für eine solche lyrische Partie ist der dunkel timbrierte Tenor mit Avancen ins Heldenfach nicht. Wenigstens akustisch.


Wiener Zeitung: Ist kein Traum, kann wirklich sein
...
ebenso der pure Luxus wie Jonas Kaufmann. Der darf hier einmal den Tenorstar spielen und ist der Clou einer Besetzung, wie sie sich im Moment eben wirklich nur für Baden-Baden zusammenfindet.


Abendzeitung: Reiner Wohlklang
Renée Fleming überragte alle, war aber in der Gestaltung allzu einförmig auf reinen Wohlklang fixiert. Diana Damrau (Sophie), Sophie Koch (Octavian), Franz Hawlata (Ochs), Franz Grundheber (Faninal) und Jonas Kaufmann (Sänger) präsentierten sich achtbar, mehr nicht.


Mannheimer Morgen: Alles ist zum Weinen schön
Jonas Kaufmann singt seine einzige Arie beim Lever des ersten Akts mit leicht dumpfer Mittellage und scharfer Höhe - und schaut sich den weiteren Abend entspannt und Autogramme verteilend auf dem Rang an.


Eßlinger Zeitung: Lieben und loslassen
Selbst der kurze Auftritt des Sängers mit Jonas Kaufmann ist eine Luxusbesetzung.


Stimme.de: Liebesleid und Liebesfreud
Auch die Nebenrollen sind gut besetzt: Wenn ein Franz Grundheber als Faninal aufgeboten ist und ein Jonas Kaufmann als Sänger kaum zwei Strophen zu singen hat, sagt das alles über die Außergewöhnlichkeit der Besetzung.


FAZ: Ist ein Schau'n, kann ein Event sein
Auf der Bühne versammelten sich die Besten der Besten. Selbst für etliche Nebenrollen wurden Stars aufgeboten, wie der seit zwei Jahren als Weltstar gefeierte Jonas Kaufmann für den italienischen Sänger. Er sang die in höchster Tessitura liegende Arie – eine verdeckte Warnung an die Marschallin – mit ungewöhnlich dunklem, wie aus einer Gähnstellung gefärbtem Klang; gleichwohl bewältigte er die bis zum „ces“ führende Phrase mit heldentenoraler Energie.


Stuttgarter Nachrichten: In dem Wie liegt der ganze Unterschied
Dass diese vokal üppig dekoriert ist, tröstet nur wenig, denn mit Ausnahme von Jonas Kaufmann, der - welch ein Luxus! - die kleine Partie des italienischen Tenors mit Kunst, Inbrunst und hübscher Selbstironie versieht, glänzt hier wenig.


Times: Rosenkavalier
... and the German tenor of the moment, Jonas Kaufmann, stepping in as a late replacement to sing the Puccini pastiche aria at the Marschallin’s levée.


Giornale della musica: Un cavaliere da sogno
... difficile anche dar conto di un lungo ed equilibrato cast che si permette autorevoli presenze anche nei ruoli minori (fra cui Jane Henschel come Annina e Jonas Kaufmann, un troppo tenebroso tenore italiano


Neues Deutschland: Luxus pur. Betörend!
Wenn obendrein auch noch Franz Hawlata einen dosiert grobianischen Ochs, Franz Grundheber den Herrn von Faninal, Jane Henschel die Intrigantin Annina verkörpern und Jonas Kaufmann den Tenor in der Morgengesellschaft der Marschallin gibt, dann ist das ein Stimm-Luxus, der derzeit auf keiner anderen Bühne der Welt zusammenkommt. Wenn aber auch sonst alles stimmt, und die Inszenierung, sowohl die, die auf dem Werk in seiner »puren« Gestalt bestehen, wie auch jene, die einen Zugang von heute aus bevorzugen, gleichermaßen zufriedenstellt, dann handelt es sich schlichtweg um eine Sternstunde. Für Strauss, für die Stars auf der Bühne, für ihr Publikum und für die Oper!


MusicalCriticism.com: Strauss: Der Rosenkavalier
Jonas Kaufmann, a superb tenor, seems to have looked on his unexpectedly jumping in to sing that marvellous Italian aria more as a few days' rest in agreeable Baden-Baden, than offering a great performance of that irresistible interlude. Dressed, incongruously, like many others in this performance, in a dinner jacket, Kaufmann returned to sing the second verse of his aria by first sitting on the corner of the oversize bed and munching from a plate of spaghetti. He is then said to have returned to the stalls and happily signed autographs for his admirers. It was all a bit of a joke, rather than the mellifluous interlude in the chaos of that scene.


ConcertoNet: Moteur !
En revanche on avoue sa déception devant le chanteur italien de Jonas Kaufmann, sur le papier sans doute le luxe le plus insolent de la soirée. L’attraction surprise se réduit à une voix opaque, à l’émission poussée et tubée, manifestement inadaptée à l’emploi. On est prêt à parier que Ramon Vargas, annoncé à Munich pour la reprise du spectacle en concert le 6 février prochain, y sera beaucoup mieux à sa place.


ResMusica: La Piste aux Etoiles
Baden-Baden s’est offert le luxe incroyable de faire venir Jonas Kaufmann pour chanter les deux strophes de chanteur italien, dont il s’acquitte glorieusement, la première strophe piano, la seconde forte, avec des aigus éblouissants.


Online Musik Magazin: Ist kein Traum, kann wirklich sein
Jonas Kaufmann, der mal den Tenorstar spielen darf, der er ist, wird zum Clou einer Besetzung, wie sie sich im Moment eben wirklich nur für Baden-Baden zusammenfindet.


Opernglas: Der Rosenkavalier
Jonas Kaufmann entsprach zunächst stimmlich rein gar nicht dem Ideal für die Partie des Sängers. Der männlich-dunkel grundierte Tenor des neuen Szenelieblings ging zunächst nur wenig mit Strauss schwelgerischer Kantilene zusammen, entwickelte erst im hohen Register jenen Glanz und Fokus, die für die kurze Arie „Di rigori armato il seno“ zwingend erforderlich sind. Wirksam wurde Kaufmann als im Blitzlichtgewitter umschwärmter, telegener Medienstar inmitten des turbulenten Levers eigens neu in die Inszenierung „eingebaut“. Schon 1995 hatte Wernicke mit einer Pavarotti-Parodie gearbeitet. Die perfekte Alternativversion traf optisch voll ins Schwarze und sicherte den intendierten Jubel.
Konzert, Théâtre des Champs-Élysées, Paris, 17. März 2009
Altamusica: Le cas Kaufmann
Énorme triomphe pour le premier concert du ténor allemand Jonas Kaufmann avec orchestre à Paris. Une de ces soirées qui marquent une carrière, même pour un chanteur passé en deux ou trois ans du stade d’honorablement connu à celui de superstar internationale. Un succès mérité pour un artiste qui s’impose comme un cas à part dans le monde des ténors actuels....Avec une telle technique, un telle intelligence de la musique et du texte, Jonas Kaufmann a ce qu’il faut pour savoir ne pas aller trop loin et surtout comment choisir ce qu’il doit élaguer désormais dans les rôles qui l’on conduit à des triomphes comme celui vécu en ce mémorable récital du Théâtre des Champs-Élysées.


Le Monde: La grâce vocale de Jonas Kaufmann, nouveau ténor vedette de la scène lyrique
A presque 40 ans (il est né à Munich le 10 juillet 1969), Jonas Kaufmann est un peu l'anti-Rolando Villazon. Même génération et quelques rôles en commun : mais là où le ténor franco-mexicain, de trois ans son cadet, brûle depuis dix ans ses vaisseaux au risque de perdre la voix (Le Monde du 6 mars), Jonas Kaufmann s'est construit une carrière de Sioux, alliant audace et sagesse....Pur produit de l'école de chant allemande, Jonas Kaufmann est aujourd'hui (avec le ténor péruvien belcantiste, Juan Diego Florez) ce que la scène lyrique fait de mieux.


La Croix: Jonas Kaufmann : la nuance est son royaume
Devant le public subjugué du Théâtre des Champs-Elysées, à Paris, le ténor allemand a déployé son immense talent, mettant au service de la musique une santé vocale impressionnante... Sur le parvis du théâtre (en l’occurrence celui des Champs-Élysées, à Paris), impressions et commentaires s’échangent, histoire de prolonger un peu la soirée. Et sa magie. Car c’est bien de cela qu’il s’agissait mardi 17 mars, lors du récital éblouissant offert par le ténor allemand Jonas Kaufmann....Physique superbe, port élégant et gestuelle sobre, Jonas Kaufmann capte d’abord l’attention par le regard. On le souligne d’autant plus volontiers que cette allure avantageuse ne servira jamais à détourner l’auditeur de qualités proprement musicales. Elles se fondent aussi bien sur une voix d’airain (sur toute l’étendue de son registre) que sur un sens aigu de la nuance qui lui fait rechercher - et obtenir - sans cesse les raffinements les plus audacieux, notamment dans la douceur....


le JDD: L'irrésistible ascension de Jonas Kaufmann
Une demi-heure d'airs donnés en "bis" à l'issue d'un concert d'une heure et demie coupé d'applaudissements forcenés par une salle ultra bondée. C'était mardi soir, au Théâtre des Champs-Elysées, l'heure du triomphe à Paris pour le chanteur allemand âgé de 40 ans, Jonas Kaufmann, surnommé le ténor "assoluto", tant ses moyens sont foisonnants....Sa voix aux aigus ronds, d'une couleur sombre, sa diction impeccable dans toutes les langues, l'émotivité intelligente de chacun de ses personnages font mentir le dicton selon lequel "il n'y a pas plus c.. qu'un ténor!".


Operachroniques: Jonas Kaufmann
En seconde partie, le second air de Cavaradossi, susurré, intériorisé à l’extrême, relève d’une compréhension intime de la situation qui ont échappé à bien des prédécesseurs de l’artiste. Pour autant, la psychologie n’est guère le ressort qui met le plus en valeur la musique de Puccini, et, si l’intelligence de l’interprète reste exceptionnelle, mon sentiment premier reste que Jonas Kaufmann devrait laisser ce répertoire à d’autres que lui moins dotés par la nature. Ses qualités sont bien trop précieuses ailleurs, et l’air de la fleur à suivre le démontre amplement. Tout frôle ici la perfection. L’alliance de ce timbre viril et corsé avec la plus grande douceur rappelle Jon Vickers de manière étonnante, dans l’approche musicale et la couleur comme dans la parfaite compréhension des émotions du personnage ; idem pour ces nuances, prodigieusement dosées, délicates mais jamais défigurées par la moindre trace de mièvrerie. A cela l’artiste ajoute des qualités de souffle, de maintien de la ligne, de dessin des phrasés d’une école que l’on croyait révolue. L’audition répétée au disque de la plage correspondante de son récital pour Decca n’enlève rien à la surprise et au choc de ces minutes exceptionnelles, de celles qui justifient que l’on court inlassablement les salles de spectacles à leur recherche. En prélude à sa prise de rôle prochaine, Jonas Kaufmann offre pour conclure un étonnant récit du Graal, retenu, mystérieux, coulé dans un phrasé constamment piano jusqu’aux ultimes phrases, héroïques mais sans inutile clairon. Lorsque le conte est suffisamment merveilleux pour capter l’attention et que l’auditoire se pend aux lèvres du narrateur à chacun de ses mots, nul besoin de déclarations intempestives ou d’éclats contreproductifs.....Et bien des moments ce soir ont encore confirmé à quel point Jonas Kaufmann est l’un des plus beaux magiciens de notre époque.


Concertclassic.com: Loué soit Jonas
Le 9 novembre dernier il électrisait le Palais Garnier avec son premier récital dans la capitale, le 17 mars le Théâtre des Champs-Elysées était à ses pieds. Jonas Kaufmann est en passe de devenir le ténor numéro 1, le seul capable de surpasser Alagna, Villazon et Florez, en rayonnement, en esprit, mais aussi en musicalité et en répertoire....Là encore la façon d'alléger le matériau vocal jusqu'au détimbrage, sans rien perdre de sa texture, son art du phrasé, son sens de la nuance et de la messa di voce, tiennent du miracle....Le clou de la soirée était sans conteste l'exécution de "Im fernem Land" de ce Lohengrin qu'il n'abordera que l'été prochain à Munich. Comme descendu du ciel, le chanteur interprète son récit dans un état de grâce, renforcé par une voix volontairement haute, pleine et d'une belle assise. A mi-chemin entre Sandor Konya et Gösta Winbergh, Jonas Kaufmann mise sur la pureté de ses accents et la clarté de sa diction pour caractériser les paroles de ce héros chevaleresque et maintenir la progression dramatique jusqu'à la révélation de son identité....Un tel marathon en aurait exténué plus d'un mais le ténor, face à un public en délire, a généreusement donné quatre bis et non des moindres.


Forumopera.com: Danke schön!
Ce plaisir est pourtant celui de la partition et de sa redécouverte, de son respect et de son intelligence. Ainsi, ce pianissimo – autographe - à la fin de « La fleur que tu m’avais jetée » (combien l’ont même osé ?) ou encore le poème d’Ossian « Pourquoi me réveiller », rendu avec une angoisse et une noirceur très barytonnante ! S’il se laisse couvrir dans le medium par l’orchestre (qu’on aurait bien mis en fosse…) les aigus ne manquent pas d’éclat. On remarque aussi quelques accidents sur l’homogénéité de la voix, ou parfois le sentiment d’être déjà au bout de sa capacité, mais est-il vraiment possible d’en déduire quoi que ce soit ? Car il n’est pas une intention musicale, pas une prise de risque qui ne semble résister à la technique du chanteur, et d’ailleurs, il semble que ce soit par choix qu’il assombrit ou affaiblit l’émission ; car enfin, l’essentiel demeure : autant pour la diction parfaite dans tout le programme que dans le soutien des phrasés. Une telle intelligence musicale exceptionnelle....Pour terminer le programme, « In fernem land », même s’il faut rappeler que cet air n’est pas vraiment représentatif de l’endurance nécessaire à une représentation de Wagner, confirme néanmoins l’intérêt de sa prise de rôle par la mise en valeur du texte et son intensité : quel silence dans le théâtre. Des bis enfin on retiendra sans hésiter Manon plutôt que Rigoletto, où les quelques vocalises passent difficilement - sans pour autant amoindrir l’enthousiasme du public pour cet immense musicien.


Opéra: L'ART DU TENOR EST TEL QU'ON SUCCOMBE RAPIDEMENT
L’étrangeté du timbre, très sombre, déconcerte un bref instant : on est habitué à des Rodolfo, des Cavaradossi plus lumineux et ensoleillés, de couleur sonore plus italienne. Mais l’art du ténor est tel qu’on succombe rapidement. Lyonel enflammé, Werther murmuré comme dans un songe: les deux sont magnifiques. Implacablement contrôlé, le chant affirme son intelligence et son élégance. Irrésistible et poignant, le récit du Graal d’un Lohengrin jeune et poète ; et, tout aussi captivant, «La fleur que tu m’avais jetée », chanté à mi-voix, avec ce si bémol piano -que Bizet souhaitait — Don José, à ce moment, est bien une «chose» qui ne s’appartient plus. Les bis italiens (L’Arlesiana, Rigoletto et sa «Donna è mobile», le charmant Non ti scordar di me) n’apportent rien à la gloire du ténor; mais le Rêve de Des Grieux (Manon) est une pure merveille, pastel admirablement dessiné par un véritable artiste au sommet de ses moyens.


Paysud mag: Jonas Kaufmann, l'unique!
Pas de comparaison conventionnelle et facile :
"C'est un nouvel untel !"
"Il a les aigus d’untel !"
"Il a la diction d’untel !"
Non, il est lui Jonas Kaufmann. Un ténor qui ne ressemble qu'à lui-même et qui ne veut être que lui-même....Des preuves ? Il les a données le 17 mars dernier au Théâtre des Champs Elysées à Paris en offrant un exemplaire récital dans un concert un peu académique.
Pas de cabotinage ni de show chez ce Munichois . Il nous a offert du chant et quelle leçon de chant, même si par moments, on se sent frustré dans le répertoire italien par un certain empâtement dans le phrasé. Mais en revanche dans le répertoire français on est suspendu à ses nuances musicales et à sa diction jusqu'au dernier étage du théâtre. On l'écoute religieusement. Du plus beau pianissimo au plus percutant aigu, toutes les notes, tous les mots, toutes les émotions donnent à ses personnages les reliefs indispensables. Jonas Kaufmann, on le reconnaît entre tous par cette voix si particulière composée de veloutés "barytonnants", de phrasés légèrement engorgés et des "pianissimis" dans lesquels on arriverait presque à donner un sens à chaque lettre et à chaque note. Il ne faut pas oublier ses puissants aigus très bien maîtrisés et qui lui sont si personnels. Ce sont toutes ces qualités qui le rendent unique.....Ce soir-là Puccini, Verdi, Bizet, Massenet, Wagner sont à l'honneur. C'est surtout avec ce dernier compositeur que le frisson passe et vous coupe la respiration. Il est Lohengrin, c'est son rôle. Rien qu'avec un air, on imagine tout l'ouvrage avec la même fascination pour ce personnage....La soirée s'est achevée avec une ovation des plus passionnées à l'égard du ténor . Spectateurs debout avec des bravos tombant des étages comme des bouquets de fleurs. Voilà ce genre de soirée pour laquelle on a tendance à dire autour de soi, j'y étais !
Konzert, Abu Dhabi, 21. März 2009
XPRESS: Abu Dhabi Music and Arts Festival opens
The Opera Gala featured two exceptional talents with Romanian soprano Angela Gheorghiu, one of the most glamorous and gifted opera singers of our times and renowned tenor, Jonas Kaufmann, from Germany taking the leading roles in a varied gala. They were accompanied by the Bolshoi Theatre Orchestra under the extremely capable hands of Austrian conductor Ion Marin. It is very rare for two such illustrious singers to appear together on stage and the audience were captivated by the partnership. Previously they have appeared together at the Royal Opera Covent Garden in La Rondine.


Khaleej Times: Capital’s Classical Music Festival Strikes a Chord
ABU DHABI - A triumph! Soprano Angela Gheorghiu, tenor Jonas Kaufmann and the Bolshoi Orchestra conducted by maestro Ion Marin, who opened the sixth Abu Dhabi Music and Arts Festival on Saturday night raised the bar of classical music to heights never heard before in the UAE capital....The concert brought the audience repeatedly to its feet, with the standing ovations going on and on for encores.


The National: Gala operatics delight the house
With Kaufman she was ably matched. For his first solo, he sang Massenet’s Pourquoi me Réveiller, a melancholic lamentation of a poet recalling happier times. Kaufman is renowned especially for the technical brilliance of his French and Italian repertoire and it was a performance that demonstrated why his international operatic star has risen so quickly....A starry, triumphant performance from all and a promising opening to the festival.
Puccini: Tosca, Zürich, 29. März 2009
Tages-Anzeiger: Die Kirche wird zum Theater – und Toscas Liebe auch
Tosca also lebt weiter, der Tod ihres Geliebten Cavaradossi hält sie nicht davon ab. Damit erscheint nun aber dieser Cavaradossi plötzlich nicht mehr nur als Opfer des Scarpia, sondern auch einer Tosca, die seiner tiefen Liebe eine theatralische gegenüberstellt. Er wird zum alleinigen Sympathieträger dieser Aufführung, und Jonas Kaufmann tut sich nicht schwer mit dieser Aufgabe. Sein Cavaradossi ist zutiefst menschlich, in seinen Gefühlen und politischen Überzeugungen gleichermassen leidenschaftlich, aussergewöhnlich leise auch. Nur schon sein «E lucevan le stelle» lohnt den Besuch der Aufführung: Wie sehr ist einem dieser tenoral überhitzte Hit verleidet – und wie berührend ist er, wenn ein Sänger darin Nachdenklichkeit und gewaltsam abgeklemmte Lebenslust, Trauer und Liebe zu vermitteln weiss.


Wiener Zeitung: Aus der Vita der Operndiva
Jonas Kaufmann scheint im italienischen Fach gleichermaßen zu Hause zu sein wie im französischen und im deutschen, lässt seinen dunkel-timbrierten, leicht gaumigen Tenor als Cavaradossi frei strömen und begeistert mit seiner Strahlkraft.


art-TV.ch: Tosca
Mit ihrem eher dunklen Timbre harmonierte Emily Magee perfekt mit dem ebenfalls dunkel gefärbten Tenor von Jonas Kaufmann. Er ist der einzige des Protagonistentrios mit Rollenerfahrung. Im ersten Akt überzeugte er mit einer wunderbaren Mittellage, kerniger, männlicher Stimme, ohne die oft so störenden tenoralen Schluchzer vieler seiner Kollegen. Das triumphale Vittoria nach der Folterszene im zweiten Akt gelang vortrefflich und das elegische E lucevan le stelle im dritten Akt gestaltete er vom zarten, fast gehauchten Piano des Beginns zum verzweifelten E muoio disperato des Schlusses mit grosser Spannung, vielleicht mit einer leichten Tendenz zum Manierismus.


3Sat online: Tosca
Das Spitzentrio perfekt macht Jonas Kaufmann. Zürich zeigt große Oper für große Sänger - nicht mehr und nicht weniger.


DRS Radio: Audio Rezension, Kulturzeit
Keinen Gefangenenturm, aber einen Cavarodossi, der unbeschreiblich schön singt....
Der absolute Star ist gestern aber der Jonas Kaufmann gewesen, er ist jung schlank und sieht fantastisch aus und er singt einen Cavaradossi der weit weg vom italienischen Tenorgeschmachte ist, er wagt die leisesten Piano, spannt weite Bögen und bringt im richtigen Moment viel männliche Kraft und ...


NZZ: Die Kirche, das Theater und die Welt
Ein Sängerfest ist diese Zürcher «Tosca» nämlich zuallererst – und eines, das in der Besetzung interessante Akzente setzt. Jonas Kaufmann zum Beispiel, der den Maler Mario Cavaradossi gibt, ist nicht der italienische Tenor mit seinem in der Höhe verankerten, mit Kraft hinaufgetriebenen Timbre. Seine Stimme verfügt über ein baritonales Fundament und viele Farben, die sich aus dieser Tiefe nähren, und Kaufmann arbeitet virtuos damit. Er unterstreicht die virilen, heroischen Züge der Partie und hebt jenen Moment im zweiten Akt hervor, da der Künstler mit flammendem Mut für seine politische Haltung einsteht und sich der verbrecherischen Absicht des sinistren Staatsdieners Scarpia entgegenstellt.


Der Landbote: Die Bühne als Originalschauplatz
Untheatralisch, lebensnah, wie wenn es für diese Figur die Anführungszeichen der Inszenierung nicht gäbe, steht Jonas Kaufmann als Cavaradossi im Figurendreieck. Kraft und Schönheit eines stets sensiblen, aber expansiven Tenors gehen da zusammen mit einer konzentrierten Darstellung ohne Allüren. Als Figur, die sich nicht inszeniert und zu inszenieren braucht, erhält er von der Regie ein Gütesiegel der Echtheit, das alles Dopppelbödige um ihn herum vergessen lässt. Abgerechnet gelegentliche Piano-Manie ist er von den blühenden Kantilenen der «Recondita armonia» zu den enthusiastischen Ausbrüchen des «Vittoria» und zum hochexpressiven «E lucevan le stelle», wo und in welcher Inszenierung auch immer, der Cavaradossi dieser Tage.


Mittelland-Zeitung: Theater ums Theater im Theater
Wie weit die Dynamik ausgereizt werden, wie leise, zart «Tosca» auch sein kann, zeigt ihr der Tenor Jonas Kaufmann: Jedes Wort ist hier aus dem Charakter heraus musikalisch geformt.


Zürichsee-Zeitung: Wenn das Leben zur Bühne wird
Darstellerisch und sängerisch gleichermassen überlegen gestaltet Jonas Kaufmann den Cavaradossi: weit mehr als nur ein tenorales Heissblut, obwohl ihm gerade die wirklich «heissen» Töne - darunter die gefürchteten «Vittoria»-Rufe - mit geradezu glühender metallischer Intensität gelingen. Darüber hinaus beeindrucken das natürliche Legato seiner Gesangslinien sowie das Piano selbst in gefährdeten Höhenlagen («Oh dolci baci» im vorgeschriebenen Pianissimo).


Basler Zeitung: Blumen für die Diva
Dem alles dominierenden Hampson steht mit Jonas Kaufmann ein geradezu liebreizender Cavaradossi gegenüber, der so gar nichts stentorhaftes an sich hat. Wie er seine «Stelle»-Arie hinhaucht, ist stimmlich grossartig gemacht.


Der Bund: Dreiecksthriller um Sex und Politik
Was Magee zusätzlich auszeichnet, ist die Gestaltung des Textes. Sie singt nicht nur schöne Diven-Töne, sondern stellt diese ganz in den Dienst der Rolle.
Das ist auch eine der ganz grossen Stärken von Jonas Kaufmann. Im ersten Akt noch mit etwas Sand auf der Stimme, wird sein Cavaradossi immer intensiver, wandelt sich vom naiven Künstler zum Kämpfer, der nicht an seine Rettung zu glauben scheint. Wie er seine grosse Arie im dritten Akt «E lucevan le stelle» ganz verinnerlicht zu singen wagt (und singen kann!), ist der eindrückliche Höhepunkt eines fulminanten Rollenporträts. Ohne sich vor den grossen und lauten Ausbrüchen zu fürchten (seine «Vittoria»-Rufe strahlen!), sucht er immer wieder das intensive Piano und lässt Töne an- oder abschwellen. Ein eindrückliches Rollenporträt von seltener Intensität.


NEWS: Die Diva duldet keine andere
Anbetungswürdig waren in Zürich auch die Sänger – grosse Stars: Emily Magee als Tosca, Jonas Kaufmann als Cavaradossi und allen voran Thomas Hampson in seinem Rollendebüt, der als Scarpia brillierte. Der kurzfristig eingesprungene Dirigent Paolo Carignani überzeugte ebenfalls. Das Publikum dankte für einen bewegenden Abend mit Standing Ovations.


Schaffhauser Nachrichten: Opernthriller mit starkem Sängertrio
Ihr zur Seite steht der junge deutsche Tenor Jonas Kaufmann – eine Wunschbesetzung auch er. Seinen kraftvollen Tenor setzt er überaus kontrolliert ein, verfügt über ein wunderbares Pianissimo, geizt aber auch nicht mit tenoralem Schmelz und strahlenden Spitzentönen.


Frankfurter Allgemeine Zeitung: Hier spielt das Publikum eine Rolle
Diesen Spagat zu bewältigen gelingt den drei Hauptdarstellern in unterschiedlichem Maße. Emily Magee, zu Theatralik angehalten, kann eher im Dramatischen als im Lyrischen überzeugen, findet aber in "Vissi d'arte" zu einer überzeugenden Balance aus beidem. Jonas Kaufmann sucht als Cavaradossi auch nach leisen Tönen, die ihm aber nur als teils kehlige, teils hauchige Phrasen gelingen; erst im Lauten öffnet sich die Stimme: So zerfällt "E lucevan le stelle", das Kaufmann sehr richtig als Übergang von zarter mémoire involontaire zu offen ausbrechender Verzweiflung darzustellen sucht, in zwei fast unverbundene Teile.


Financial Times: Tosca, Zurich Opera
Jonas Kaufmann is her pin-up-boy Cavaradossi, his raffish charm the evening’s saving grace. His is a straight-down-the-line, what-you-see-is-what-you-get tenor, and he makes you believe every note.


Die Südostschweiz: Mit der Operntradition gespielt - ohne Puccini dafür zu opfern
Vor allem Jonas Kaufmann, der den Cavaradossi schlicht sensationell sang, überzeugte mit seinen ausgesucht schönen Piano-Linien: Eine Demonstration gepflegter Rollengestaltung war das, auf der Basis einer beneidenswert agilen, und wenn nötig auch wunderschön strahlkräftigen Tenorstimme.


Gießener Allgemeine: Charismatische Diva greift zum Dolch
Nicht zu vergessen Star-Tenor Jonas Kaufmann, der als ebenso liebender wie gemarterter Maler Cavaradossi beweist, dass er nicht nur über Schmelz, großes Volumen und einen langen Atem verfügt, sondern auch anrührend leise singen kann wie in seiner berühmten Arie »E lucevan le stelle« (Es blitzten die Sterne), von Carignani und dem Orchester der Oper Zürich mit ebenso empfindsamen, schwermütigen Pianoklängen begleitet.


Badische Zeitung: Das Leben ist eine Oper
Und über allem und allen: der bereits erprobte Cavaradossi von Jonas Kaufmann. Ein Jeanstyp, ein immer dramatischerer Tenor dazu, dunkel getönt, wie man ihn kennt, dabei bis ganz oben strahlend, kernig. Die Hauptsache gleichwohl: Puccini-Gesang von einer Differenzierung, wie man sie seit di Stefanos (Cal- las-)Zeiten kaum mehr erlebte, Pianissimo-Verhaltenheit, wo immer sie sich anbietet – "E lucevan le stelle" ("Und es blitzten die Sterne"), mit einer Feinheit, einer Verinnerlichung sondergleichen, "O dolci mani" ("O zarte Hände"), verhauchend, als würde Tosca tatsächlich singend liebkost.


Südkurier: Puccini in der Regie von Robert Carsen am Opernhaus Zürich
Die Rollendebüts von Emily Magee als Tosca und Thomas Hampson als Scarpia und die Leistung von Jonas Kaufmann, der den Cavaradossi gab, lösten bei der Premiere sängerisch hohe Erwartungen ein...Von Kaufmann waren eine zart schmelzende Legatokultur zu hören und auch kraftvolle Attacken. Bewegend im dritten Akt sein phasenweise wie in einem Seeleninnenraum sich bergendes zartes Pianissimo.


ConcertoNet: Diva, sinon rien
A défaut d’aigus solaires et d’italianità, Jonas Kaufmann sait lui aussi utiliser les couleurs sombres de sa voix pour composer un Cavaradossi viril et héroïque, mais aussi passionnément amoureux. A cet égard, son E lucevan le stelle tout en douceur est un moment d’anthologie.


Opernglas: Tosca
Vor allem Jonas Kaufmann als Cavaradossi und Thomas Hampson als Scarpia bewirkten, dass man vieles in dieser »Tosca« neu hörte, denn beide gehen ihre Partien anders an, als es Interpreten tun, die primär das italienische Fach pflegen. Kaufmann entwickelte Strahlkraft im Forte, wie man das auch von einem „Italiener“ erwarten durfte, er bot darüber hinaus aber eine Nuanciertheit des Vortrags, eine fast meditative Verhaltenheit, wie man sie von typischen Fachvertretern selten erlebt. „ E lucevan le stelle‘ beispielsweise gestaltete er mit elegisch-verschattetem Ton als eine Art Traumerzählung. Was Kaufmann sicher noch zuwachsen wird, wenn er seine Tätigkeit in diesem Repertoire fortsetzt, das ist die Fähigkeit, die Ausdrucksbereiche mit jenem stimmlichen Fluss zu verbinden, der den Eindruck spontaner vokaler Expression vermittelt.


Opéra: Tosca, 9 avril 2009
Outre son physique de jeune premier cinématographique, Jonas Kaufmann est un Cavaradossi rayonnant d’aisance, au chant généreux et raffiné, et pour tout dire irrésistible. Là encore, la couleur n’est guère latine, mais quel style!
Massenet: Manon, Wien, 26. April 2009
Wiener Zeitung: Ein Chevalier wie aus dem Bilderbuch
Er kam, sang und siegte: Gleichsam im Handstreich eroberte Jonas Kaufmann mit seinem Des Grieux in Jules Massenets "Manon" die Wiener Staatsoper. Ein Wiener Rollendebüt, wie es sensationeller kaum gedacht werden kann: Wenige Tenöre, die auf der Basis einer fulminanten Technik über eine derartige dynamische Spannweite verfügen.
Eindrucksvollste Wirkungen erzielt Kaufmann mit seinem ungemein facettenreichen Piano: Wahrhaft traumhaft schwebend geriet ihm die Traumerzählung im zweiten Akt. Und kaum jemand, der so wie er seine berühmte Arie im Seminar ("Flieh, o flieh") so partiturgerecht, vom zartesten Pianissimo zu einem kraftvollen, bereits ein wenig metallisch angehauchten Forte zu steigern vermag. Dazu eine schlanke, jünglingshafte Erscheinung, ein ausdrucksstarkes Spiel – ein Chevalier Des Grieux wie aus dem Bilderbuch.


Der Standard: Qualitäten vom Piano bis zum Forte
Die tenorale Pracht
Was an Kaufmann besonders fasziniert, ist seine Fähigkeit, die Stimme ohne den geringsten Bruch und ohne jede Irritation vom gehauchten Piano bis zum männlich timbrierten, aber dennoch strahlenden Forte zu steigern (wie etwa am Schluss des dritten Aktes, als er Manons Verführungskünsten abermals erliegt).
Dazu kommt, dass Kaufmann auch optisch einen an seiner Zuneigung leidenden Liebhaber darstellt, den man auf der Opernbühne nicht alle Tage erlebt. Hochgewachsen, jung und athletisch, weiß er nicht nur sein dunkles Lockenhaupt malerisch zu schütteln, sondern auch den diversen Stimmungsschwankungen mit kleinsten Gesten diskreten Ausdruck zu verleihen.


Die Presse: Wiener Staatsoper: Liebling der Plattenindustrie
Der Tenorstar Jonas Kaufmann sang in Massenets „Manon“: Sein Des Grieux klang nicht perfekt, aber interessant.


Kurier: Der Tenor allein macht hier den großen Unterschied
Denn Kaufmann verfügt über eine lyrische, gut geführte, hell timbrierte Stimme, die zu vielen Klangfarben fähig ist. Und Kaufmann ist auch ein Stilist, der die Partie des Des Grieux äußerst elegant singt, der darstellerisch in jeder Phase überzeugt. Ein gelungenes, vom Publikum schließlich zu Recht bejubeltes Debüt.


Neue Kronen Zeitung: Bild von einem Paar!
Kongenialer Partner ist Jonas Kaufmann, der 2010 "Lohengrin" in Bayreuth singen soll, als De Grieux. "Ein Bild von einem Mann", lässt sich von einer Dame aus dem Publikum hören. Aber er ist mehr als nur attraktiv, er ist ein sympathisch-eleganter Chevalier, der aufrichtig liebt, an dieser Liebe eindrucksvoll zerbricht. Seine wohlgetönte Tenorstimme zeigt Kraft und jede Möglichkeit des Ausdrucks innerer Regungen, zeigt sich forsch und verhalten. Und wird dafür herzlich bejubelt.


News.at: Manon
Miguel Gomez-Martinez am Pult stiftet Unordnung zwischen Graben und Bühne und rückt dem gleichwohl Unbeirrbaren mit Klangbrachialitäten zu Leibe. Norah Amsellems Manon ist laut, aber nicht sicher. Kaufmann lässt es sich nicht verdrießen und breitet nach geringer Irritation sein Spektrum wunderbarer Klangfarben zwischen baritonaler Mittellage und metallisch leuchtender Höhe aus. Grandios sein "Fuyez, douce image'.


Der Neue Merker: Manon
Das Interesse an diesem Abend galt wohl nicht der „Manon“ von Massenet, sondern dem Des Grieux in Gestalt von Jonas Kaufmann. Schließlich hat dieser deutsche Sänger in letzter Zeit an internationalem Ruhm (und medialer Beachtung – „der Opern-Rockstar“) explosionsartig zugelegt. Was in Wien zwar für ausverkaufte „Toscas“ sorgt, die Kaufmann noch singen wird, nicht hingegen für volle „Manons“. Was in diesem Fall kein Schaden war, denn der Star befand sich nicht in bester Verfassung, worüber man sich angesichts der Wetterkapriolen allerdings nicht wundern muss.


Opera News: Manon, Wiener Staatsoper, 4/26/09
How many times has an opera performance seemed like it was named for the wrong character? Occasionally, more appropriate titles would be Verdi's Amneris (or Iago), Puccini's Calàf, or Richard Strauss's Die Marschallin. The crowd at Wiener Staatsoper on April 26 had come to see Massenet's Manon, but judging from its reaction, the opera should have been named for the Chevalier des Grieux --- Jonas Kaufmann.
Kaufmann has made good on his meteoric rise over the past few seasons. This is a voice that knows no boundaries, from Mozart to Verdi to Massenet to Wagner. While his tenor is heroic-sized with a rich baritonal hue, his technique is strong and versatile enough for him to handle extended passages pianissimo or in head voice with no discernible break. This was never so clearly evident as in the opening phrases of "Ah! fuyez, douce image," sung so sweetly in head tone that the audience collectively held its breath. But when drama was called for, Kaufmann unleashed his big, burnished trumpet and towered over all others, even when they were largely being drowned out by the misguided, heavy-handed conducting of Miguel Gomez-Martinez. The only other singer I can recall who could execute such a coup was Jon Vickers.
With his shaggy mane of raven curls and a permanent five-o'clock shadow, Kaufmann exudes sex appeal from his every pore, many of which we glimpsed as des Grieux exited his bed clad only in black briefs. Even in his first, fumbled meeting with Manon, punctuated by a "Why did I just do that?" slap to his head, he managed to be simultaneously goofy and erotically charged.
Liederabend, Konzerthaus Wien, 4. Mai 2009
Wiener Zeitung: Ausnahmesänger Jonas Kaufmann
Kaum ein Künstler ist in Wien so rasch zum Publikumsliebling avanciert wie Jonas Kaufmann. Gerade erst hatte er an der Staatsoper mit seinem Des Grieux Furore gemacht. Eine Woche später sah man vor seinem Liederabend im Konzerthaus die Schilder "Karte gesucht" – ein Rarissimum in diesem Genre!
Der Münchner ist in der Tat ein Ausnahmesänger. Was fasziniert, ist seine spektakuläre Technik: Wahrscheinlich beherrscht heute kein anderer Tenor eine so extreme Spannweite zwischen dem echt heldischen Metall der kraftvollen Spitzentöne und einem tragfähigen Pianissimo, das sich in unterschiedlichste Facetten auffächert. Zuweilen kontrastiert Kaufmann zwei aufeinander folgende Lieder; ebenso gern aber entwickelt er höchst kunstvoll einen Ton vom Piano zum Forte und umgekehrt. Und nur in ganz seltenen Momenten spürt man, auf welch schmalem Grat da der Sänger wandert.
Zu all dem kommen seine Qualitäten als hochrangiger Liedsänger. Über die heute selbstverständliche Deutlichkeit der Diktion hinaus fesseln seine gestalterische Intelligenz, seine dezent wie zielbewusst eingesetzte Mimik, nicht zuletzt auch sein Humor.


Neue Kronen Zeitung: Perfekte Strauss-Lieder
Jonas Kaufmann MOZARTSAAL: Es zeugt schon von hohem Respekt und großer Seltenheit, dass am Ende des Konzertabends der Saal vom Publikum nicht gleich fluchtartig verlassen wird....
Zum wahren Erlebnis wurde der Abend aber durch seine einzigartige, überaus intensive Interpretation ausgewählter Lieder Strauss' im zweiten Teil. Kaufmann singt nicht nur, er geht regelrecht in diesen Liedern auf. Seine durchwegs volle Stimme bringt er dabei bestens zur Geltung, phrasiert wunderbar.


Presse: Konzerthaus: Im Liedgesang ist er erst Kronprinz
Denn Jonas Kaufmanns klangliches Repertoire, und das mögen viele besonders attraktiv finden, ähnelt jenem eines (zuweilen etwas knorrigen) Charakterbaritons mit Hang zum delikaten Lyrismus. Dass er dieses dennoch bruchlos mit sicher platzierter Höhe zu verbinden weiß, zeigte er spätestens in den abschließenden Vier Liedern op. 27 von Richard Strauss, dem der ganze zweite Teil galt: Geriet die „Heimliche Aufforderung“ nicht zur Gänze sauber intoniert, gelang in „Ruhe, meine Seele“ der schwierige Umstieg von dramatischer Expansion und konzentrierter Innerlichkeit ebenso tadellos wie die träumerische Versenkung von „Morgen“ und der Jubelton der „Cäcilie“.
Liederabend, Kopenhagen, 6. Mai 2009
Politiken.dk: Tysk tenor var uforglemmelig
Jonas Kaufmann gav publikum en helt uforglemmelig aften med lieder af Schubert, Schumann og Strauss...
Lad det være sagt med det samme – jeg har aldrig hørt det gjort bedre ved en koncert, altså live. Muligvis ikke engang på plade....
Går over i historien
Uanset hvordan det går fremover med hjerteknuseren og klovnekunstneren Villazón, der lige nu venter på at komme under kniven for en ubehagelig cyste på stemmebåndene, vil den lige så vokalt generøse, men anderledes klassisk overblikssøgende og alligevel charmerende Jonas Kaufmann gå over i musikhistorien som et af vor tids helt store tenorer.


Kristeligt Dagblad: Sangglæde blandt statuerne
Jonas Kaufmann indtog Glyptoteket med charme, selvtillid og en besnærende træfsikker tusmørkevarm tenorstemme
Men så kunne man jo nyde hans stemme imens, der er herligt mørk og maskulin, men også har en flot, klar højde. Det hørte man også i Schumanns Dichterliebe, som normalt synges med en slankere og lysere klang, men fik nyt liv af Kaufmanns tusmørkevarme tenor. Ydermere lagde han skuespillet på hylden og fokuserede på med sine dramatiske fraseringer at formidle essensen i de enkelte sange. Man kunne her kun beundre hans magtfulde kontrol over sin stærke, fleksible og kraftige, nærmest sydlandsk klingende vokal.
Anden halvdel var helliget lieder af Strauss, og her ville begejstringen ifølge min notesblok ingen ende tage med gentagende brug af ord som klangskøn, smuk, organisk og strømmende. Især Vier Lieder, op. 27, som han afsluttede aftenen med, var en gribende vokal præstation, men også lieder som Sehnsucht og Nachtgang blev eksekveret med stor troværdighed, indlevelse og helt banal kropslig musikglæde, som både var dejligt at overvære og lægge øre til.
Puccini: Tosca, Wien, 9. Mai 2009
Presse.com: "Tosca": Zwischen emotionalen Extremen
Und auch Jonas Kaufmann ist für Holenders letzte Saison derzeit nicht vorgesehen: ein Versäumnis. Denn gerade mit dem Cavaradossi konnte der umjubelte Tenorjungstar vielleicht seine bisher beste Leistung in Wien erbringen. Jeder äußerlichen Kraftmeierei abhold, lieferte er mit seinem dunklen, an Giuseppe Giacomini erinnernden Timbre zwar die dramatischen Schlüsselstellen akkurat und zuverlässig ab, punktete aber mehr noch mit dynamisch differenzierten, ausgefeilten und weiträumigen Phrasen, die ihre größte Ausdrucksstärke nicht selten im Pianissimo fanden. Sein stilistisch untadeliger, mit dezenten Schluchzern garnierter Vortrag paarte sich mit intelligenter, geradliniger Darstellung fern jeden falschen Pathos: ein „moderner“ Cavaradossi.


Der Standard: "Orchesteroper" als Hindernis für Sänger
Kaufmann jedoch, mit seinem kostbar-weichen Timbre, suchte zunächst vergebens, mit dezenten Lyrismen zu glänzen. Und wenngleich er letztlich bei hohen Tönen seine Qualitäten entfalten konnte und in der Schlussarie die Sterne zahlreich blitzen ließ, blieb in Summe eine gewisse Unsicherheit in Erinnerung, die man auf die Hindernisse zurückführen wollte, welche sich im Orchestergraben zu oft aufgebaut hatten.


"3 Neue Merker"
Jonas Kaufmann als Mario Cavaradossi ist eigentlich nach der letzten Serie mit Cura vergleichsweise eine Sensation, aber nur darauf zu spekulieren, ist eigentlich dem Sänger gegenüber eine Unverschämtheit. Er sang diese Rolle nicht so sehr als Revoluzzer, sondern eher als verträumter Künstler, mit einer ebensolchen liiert und vielleicht durch seine leichte Großmauligkeit tatsächlich in die Politik verstrickt. Er singt ein perfekt verständliches Italienisch, das auch sprachlich gut klingt, womit mit der Italianita in der Stimmführung auch kein Problem zu hören ist. Die Pianokultur, die „dolci“ für die feinen Phrasen im Liebesduett im ersten Akt sowie im dritten, sind so schön wie selten gehört. Auch die beiden Arien sind so ausphrasiert wie selten. Aber auch die Dramatik kam nicht zu kurz. Sowohl „La vita mi…” im ersten Akt als das „Vittoria... „ kam excellent im zweiten Akt.. Am meisten freute mich im dritten Akt, dass er das „E lucevan ...“ zum größten Teil im wunderbaren piano – mezzavoce sang , ins forte ging und kein blödes „Portamento“ ohne Ende darauf schmiss, sondern schlicht zu Ende sang. BRAVO. Für ihn ein toller Applaus mit viel Bravi, ohne hysterischen Cliquegetue wie bei schon zuvor Genannten.


Jonas Kaufmann war der Bilderbuch-Tenor, mit seiner schlanken Erscheinung und den etwas abgezirkelten Bewegungen entfernt an Franco Corelli erinnernd, und sang seinen ersten Cavaradossi am Haus, mit einer in den Höhen wirkungsvoll aufgehenden, metallisch-herb gefärbten Stimme. Sein „La vita mi costasse“ und sein „Vittoria“, glänzten beachtlich, eine ausgezeichnete Phrasierung und lupenreine Diktion ließen ihn fast als echten Italiener erscheinen, wäre da nicht dieses Manko an Fülle und Schmelz in den tieferen Regionen, seine Neigung zu übermäßigem Pianosingen, die leider auch vom Dirigenten aus zu wenig Unterstützung fand. Trotz der Einwände ein überzeugendes Rollendebüt.


Jonas Kaufmann sang nach dem Des Grieux nun seinen ersten Cavaradossi an der Staatsoper, und bei Puccini muss ein Tenor schon seine Karten auf den Tisch legen. Bei ihm liest man darin (bzw. hört es), dass er sich im Grunde nur in der hohen Mittellage und in der Höhe wohl fühlt. Das ist bei dieser Stimmlage natürlich kein Fehler, wenn man um das „Vittoria“ nicht bangen muss (abgesehen davon, dass er es angeschliffen hat), aber es ist beileibe nicht alles. Kaufmann hat eine mal gutturale, mal nasale Mittellage, die immer zu leise klingt und sich nicht öffnet. Daraus versucht er sich, mit allerlei technischen – na, nennen wir’s freundlicherweise Finessen zu retten. Mit dem Ergebnis, dass er beispielsweise seine zweite Arie völlig zerfasert hat, keine einzige Phrase auf Puccini-Linie gesungen. Aber was soll’s? Das Publikum jubelte. Und er machte ja auch beste Figur als Erscheinung und ist ein intelligenter, begabter Schauspieler. Allein, wie dieser Cavaradossi zu verstehen gab, wie sehr die gute Tosca ihn im ersten Akt nervt…


Wiener Zeitung: Melodiegesättigter Psychothriller
Innig und warm
Von besonders berührender Innigkeit und Wärme waren ihre Liebesszenen mit Cavaradossi geprägt. Jonas Kaufmann war ihr darin ein gleichgesinnter Partner. Der alle hergebrachten Fachgrenzen souverän missachtende Münchner brillierte auch im italienischen Genre mit seinen berückenden Pianophrasen, die er so gern zum glanzvollen Forte anschwellen lässt. Nur bei seiner großen Arie im dritten Akt stahl ihm der exzellente Soloklarinettist die Show.


Kurier: Neue Stimmen in einem alten Kleid
Jonas Kaufmann ist ein untypischer Tenor. Und das ist gut so. Seine Stimme hat den sonoren, kraftvollen Klang eines Baritons. Und das auch in der Höhe. Am Samstag begeisterte er mit dieser ungewöhnlichen Paarung bei seinem Debüt als Cavaradossi in Puccinis "Tosca". Nicht als blanker, metallisch strahlender Held, sondern als charakterstarke und zutiefst menschliche Bühnenpersönlichkeit.


Neue Kronen Zeitung: Liebe und Eros bis zum Bühnentod
In der "Tosca" etwa die schöne Catherine Naglestad als Floria und Jonas Kaufmann als Cavaradossi. Ein neues Opern-Traumpaar? Das wohl nicht, aber die beiden singen nicht nur "Tosca", sie spielen auch, lieben, begehren einander und leiden in berühender Weise. Auch wenn sich am ersten Abend bei beiden noch Wolken über den Stimmen zeigen, Eros entschädigt dafür: Jonas Kaufmann imponiert mit kraftvollen Höhen, etwa im stürmenden "Vittoria". Der Beginn des berühmten "E lucevan le stelle" klingt aber merkwürdig dunkel, tastend, fast unhörbar.


Operinwien: Zu (?) expressive Tosca
Seine dunkle, breite Stimmfärbung ist Geschmacksache und wird, je nach Vorlieben der Zuhörer, in unterschiedlichen Partien mehr oder mit weniger goutiert werden. Die Stimme erhält dadurch einen besonderen Reiz, der in der ausgesungenen Mittellage viel Virilität verströmt. Auch die Höhe spricht gut an, kann sich öffnen und den dunklen Stimmgrund überstrahlen. Problematischer schien an diesem Abend das Piano, oft sehr leise ausfallend, wenig tragend und etwas unflexibel in der Höhe. Beim „E lucevan le stelle“ fehlte überhaupt der phrasierende, die Arie zur Einheit überspannende Bogen, ausgehend von einer sehr leise halbsprech-gesungenen „Einleitung“.


Der Neue Merker: TOSCA mit Jonas Kaufmann am 12.5.2009
Er hat wirklich eine außergewöhnlich schöne Stimme von edlem, dunklem Glanz des Timbres. Ihm ist eine perfekte Phrasierung zu eigen und er kann wunderschöne Bögen formen, mit den Höhen hat er keine Probleme. Hinzu kommt noch sein Aussehen ähnlich eines romantischen Helden.


Opera News: Tosca, Wiener Staatsoper, 5/12/09
Kaufmann's rise to international stardom has been phenomenal. "E lucevan le stelle" stopped the show for several minutes, and camera-wielding fans jammed the aisles at curtain calls. While he is a far more subtle singer than Franco Corelli, Kaufmann did have two moments which brought back memories of that illustrious predecessor: his perfect attack on and sustaining of "Vittoria!" and, even more so, the way he capped "Recondita armonia" with a diminuendo that continued into a sweet whisper of golden tone until after the orchestra died away. In these moments, the cheesy trappings simply didn't matter.
The Classical Brit Awards, Royal Albert Hall, London
Mail on Sunday: The Brits make it a night of hope and glory
... that he can still thrill a hall as his 70th birthday looms. But the real star was Jonas Kaufmann, surely the finest of the world's young tenors. He brought the house down with favourite arias by Puccini and Verdi.
Puccini: Tosca, Berlin, 16. Mai 2009
B.Z.: Tosca mit schönen Darstellern
Kaum hatte Jonas Kaufmann seine erste Arie an der Deutschen Oper beendet, da kamen schon die ersten Bravos: Der Mann hat eine herrliche, für einen Tenor tiefe Stimme, die sich aber kraftvoll zu fulminanten Höhen aufschwingen kann. Das Haus war rappelvoll und jubelte.


Klassik.com: Berliner 'Tosca'-Karussell
Und gesungen hat der Tenor mit dem ‚körnig kaffeebraunen Timbre’, wie ein Kritiker kürzlich schwärmerisch bemerkte, in diesem Retro-Ambiente sehr achtbar, sehr differenziert und sehr zurückgenommen. Weite Strecken der Partie gestaltete er im ‚mezza voce’, nur die kassenfüllenden Spitzentöne schleuderte er mit (gedämpfter) Wucht in den Raum – wobei speziell das 'Vittoria’ im 2. Akt virile Strahlkraft hatte. Dabei fiel auf, dass Kaufmann seine ‚acuti’ – im Gegensatz zu den meisten italienischen Interpreten der Partie – immer gedeckt hielt, abgerundet und erdig, was ihnen den typisch südländischen Klingel- bzw. Pengeffekt nahm, oder sagen wir, den berühmten ‚squillo’, den Kaufmann scheinbar nicht erzeugen kann oder will. Dadurch fehlte der Interpretation, für meinen Geschmack, das Erregende, das Exaltierte, auch das Ergreifende (speziell bei 'E lucevan le stelle’). Alles war ordentlich korrekt, aber selten mehr als das.
Liedermatinée, Zürich, 24. Mai 2009
NZZ: Ausdruckspalette
Der zweite Teil war Liedern von Richard Strauss gewidmet. Hier konnte Kaufmann seine Stärken zu besonderer Geltung bringen: die Fähigkeit zu müheloser Emphase, das weite Legato und den Sinn für sprachliche Akzente, wo die musikalische Textur solche erlaubt. Kaum zu übertreffen war die Wirkung, wenn aus einer baritonal gefärbten Mittellage sich die Stimme zu trompetenhaft-glanzvoller Höhe aufschwang, etwa bei «Sehnsucht » oder «Cäcilie». Helmut Deutsch am Klavier gelang der Spagat, begleitend zu einem zweiten Protagonisten zu werden. Perfekt war das Zusammenspiel der beiden Künstler - und gross der Jubel des Publikums, das sie mit einer standing ovation bedachte.


Tages-Anzeiger: Jonas Kaufmann
Streng genommen ist er auch kein Zürcher (sondern Bayer), aber das interessiert spätestens, wenn Kaufmann singt, sowieso keinen mehr. Denn der Tenor schafft es, die Zuhörer zu verzaubern. Wie in Schuberts Ballade «Die Bürgschaft», mit der er seine Liedermatinee eröffnete, und sogar mehr noch im Liederzyklus «Dichterliebe» von Robert Schumann. Ganz zart war diese gesungen und wirkte gleichzeitig unglaublich intensiv. Das Publikum liess sich entzückt forttragen zu Stimmungen voll rauschenden Gefühls, auch Resignation oder innigsten Sehnens.
«Gefühlszauberei » war aber mitnichten Kaufmanns einzige Stärke. Auch das Jonglieren mit Farbtönen beherrschte er, und trotz aller Vielfalt verlor seine makellose Technik kaum je an Eleganz. In Letzterem, wie auch hinsichtlich der Perfektion, kam ihm sein Begleiter Helmut Deutsch gleich. Bis aufs i-Tüpfelchen ausgefeilt war denn auch das Zusammenspiel der beiden und dabei von einer Selbstverständlichkeit, als erachteten sie es als kaum der Rede wert.
Verdi: La traviata, München, 9. Juni 2009
Abendzeitung: Staunenswert souverän
Prächtig der Münchner Tenor Jonas Kaufmann als unglücklich liebender Alfredo. Wo Violetta wissend und empfindsam agierte, beließ er es – rollengerecht – bei kraftvoller, naiver Unbefangenheit, die, wenn es sein musste, auch zu berührendem Mezza-Voce-Zauber fähig war. Man hätte ins Schwärmen kommen können – wäre da nicht ein böser Kobold gewesen, der immer wieder störend dazwischen funkte. Die Dirigentin Keri-Lynn Wilson war dazu auserkoren, dieses Stimmfest zu begleiten. Das Staatsorchester schien willig, blieb aber unter seinen Möglichkeiten.


Der Neue Merker: Traumhafte „LA TRAVIATA“ mit Gheorghiu und Kaufmann
Dazu die stimmliche wie darstellerische Harmonie mit ihrem Partner Jonas Kaufmann. Kaufmann, prächtigst bei Stimme (da gab’s kein Bangen bei der Stretta...), passte sein Stimmvolumen der gar nicht so großen Gheorghiu-Stimme wunderbar an, sang mit viel Stil, viel Glanz und großen Emotionen; über das äußere Drum und Dran muss man sich bei ihm ja gar nicht mehr auslassen. In tutto: Ein herrliches Paar!


Forumopera: Limonade éventée
Jonas Kaufmann était Alfredo. L’enfant chéri des Munichois est beau gosse et affiche la décontraction virile mise à la mode par Rolando Villazón : les mains dans les poches, chantant en marchant, en courant, en lançant l’escarpolette, il est scéniquement un des plus plausibles Alfredo qui soient, encore que, côté émotion, on reste là aussi sur sa faim. Et vocalement ? Disons-le tout net, Alfredo n’est pas pour lui, c’est un non sens. La voix est belle mais un peu lourde et engorgée, ce qui l’empêche de faire par exemple les triolets dans le Brindisi : ce n’est pas la voix « lumineuse » et claire que l’on attend, à laquelle nous ont habitués – entre autres – les Kraus et Pavarotti. Son interprétation est par ailleurs trop germanique et puis, en plus, il se trompe de répertoire et, à deux reprises, hésite entre Le Trouvère et une chanson napolitaine…


Tageszeitung: La traviata
Jonas Kaufmann als Alfredo wurde zweifach bejubelt: als Heimkehrer in seine Stadt - und als Alfredo. Man kann ja Angst haben, wenn man seinen dunkelerdigen Tenor anfangs hört: Wie soll der in der Höhe strahlen? Tut er aber. Auch bei ihm ein hauchzartes und doch klares Pianissimo, blitzgescheite Phrasierung dank guter Atemtechnik, großeKraftreserven, wenn's denn sein muss. Kaufmann und Gheorghiu verstehen sich - selten wurde schöner geknutscht in der Oper. Und weil Kaufmann bei allen optischen Vorzügen auch ein brillanter Schauspieler ist, braucht das Duo keinen (Netrebko -Villazon-)Vergleich zu scheuen.


Münchner Merkur: La traviata
Wesentlich anders gepolt ist da Jonas Kaufmann, der sich - ganz Gentleman - an den Rand spielen ließ. Ob deutsches oder italienisches Fach: Dieser Allround-Tenor erfühlt sofort die "Temperatur" einer Partie. Seine natürliche Präsenz sichert ihm selbst im szenischen Abseits Aufmerksamkeit. An seinen virilen, kraftvoll gespannten Phrasen kann man sich nicht satthören, auf sein angetäuschtes Mezzavoce dagegen verzichten: Pegelt Kaufmann seinen eingedunkelten Tenor auf Lyrisches herunter, wandert der Stimmsitz in Richtung Mandeln.


Opernglas: La traviata, München, 9. Juni 2009
Ohnehin galt die gesammelte Aufmerksamkeit mindestens gleichrangig der Heimkehr des inzwischen zum neuen Medien-Darling gereiften Jonas Kaufmann auf die Bühne seiner Geburtsstadt. Am Tag nach der verunglückten »Aida-Premiere definierten beide jene sängerische Klasse, die man an diesem führenden Haus für gewöhnlich voraussetzt. Nur wenige Wochen vor seinem mit Spannung erwarteten Lohengrin-Debüt bei den diesjährigen Münchner Opernfestspielen gab Kaufmann mit dem Alfredo zunächst eine Kostprobe der italienischen Fassette seiner Allrounder-Qualitäten.
Kaufmann, inzwischen ein bevorzugter Bühnenpartner der Rumänin, setzte sein interessantes, dabei betont maskulin dunkel gefärbtes Tenormaterial nicht minder effektvoll ein, zeigte die technische Bandbreite seines Könnens vom gehauchten Piano bis zu den mit strahlendem Squillo auftrumpfenden Spitzentönen. Ganz nebenbei entwickelte das perfekt aufeinander eingespielte Star-Trio die inzwischen 16 Jahre alte, in den stimmungsvollen Bildern von Andreas Reinhardt zeitlos ansprechende Inszenierung von Günter Krämer mit intensiver Rollengestaltung zu einer atemberaubenden Neufassung fort, die unter die Haut ging.


Der Neue Merker: Bayerische Staatsoper – „LA TRAVIATA“ 15. 6. 2009
Wie schon bei der letzten Traviata-Serie im Dezember, als sich Piotr Beczala und Željko Lučić mit drei verschiedenen Damen arrangieren mussten, nachdem sich die Harteros nach der ersten Aufführung verabschiedet hatte, mussten sich nun der nach wie vor traumhafte Jonas Kaufmann und der wiedererstarkte Simon Keenlyside mit wechselnden Partnerinnen abfinden. Und so war der romantische Zauber, der das Paar Gheorghiu-Kaufmann umweht hatte, hier eben nicht realisierbar, wenngleich sich Kaufmann ehrlich bemühte. Bezüglich seines Ausnahmetenors gibt’s ja derzeit nur eines: Genießen!
Wagner: Lohengrin, München, 5. Juli 2009
Abendzeitung: Zimmerer sucht Frau
Das Nationaltheater hat ein neues Traumpaar: Anja Harteros und Jonas Kaufmann. Der dunkel timbrierte Sopran vereint sich ideal mit dem baritonalen Heldentenor des Münchners...Jonas Kaufmann wirkt ähnlich natürlich. Es mag strahlendere „Lohengrin“-Interpreten geben, aber er ist der einzige, bei dem alles stimmt: Lyrisches wie der Abschied gelingt ihm ähnlich sicher wie der bestimmend-heldische Ton der Anklage des dritten Akts. In der Gralserzählung kommt er weniger aus Glanz und Wonne, das verhangene Timbre aber macht ihn zu einer im Scheitern menschlich anrührenden Gestalt.


RP online: Die Lohengrins bauen ein Haus
Deutschlands Opernhimmel ist weiß-blau: Anja Harteros und Jonas Kaufmann sind das neue Sänger-Traumpaar. Beide machten das Wagner-Glück bei der Premiere der Münchner Opernfestspiele fast vollkommen. Leider störte die Inszenierung von Richard Jones merklich....
Am ärgsten widerspricht diese Leichtbau-Optik dem tiefsinnigen Glanz, den die Musik in München mühelos erzielt. Kent Nagano bevorzugt mit dem Bayerischen Staatsorchester einen gemessenen, ätherisch behimmelten, von Blechglanz üppig, aber nicht protzig beschienenen Wagner, der meisterlich zwischen Poesie und Prosa, Legende und Realismus vermittelt. Auf diesem weitsichtig bewässerten Humus gedeiht das Rollendebüt von Jonas Kaufmann als Lohengrin geradezu märchenhaft....
Auf der Bühne fühlt sich der Tenor offenbar wohler als im Studio, was den Qualitätsunterschied zwischen CD und Premiere in den Rang des Quantensprungs hebt. Freier, offener, kerniger, differenzierter, heldischer – dabei nie ins Ungeschlachte umschlagend – wird die Partie derzeit von kaum jemandem gesungen. Dass sich Kaufmann weiterhin gern mit Puccini, Mozart oder Verdi beschäftigen will, steht seiner allzu frühen Kasernierung im Heldenfach erfreulich entgegen.


Abendzeitung: Schwarzbau mit Schwan
Das Nationaltheater hat ein neues Traumpaar: Anja Harteros und Jonas Kaufmann. Die dunkel timbrierte Stimme der Sopranistin aus Bergisch Gladbach mischt sich ideal mit dem baritonalen Heldentenor des Münchners...Jonas Kaufmann gelang die lyrische Anrede an den Schwan ebenso sicher wie der bestimmend-heldische Ton bei der Begrüßung des Königs, den Verteidigungsreden des zweiten Akts und der Anklage des dritten, mit denen lyrische Vertreter der Rolle zu kämpfen haben. Die hingehaucht begonnene und in heldischem Glanz beendete Gralserzählung war ebenso überragend wie die Emotionalität von Lohengrins Abschied.


Tagesspiegel/Stuttgarter Zeitung: Utopie ist in der kleinsten Hütte/Auf diese Steine könnten sie bauen
Kent Nagano, das auch solistisch herausragende Bayerische Staatsorchester (Oboe, Klarinette, Hörner!) und die das exzellente Ensemble noch einmal überragenden Solisten Harteros und Kaufmann tragen viel zu der Natürlichkeit bei, die dem Abend eigen ist. Keine Outriertheiten, kein Forcieren: Trotz der gebotenen Ausbrüche, namentlich in der Brautgemachsszene, bleibt der Grundnenner, dass der Gesang aus jenem „symphonischen Gewebe“ heraus entsteht, den Wagner selber als konstitutiv für diese Oper empfand. Vollkommen, aber klug zurückgenommen entwickelt Nagano zusammen mit Kaufmann die Gralserzählung. „In fernem Land“ klingt zunächst fast wie ein Schubert- Lied, und das ist so wenig zum Schaden der Aufführung wie...Die Würde jedoch, mit der Jonas Kaufmann die Figur ausstattet, verliert sich nimmermehr: Selten war der Brautchor, dem Lohengrin und seine Frau nachwinken, so wenig befremdliches Lachstück, sondern vielmehr schwebender, das Existenzielle treffender Trauermarsch. Auf diese Steine hier können die beiden eben doch nicht bauen.


Der Standard: Qualität zwischen Glamour und Bratwurst
In den überraschenden Momenten war Nagano jedoch mit von der Partie, wobei diese Momente den Sängern zu danken waren. Das Spannendste war Jonas Kaufmanns Lohengrin-Debüt: Es wurde kein an Vorbilder erinnernder, sondern ein persönlicher Lohengrin mit betörend edler Strahlkraft, stets mit Charisma wie Substanz. Und mit einer atemberaubenden Gralserzählung!


Donaukurier: Lohengrin auf der Baustelle
Die stürmische Begeisterung konzentrierte sich besonders auf zwei Sängerstars: auf den blendend wie ein Filmstar aussehenden Jonas Kaufmann (als Lohengrin) und auf Anja Harteros (Elsa), die bildschöne Rheinländerin mit griechischen Wurzeln. Die beiden sind ein neues Traumpaar der Oper, so wunderbar besetzt hat man diese Oper kaum je erleben können. Aber Harteros und Kaufmann können auch fantastisch singen. Beide Darsteller hatten hier ihr Wagner-Debüt. Entsprechend lyrisch gingen beide ihre Rollen an, wobei Harteros mit ihrer voluminösen, unglaublich kontrolliert geführten Stimme die bessere Figur machte. Kaufmanns Vorzüge wurden besonders bei der Gralserzählung deutlich: eine nuancenreich disponierte, vom sonoren Pianissimo bis zum Fortissimo mit wunderbar sanften Übergängen gesungene Arie.


FAZ: Das Leben ist eine Baustelle
Dabei ist, was die musikalische Seite betrifft, derzeit schwerlich ein besserer „Lohengrin“ zu hören in der ganzen weiten Wagnerwelt. Das liegt nicht nur an Jonas Kaufmann, dessen luxuriös farbenreicher Tenor – wiewohl am Premierenabend nicht einmal optimal disponiert – noch aus der hochgetriebenen Bruststimme einigen Glanz entfaltete und der sich insgesamt mit diesem Rollendebüt für das noch prominentere bei den Bayreuther Festspielen 2010 empfahl. Wozu dieser Sänger fähig ist, wurde erst im dritten Akt ganz deutlich, als er sich weiter ins Kopfregister wagte und vor allem in der Gralserzählung einige tatsächlich überirdisch schöne Töne hören ließ.


Frankfurter Rundschau: Bloß nicht fragen
München buhte laut und deutlich, als der Regisseur auf die Bühne kam, nachdem zuvor das Ensemble, ganz besonders (und wohlverdient) Anja Harteros als Elsa von Brabant und Jonas Kaufmann als Lohengrin mit begeistertem Beifall überschüttet worden waren....Jonas Kaufmann als Lohengrin kommt von irgendwo, aber nicht aus dem Jenseits, und ist ein markiger, sehr diesseitiger und im dritten Akt überaus eindrucksvoll auftrumpfender Wagner-Tenor mit einer großen Palette an Ausdrucksnuancen.


Crescendo: Eigenheimförderung in Brabant?
Was Jonas Kaufmann als Lohengrin über zwei Akte hinweg leider eher schwer fiel. Der schon vor der Premiere von einer unerbittlichen PR-Maschinerie als neuer Star am Wagnerhimmel angepriesene Tenor stand zusätzlich durch gleichzeitige DVD-Aufzeichnung wie Übertragung auf den Max-Josef-Platz und den Wiener Rathausplatz unter ungeheurem Druck, der sich auf die Stimmbänder legte. Sein sonst so glänzender Tenor klang anfangs matt und eng. Erst im dritten Aufzug lösten sich diese Schleier und Kaufmann fand zu einer berührenden Gralserzählung: In dieser stimmlich so leise, so voller Trauer gezeichneten Portrait zeigt sich Kaufmann als wirklich vielversprechender neuer Wagner-Tenor. Einer, der mitdenkt statt kraftvoll stemmt, der interpretiert statt nur Spitzentöne ansteuert, der noch im Pianissimo wundervolle Legato-Bögen singen kann und dennoch Reserven hat für Gefühlsausbrüche. Kaufmann umreißt hier in wenigen Minuten die ganze Tragweite des menschlichen Scheiterns, die in diesem Stück liegt - mehr als die gesamte Inszenierung das vermag.


Neue Westfälische: Trautes Heim, Glück allein
Bei den Opernfestspielen in München: Richard Jones" "Lohengrin" lohnt nicht - doch Anja Harteros und Jonas Kaufmann glänzen
Alle Augen und Ohren waren hochgespannt auf den deutschen Shooting-Startenor Jonas Kaufmann und sein Lohengrin-Debüt gerichtet. Es glückte zur glaubwürdig erfüllten Freizeit-Optik in breit strömender italienischer Klangfülle und Leuchtkraft schier Domingoesk. Kleinere Schluchzer und gaumige Momente trübten den so männlich zupackenden wie einfühlsamen Wagner-Hochgesang kaum. Die betörend piano-verhalten, wie ein trauriges Schubert-Lied angestimmte Gralserzählung war – mehr noch als auf der aktuellen CD mit deutschen Arien – sein singgestalterisches Meisterstück. Die Bayreuther Neu(enfels)produktion 2010 kann kommen.


Stuttgarter Nachrichten: Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein
...
fügten sich Anja Harteros und Jonas Kaufmann zum Dreamteam, bei dem der Jubel des Publikums schier kein Ende fand. Berückend schöne weite Bögen und weiche, runde, farbreiche Höhentöne zierten den packenden Gesang der Sopranistin, und Deutschlands zurzeit populärster (und womöglich auch schönster) Tenor findet zumindest bei Wagner keine Partie, bei der die baritonale Grundierung und die kantable, "italienische" Stimmführung seinem Stimmtimbre so ideal entsprechen, wie es beim Lohengrin der Fall ist. Ganz ohne Marotten, mit genauer Tonvorstellung, Kraft, einem schönen Kern und der Fähigkeit, auch die vielen Piano-Töne der Gralserzählung noch voluminös wirken zu lassen, war Kaufmann so stark, dass ihn nicht nur Elsa, sondern auch das Publikum am Ende eigentlich nicht ziehen lassen wollte.


Ft.com: Lohengrin, Bavarian State Opera, National Theatre
But the audience is unanimous in its adoration of the cast, and rightly so. Jonas Kaufmann makes his debut as a very human Lohengrin, with the intimate nuances of a Lied singer coupled with the tireless sheen of a Heldentenor. Young, vital, refined and expressive, his performance is gripping from start to finish.


Die Welt: Wagner leuchtet
Man muss mindestens bis in die goldenen Siebzigerjahre zurückweichen, um sich an eine ähnlich großartige, perfekte, jugendlich packende, wie für einander geschaffene Sängergarde zu erinnern, wie sie jetzt die Münchner "Lohengrin"-Festspielpremiere veredelte und überstrahlte. Im Nationaltheater herrschte über fünf Stunden lang pures, herrliches Wagner-Vokalglück, die Bayerische Staatsoper war ein Walhall auf Erden.
Sicher, es gab - und gibt - René Kollo, Peter Seifert, Johan Botha, die den Schwanenritter mit einer silbernen Trompete ausstatten, aber sie stehen meist schwerfällig herum. Und es gibt den Sonderfall Klaus Florian Vogt, dessen ätherisch körperloses Timbre den Lohengrin in eine kaum greifbare, unerklärliche Rettungsvision, aber eben nicht in einen glaubhaften Charakter verwandelt. In diese Reihe stellt sich nun mühelos als sehr spezieller, dabei menschlicher, männlich zupackender Lohengrin auch der Debütant Jonas Kaufmann; obwohl es in den ersten zwei Akten bisweilen mulmige Stellen gab, sein an sich berückendes Piano nur unter erhöhtem Druck ansprang.
Doch das war im dritten Akt vergessen, wo Kaufmann mit seiner viril baritonalen, manchmal gaumig klingenden Stimme herrlich hohe Leuchtraketen aufschießen lässt, mit Elsa in idealer Vokalabmischung um das Glück des Nichtwissenwollens ringt, voller Dramatik, drängender Intensität und spannungsvollem Argumentationskampf. Um dann in der ganz leise und zurückhaltend genommenen Gralserzählung todesverzweifelt von seinem Scheitern und dem nun nicht mehr möglichen Heil zu künden. Eine exemplarische Interpretation, auch darstellerisch höchst glaubwürdig, die in den nächsten Jahren, auch in Bayreuth, sicher noch wachsen und reifen wird.


Die Zeit: Der Held als Häuslebauer
Kent Nagano bevorzugt mit dem Bayerischen Staatsorchester einen gemessenen, ätherisch bespiegelten, von Blechglanz üppig, aber nicht protzig beschienenen Wagner, der meisterlich zwischen Poesie und Prosa, Legende und Realismus vermittelt. Auf diesem umsichtig bewässerten Humus gedeiht Kaufmanns Rollendebüt nun allerdings märchenhaft. Auf der Bühne fühlt sich der Tenor offenkundig wohler als im Studio; das Niveau der Premiere ist um ein Vielfaches höher als das der CD. Freier, differenzierter, kerniger – dabei nie ins Ungeschlachte umschlagend – singt die Partie derzeit kaum jemand. Die Knödel auf seiner jüngsten Platte schluckt Kaufmann live glattweg herunter.


tz: Sänger retten Lohengrin
Jonas Kaufmann, wie sie auch ein Stimm-Ästhet, kein Brüller, scheint nahezu anstrengungslos zu singen. Der Ton ist jetzt, wo es nötig ist, heldisch, kann aber jederzeit in ein tragendes Piano zurückgeführt werden. Das tat er bei der Gralserzählung, die er —war es Regie oder Schwäche? — in sich gekehrt, wie ein Vernichteter, auf einem Stuhl kauernd, sang. Das Publikum feiert dieses Paar frenetisch.


DrehPunktKultur: Brandstifter Lohengrin
Die einhellige Ablehnung, der sich das Regieteam am Premierenabend mit bewundernswertem Masochismus stellte, kontrastiert mit der musikalischen Seite des Abends. Vollends die Erwartungen erfüllen die beiden Rollendebütanten: Jonas Kaufmann und Anja Harteros. Kaufmanns dunkel grundierter und lyrisch fundierter Tenor verfügt über heldische Kraft und metallische Strahlkraft, um die Partie des Schwanenritters mit Bravour zu meistern. Erwähnt seien auch die perfekt verblendeten Register sowie seine exzellente Phrasierung und Diktion, womit auch die Harteros punkten kann. Klangsatt leuchtet ihr jugendlich frischer Sopran in den ersten beiden Akten, und für den dritten Akt bringt sie den nötigen dramatischen Aplomb mit.


ddp Nachrichtenagentur GmbH: Kaufmann und Harteros debütieren in Wagners "Lohengrin"
Mehr als 16 000 Opernfans haben am Sonntagabend im und vor dem Münchner Nationaltheater Startenor Jonas Kaufmann und seine Bühnenpartnerin Anja Harteros als neues Opern-Traumpaar gefeiert. Kaufmann verkörperte die Titelrolle in Richard Wagners Oper "Lohengrin", die im Rahmen der Münchner Operfestspiele 2009 als erste Festspielpremiere über die Bühne ging. ....Jonas Kaufmann begeisterte das Publikum mit seinem geschmeidigen, baritonal eingefärbten Tenor, der weniger durch heldnische Brillanz als durch Nuancenreichtum und Pianokultur auffiel. Zum Höhepunkt wurde die berühmte Gralserzählung am Schluss des dritten Aktes, in dem Lohengrin Elsa seine wahre Herkunft als Ritter vom Heiligen Gral und Sohn Parzifals enthüllt.


Wiener Zeitung: Wenn der Lohengrin mit Benzin antwortet
Der Buh-Orkan, dem das Regieteam an diesem Premierenabend der Münchner Opernfestspiele mit bewundernswertem Masochismus trotzte, kontrastiert mit der musikalischen Seite. Zwei Rollendebütanten erfüllen die Erwartungen vollends: Jonas Kaufmanns dunkel grundierter und lyrisch fundierter Tenor verfügt über heldische Kraft, um die Partie des Schwanenritters mit Bravour zu meistern.


dpa: Lohengrin als Anti-Held - Jonas Kaufmann gefeiert
Bei den Opernfestspielen gab er am Sonntagabend sein Debüt als Lohengrin in Richard Wagners gleichnamiger Oper - die Rolle, die er auch 2010 bei den Bayreuther Festspielen singen wird. Hohe Erwartungen waren damit verbunden, und Kaufmann wurde vom Publikum gebührend gefeiert - aber der ganz große Triumph war es denn doch nicht für den 40-Jährigen, der an der Schwelle zum Wagner-Interpreten mit künftigen Partien wie Siegmund, Tannhäuser oder gar Siegfried steht...
In dieser Inszenierung gab Kaufmann einen verhaltenen, schmerzlichen Lohengrin - mit klarer Artikulation, genauestem Piano, schattiertem Timbre, berührend und mit imponierender Steigerung in der Gralserzählung. Doch jene heldenhaft Strahlkraft, die das Publikum stets am meisten betört, ließ er über weite Strecke vermissen.


Sueddeutsche Zeitung: Wildes Brüten - Akte des Schwachsinns
Für seine mit fast hysterischer Spannung erwartete Münchner Festspiel-Premiere hatte das Nationaltheater eine Besetzung von respektgebietend hoher Qualität: Die wunderbar beherrscht, seelenvoll engagiert (zu Beginn vielleicht ein wenig monoton) phrasierende Elsa der faszinierend rein intonierenden, bildschönen Sopranistin Anja Harteros. Und den auffallend anti-heroisch "privat", oft eher liedhaft als opernhaft, aber bei den Kraftstellen doch auch meist mit ziemlich hellem Glanz singenden Jonas Kaufmann, der als 40-jähriger Tenor die anstrengende Rolle erstmals bewältigte.


Der Neue Merker: Der „Lohengrin“ kam auch zu uns
Ja, und Jonas Kaufmann mitsamt seinen Löckchen! Er ist sogar noch schön, wenn ihm die Kamera beim Singen bis in den Mund hinein kriecht, weil er als Figur und Persönlichkeit dermaßen überzeugt, weil er es schafft, die Gralserzählung auf dem Plastiksessel zu singen und wie eine nachdenkliche Selbstreflexion zu gestalten… Und er ist für Wagner geboren (nicht für Massenet und Puccini, auch wenn er sich das einbildet ): Wenn man sich an sein nasal-gutturales Timbre gewöhnt, dann er ist ein prachtvoller Wagner-Sänger, auch weil er diese herrliche, strahlende, nie harte, nie kalte, nie schmerzende Höhe hat, er kann die Stimme öffnen und in den Himmel schicken. Dass er mit den Piani gelinde Schwierigkeiten hat, egal – das war der Lohengrin für unsere Zeit.


Nürnberger Zeitung: Jonas Kaufmann wurde im Münchner «Lohengrin« gefeiert
In Jonas Kaufmann hat er dafür wenigstens den idealen Sängerdarsteller zur Verfügung. Der gebürtige Münchner, der im Zuge seiner Weltkarriere nun an die Staatsoper zurückkehrt, ist ein zupackendes Naturell, das auch mal am Fensterrahmen schleift. Trotzdem fällt es Kaufmann schwer sich zu profilieren: Denn die Regie macht Lohengrin zum unscheinbaren Anti-Helden, der sogar für 20 Minuten als Schläfer in die Statistenrolle gedrängt wird. Gesanglich ging Kaufmann seinen Auftritt zunächst vorsichtig an, die leisen Passagen waren etwas gedämpft, umso schöner entfaltete sich sein Timbre aber in den Höhen und dramatischen Steigerungen. Die Gralserzählung baute er meisterlich auf: aus zarter Lyrik zu strahlenden Höhen, klug gegliedert und sehr wortverständlich. Das hatte große Klasse.


Nürnberger Nachrichten: Startenor Jonas Kaufmann in München umjubelt
Es war dann Jonas Kaufmann, der Nagano in der «Grals-Erzählung» dazu trieb, endlich einmal auf intimstes Pianissimo umzuschalten. Der 40-jährige Tenor bewältigte die Partie ansprechend, sehr vom Wort kommend, wenn auch nicht mit dem letzten heldischen Anspruch. Immerhin: Ein frenetisch bejubelter Vorlauf für sein Bayreuth-Debüt im nächsten Jahr in der «Lohengrin»-Neuinszenierung.


Tiroler Tageszeitung: Reihenendhaus für einen Schwan
Die beiden wichtigsten Nachrichten zuerst: Es gibt einen ziemlich echt aussehenden Schwan und das Rollendebüt des (Münchner) Schwanenritters Jonas Kaufmann war weitgehend erfolgreich....Riesigen Jubel ernteten immerhin sämtliche Sänger und Kent Nagano, der einen ebenso packenden wie immer wieder recht kühlen Wagnersound bot. Eine Lesart, die zwar der Partitur nichts wirklich Neues entlockte, aber bis in die Details stimmig und dynamisch blieb. Kaufmann gab die Titelpartie mit warmem Schmelz, aber auch konstant mit großer Anspannung, man hörte hier den Kampf eines guten Sängers mit einer mörderischen Partie.


Südkurier: Deutschlands schönste Stimme
Und somit ist die schönste Stimme Deutschlands also beim deutschesten aller Komponisten angekommen, bei Wagner. Im „Lohengrin“ freilich profitiert Jonas Kaufmann nach eigener Aussage von seinen Erfahrungen im italienischen Fach, Linienführung und Tessitur seien hier noch viel „italienischer“ als in anderen Wagner-Opern. Vielleicht geht Kaufmann daher manche Töne etwas italienisch an. Vor allem aber überzeugt in der Münchner Premiere der kräftige Strahl seiner Stimme, die gleichwohl nie kraftmeierisch klingt, sondern gerade im Forte ihre strahlendsten Momente entwickelt. Dabei ist solche Entfaltung angesichts der Lautstärke, die der Dirigent Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester bisweilen entwickelt, gar nicht so leicht zu bewerkstelligen....
Kaufmann – ein „Wundertenor“? So einfach ist es auch wieder nicht. Da hat jemand lange an seiner Stimme gearbeitet. Und zu hören ist, wie bewusst er sie einsetzt. Die Gralserzählung etwa und den Abschiedsgesang („Mein lieber Schwan!“) beginnt er jeweils völlig zurückgenommen im Piano. Zärtlich, entrückt, berückend. Das ist eine ästhetische Entscheidung, einerseits, andererseits wirkt Kaufmanns Stimme gerade im Piano und gerade in den Höhenlagen leicht gebremst und nicht wirklich frei. So als taktiere er hier im Umgang mit einer unfreiwilligen Fragilität – die seiner gut geerdeten Stimme ansonsten völlig abgeht.
Das Münchener Publikum feierte ihn freilich ohne jede Einschränkung



NZZ: Das Schweigen danach
So brillierten vor allem die Gesangssolisten, was allerdings weniger das Verdienst von Jonas Kaufmann war. Um sein Lohengrin-Début wurde ein bizarrer Wirbel gemacht, überraschender war jedoch das Début von Anja Harteros als Elsa. Die bayrische Kammersängerin hat der Partie eine seltene, nuancenreiche Ausdrucksdichte abgerungen. Zudem verband sich ihr eher dunkles Timbre vortrefflich mit dem baritonalen Tenor von Kaufmann. Sein Lohengrin war indes diskutabel, denn «Lohengrin» ist ein Schwellenwerk.


Blaue Narzisse: Oper für alle – „Lohengrin“ in München
Vor allem Jonas Kaufmann als Lohengrin kündigte man im Vorfeld der Premiere groß an – ein Münchner Tenor, der auf den Bühnen der Welt bereits geglänzt hat, bei der Premiere einer Wagner-Oper im Nationaltheater!...
Jonas Kaufmann blieb aber trotz aller Vorschußlorbeeren für den Tenor eigentlicher Held des Abends.


NDR Kultur: Kaufmann glänzt als Zimmermann
Buhrufe für die Regie, tosender Applaus für die Sängerriege. Gemeinsam mit Anja Harteros als Elsa ließ Jonas Kaufmann spätestens im dritten Akt in seiner berückenden Grals-Arie die verunglückte Inszenierung vergessen. Zum Schluss stehende Ovationen für ein neues Opern-Traumpaar.


Fränkischer Tag: Es gibt kein "Glück ohne Reu"

Jonas Kaufmann, der in dieser Partie 2010 auch in Bayreuth debütiert, ist ein eher in sich gekehrter, verletzlicher Lohengrin, der stimmlich durchaus heldisch auftrumpfen kann, aber ebenso gut, nein: besser dessen nachdenklichen, zarten und bitteren Seiten offenbart – ein zu Tränen rührender Sangesritter der traurigen Gestalt. Dass das Publikum nach der Gralserzählung nicht ausrastete, lag wohl daran, dass Kaufmann zur Premiere nicht in Bestform antrat.


OMM: Lohengrin wird nicht erlöst
Höchsten Erwartungen sah sich Jonas Kaufmann gegenüber, der an dieser exponierten Stelle sein Rollendebüt als Lohengrin gab. Mit seiner blendenden Erscheinung, seiner großen Bühnenpräsenz und einer außerordentlichen schauspielerischen Begabung scheint er eine Idealbesetzung des Schwanenritters zu sein. Doch stimmlich konnte er die Hoffnung auf einen neuen strahlenden Stern am Tenorhimmel nicht ganz erfüllen. Denn eben die Strahlkraft war es, die man am Premierenabend zu oft vermisste. Die Stimme klang oft recht eng, manchmal sogar etwas knödelnd. Nichtsdestotrotz gelang ihm ein eindrucksvolles Rollenportrait und das Sahnehäubchen bewahrte er sich für den dritten Akt auf: Wo andere mit Stimmkraft prahlen, sang er die Gralserzählung mit halber Stimme und ließ erst bei „Wunderkraft“ seine Stimme blühen. Genauso begann er „Mein Lieber Schwan“, steigerte sich dann zum grandiosen Schluß und zeigte mit „Leb wohl“, wie strahlend seine Spitzentöne klingen können. Das war dann doch noch ein Erlebnis der Sonderklasse!


Mittelbayerische: Buhstürme von selten erlebter Wucht
Ihr zur Seite, sängerisch wie gestalterisch ebenbürtig, Jonas Kaufmann (Rollendebütant wie seine Partnerin), mit charismatischer Ausstrahlung in Gesang und Spiel, ein durch und durch menschlicher Abgesandter des Grals, mit sanften Gefühlen, aber auch resoluter, strahlender Stimmkraft; mit seiner italienisch geschulten Stimme vermag er ein ums andere Mal zu verzaubern. Das Paar sang und spielte mit geradezu beklemmender Intensität und rührte so immer wieder die Herzen.


Salzburger Nachrichten: Häuslbauer Lohengrin
Jonas Kaufmann ist kein Lohengrin im herkömmlichen, heldischen Sinn, eher ein suchender, lyrischer, berührender Tamino.


Südwest Presse: Der Traum vom Eigenheim
Und der neue Superstar Jonas Kaufmann? Ein Lohengrin mit Kraft und italienischem Schmelz, der überraschend die Gralserzählung nicht zur großen Nummer machte, sondern im Piano gestaltete - was dann, antiheldisch, zur Inszenierung passte, die Kaufmann ansonsten nicht gerade ins Licht rückt. Festspielreif, dieses Sängerpersonal. Jubel: drinnen und draußen.


HNA: Poetischer Brandstifter der Oper
Das Konzept geht auf, weil Jonas Kaufmann dieser Lohengrin ist, jung, attraktiv, eine Ausnahmegestalt unter den Wagner-Tenören. Sein Tenor wirkt erdgebunden, viel Lunge, viel Körper, die Männlichkeit eines Baritons kombiniert mit hoher Strahlkraft.
Kein Debüt hat im Vorfeld so viel Aufmerksamkeit erregt, wie Kaufmanns Ankunft an der Staatsoper. Der 40-Jährige wird als Gottgesandter des deutschen Tenor-Fachs gehandelt - und vermarktet. Die Vorstellungen während der Festspiele sind ausverkauft, lang die Warteschlangen für die Wiederaufnahme im Oktober.
Das Durchschnittsalter der Sänger liegt unter 40. Wer diesen Lohengrin erlebt, wird nie mehr über die Krise des Wagner-Gesangs faseln.


New York Times: Talent Makes 'Lohengrin' a Hot Ticket
The singing is so good as to soar above the surroundings, constantly returning us to what Wagner had in mind. Though dressed in T-shirt and athletic pants and endowed with superfluous magical powers, Mr. Kaufmann conveyed Lohengrin’s essential nobility through his singing. He is an accomplished exponent of Italian and French roles, but the voice has a weight and darkish timbre ideal for lyrical Wagner roles like Lohengrin. He makes a startlingly beautiful sound at full cry but also offers arresting soft singing, as in the Grail Narrative, that never lapsed into crooning.


Augsburger Allgemeine: Auszug
Wovon bleibt darüber hinaus zu berichten? Vom Debüt des Münchners Jonas Kaufmann, der einen dunkeltimbrierten, ahnungsvollen Lohengrin gibt, keinen Strahlemann. (Er soll 2010 auch in Bayreuth singen, zu wünschen sind ihm dazu mehr Reserven.)


Klassik.com: Wagners 'Lohengrin' an der Bayerischen Staatsoper
Den Zimmermann glaubt man Jonas Kaufmann sofort, den Gralsritter keinen Augenblick. Kaufmann ist ein guter, solider Lohengrin, aber den enormen Erwartungen, die eine rege Musikindustrie geschäftstüchtig zu wecken weiß, kann er kaum gerecht werden - weder darstellerisch, noch stimmlich. Im Spiel kommt er über ein paar eher nichtssagende Gesten kaum hinaus und schüttelt nur immer wieder mal sanft, mal heftig den Kopf, um Elsas Frage abzuwehren. Die Gralserzählung gelingt ihm hingegen eindringlich: Es sind die leisen, zarten Töne, die für ihn einnehmen, - und dann natürlich die dramatischen Spitzen am Ende, über die er souverän verfügt. Gerade diese dramatischen Höhen meistert er großartig! Hat er hingegen etwas in mittlerer Tonlage zu singen, klingt seine Stimme oft merkwürdig angestrengt, unschön gaumig und belegt. Das überrascht bei seiner eher baritonal timbrierten Stimme.


Neues Deutschland: Am Reißbrett entworfene Träume
auf der Bühne mit den sehnsüchtig erwarteten »Lohengrin«-Debüts von Jonas Kaufmann in der Titelrolle und Anja Harteros als Elsa. Kaufmann überzeugte denn auch auf ganzer Linie.
Man könnte einwenden, dass die Übersetzung durchschimmernder Romantik in Alltagsbanalität mit doppeltem Boden der Geschichte einen Teil ihres Zaubers nimmt. Aber die Tragik des Helden bekommt Raum zur Entfaltung. Selten sind sich Lohengrin und Elsa so zärtlich nahegekommen wie hier. Das liegt auch am gestalterischen Charisma von Jonas Kaufmann, der aus dem Strahlemann eine tieftraurige Figur macht. Dadurch bekommt vor allem die Gralserzählung eine neue Dimension. Bei Kaufmanns geradezu abenteuerlichen Piani stockt einem der Atem und man ahnt, dass mit dem ganzen Gralszauber irgendetwas nicht stimmen kann.


La Libre: Un grand Lohengrin
Jonas Kaufmann fait ses débuts dans le rôle du mystérieux chevalier wagnérien. Mais que veut le metteur en scène Richard Jones ?
C’est aussi que l’Opéra de Munich a réuni un plateau de rêve, avec pour atout les débuts très attendus dans le rôle-titre de Jonas Kaufmann, l’enfant du pays. Un an avant ses débuts à Bayreuth en Lohengrin, le ténor allemand réussit une superbe prise de rôle : il a le charisme et la vaillance du rôle (même si certains aigus semblent parfois encore un tout petit peu fragiles), mais il a aussi ces couleurs barytonantes qui donnent épaisseur au personnage, et surtout cette extraordinaire capacité de conduire et de contrôler le son dans une richesse inouïe de nuances. Ses "In fernem Land" et "Mein lieber Schwan" du troisième acte sont tout simplement prodigieux.


nmz: Elsas Traum vom Eigenheim – ein enthmytologisierter „Lohengrin“ in München
Nicht minder beeindruckt ist ihr Erwählter, den der ebenfalls debütierende Jonas Kaufmann mit virilem, dabei doch sensiblem Trompetenton adelt und dabei eine sympathische, indes szenisch viel zu private Figur abgibt. Bei allem stupend heldischen Glanz ist das Manko von Kaufmanns Facherweiterung nicht zu überhören. Denn jenseits der kraftvollen Höhe im Forte wirkt seine Mezza voce-Fähigkeit begrenzt. Das Piano klingt spröde, hauchig und rau. Ein bedauerliches Phänomen, das nachdenklich stimmt, gilt Kaufmann doch als die deutsche Tenorhoffnung schlechthin. Es wird spannend sein zu verfolgen, wie er sich bis zu seinem Bayreuth-Debüt in der Rolle des Schwanenritters entwickeln wird.


DRKultur: Tragischer Held in der Vorort-Siedlung
Geradezu hysterisch war das "Lohengrin"-Debüt des Tenors Jonas Kaufmann in München erwartet worden und es wurde ein Triumph für den gebürtigen Münchener. Kein Zweifel, der Mann kann was und er macht es sich nicht leicht in dieser mörderisch schweren Partie. Zwar ist seine Tonbildung oft eigenwillig gaumig, die Stimme wenig strahlend und glänzend, aber er gestaltet seine Rolle anspruchsvoll, geht große Risiken ein und macht sich das Tenorleben nicht leicht.
Es wäre ein Leichtes, im bequemen Mezzoforte durch den Abend zu segeln und das Publikum mit einigen geschmetterten Spitzentönen zu beeindrucken. Stattdessen geht Kaufmann immer wieder das Wagnis ein, auch schwierig liegende Töne leise anzusetzen und Gesangslinien weit gespannt zu phrasieren. Das funktioniert (noch) nicht immer perfekt, unter Gesangsliebhabern wird er sich mit dieser ebenso mutigen wie musikalisch überzeugenden Interpretation viel Respekt verschaffen.
Ob seine eher bronzene Klangfarbe für diese Rolle geeignet ist, in der doch traditionell eher Stimmen mit silbernem Glanz besetzt werden, bleibt letztlich Geschmackssache, ebenso wie die vielen Schluchzer, die eher in einen italienischen Verismoschocker passen als in eine deutsche romantische Oper.


Musicalcriticism.com: Lohengrin
The only disappointment of the evening was the over-hyped Jonas Kaufmann, who undeservedly got the most applause at the end. I'll give it to him that he's got a great pianissimo, which is very effective in those suspenseful moments. And when he lets fly, he's got a good high-baritone sound. But as a heroic tenor he just doesn't cut it. The sound quality was too variable, even over the course of one phrase successive notes had completely different and incompatible timbres. One of these was particularly unpleasant: a kind of pinched tone that made him sound as if he was singing in Swedish.


La Scena Musicale: Letter from Munich: Lohengrin
If the production was not to everyone's taste on July 8, the musical side of things received only kudos. To my eyes and ears, Jonas Kaufmann is simply the finest heldentenor since Jon Vickers. His timbre is reminiscent of the great Canadian, except Kaufmann has a more secure high register. Kaufmann embodies the role of Lohengrin fully. His In fernem Land was the most poetic I have heard.


Sunday Times: Bavarian State Opera
He gets outstanding histrionic performances from a cast of youngish, German-speaking principals with substantial voices. Jonas Kaufmann brings a burnished-golden, Italianate ring to Lohengrin’s Grail Narration and, at the end of a long evening, he sang Mein lieber Schwan with breathtaking inwardness.


Opera Today: Munich's Re-constructed Lohengrin
Interest was extremely high, of course, in local boy Jonas Kaufmann’s first take on the title role. We were amply rewarded. For Mr. Kaufmann has it all, the mettle and the metal, starting with a robust, baritonal timbre in mid and low-range that loses none of its buzz as he ascends above the staff. His sound technique and focused tone allow him to not only ride the full orchestra as required, but also to scale back to intense, melting piano singing that lovingly caresses the more tender and introspective moments. If In fernem Land had been any more hushed or unearthly beautiful, my heart would likely have stopped. Magnificent.
Add to this, the fact that Jonas is strappingly handsome, eminently stage-wise, and always engaged with his colleagues, and you begin to know that this is a major star in a major step forward in his career (although maybe he should resist doing the part in a house larger than the Staatsoper until he sees how it wears on him). You can also understand why savvy record promoters would perch him atop a mist shrouded summit, Caspar-David-Friedrich-like on the cover photo of his new CD release and declare him “Germany’s most beautiful voice.” The partisan Munich crowd who loudly celebrated his achievement would have agreed...This pairing of Kaufmann and Harteros will likely be celebrated by aficionados for a long time to come.


Klassik.com: Provozierendes Gesamtkunstwerk
Lohengrin an der Bayerischen Staatsoper > Aufführung am 19. Juli 2009
Auch die fünfte und letzte Aufführung von Wagners 'Lohengrin' innerhalb der Münchner Festspiele 2009 hinterlässt beim Publikum Verstörung, die sich in kräftigen Buhrufen nach dem dritten Akt entlädt. Wegen der Inszenierung, nicht wegen der Musik. Dabei war es um die Musik nicht einmal auf das Beste bestellt: Viele waren natürlich in der Erwartung gekommen, Jonas Kaufmann als Lohengrin zu hören, und so war es eine Enttäuschung, dass Kaufmann nach zwei Akten aufgrund einer fiebrigen Erkältung ausgerechnet durch Ivar Gelhuus (Gilhuus) mit einer eher unangenehm brüchigen und vibratoreichen Tenorstimme ersetzt werden musste. Aber auch dann, wenn Kaufmann in den ersten beiden Akten einen sehr präsenten und stimmlich starken Lohengrin gab, Anja Harteros eine lyrische und anrührende Elsa auf die Bühne brachte, Wolfgang Koch einen kraftvoll-bösen, aber auch verzweifelt-abhängigen Telramund sang und Kent Nagano umsichtig, unglaublich transparent, aber auch gefühlsstark das bayerische Staatsorchester dirigierte (das ihm darin eher folgte als der Chor - hier geriet leider manches aus den Fugen): Michaela Schusters Ortrud klang streckenweise eher schrill und laut als böse und verschlagen, und auch Christof Fischesser als Heinrich der Vogler fehlte wirklich sonore Größe. Aber es war nicht die Musik, es war die Inszenierung, die mit Buhrufen abgestraft und vielfach als schlichtes Ärgernis empfunden wurde.


ClassiqueInfo.com: Munchner Opernfestspiele 2009 : Lohengrin
La première mouvementée de la nouvelle production de Lohengrin, le 5 juillet 2009, laissait craindre le pire, et les représentations ultérieures n’ont pas calmé la colère d’une partie du public, qui n’a pas hésiter à marquer son désaccord en cours d’exécution (cris peu après le prélude de l’acte II) et à huer copieusement la mise en scène. Musicalement, en revanche, ce Lohengrin s’avère exceptionnel, confirmant, s’il en était besoin, l’excellence de l’Opéra de Munich en matière d’opéra wagnérien.
Le plateau vocal réuni pour l’occasion était de tout premier ordre, sans faiblesses, composé d’artistes appartenant à la troupe de l’Opéra de Munich, ou bien présents régulièrement sur cette scène. Jonas Kaufmann, dont on attendait beaucoup dans cette prise de rôle après un récital allemand passionnant publié récemment chez Decca et plusieurs concerts où le ténor avait démontré l’originalité de sa démarche et sa musicalité dans le récit du Graal, n’a pas déçu, et a même dépassé les espérances du public. Son Lohengrin est extraordinaire, caractérisé par un phrasé souverain, une attention perpétuelle au texte, et une variété de nuances étonnante. Le chanteur, au timbre assez sombre, est capable de la vaillance requise dans les moments les plus exposés (mises en garde envers Elsa « Nie sollst du mich befragen, noch Wissens Sorge tragen », acte I, final de l’acte II, acte III), mais aussi d’une grande délicatesse dans les scènes avec Elsa (aveu de l’acte I « Elsa, ich liebe dich », duo de l’acte III). Les aigus sont d’une rare insolence et la conduite du souffle remarquable (« Mein lieber Schwan », acte III). Le récit du Graal apparaît comme le véritable sommet de la représentation, débuté piano, rêveusement, avec un crescendo parfaitement maîtrisé vers « Es heißt der Gral, und selig reinster Glaube erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft », Jonas Kaufmann osant ensuite le pianissimo pour le retour du cygne, idéalement soutenu par l’orchestre dirigé par Kent Nagano....Si l’aspect visuel du spectacle a particulièrement indisposé le public, celui-ci ne s’est en revanche pas mépris sur la qualité musicale de l’ensemble, réservant aux chanteurs principaux une véritable standing ovation amplement méritée.


Rheinischer Merkur: Des Menschen Psyche ist eine Baustelle
Einen zwiespältigen Eindruck hinterließ Jonas Kaufmann in der Titelpartie. Mit seinem wunderbar baritonal grundierten Tenor, der sowohl zu dramatischer Attacke als auch zu lyrischer Empfindsamkeit fähig ist, vermochte er in erster Linie an den Stellen zu überzeugen, an denen er voll aussingen konnte. Nicht sehr befriedigend war dagegen seine Pianokultur. Die leisen Töne waren nicht gut fokussiert und klangen ziemlich gepresst. Damit ging auch ein Verlust des einzigartig schönen Timbres einher.


Die Deutsche Bühne: Bitte mehr Kran statt Schwan!
… ja und dann dieser äußerlich entzauberte Wundermann: erstmal in silbernen Edelturnschuhen, Trainingshose mit Silberstreifen und schlichtem blauen T-Shirt, später dann in schwarzer Arbeitshose und Weste mit weißem Blouson wie ein wandernder Handwerksbursch des 19. Jahrhunderts, zunächst mit einer Schwan-Attrappe auf dem Arm kommend, am Ende damit abgehend und dann schnell mal mit dem Knaben Gottfried auf dem Arm wiederkommend – zu all dem aber sang der schlank-ranke Jonas Kaufmann mal mit der Süße eines Sandor Konya, mal mit der Strahlkraft eines jungen James King, am Ende eine anrührend traurig versunkene „Grals-Erzählung“. Das Premierenpublikum fand für all das zurecht Jubelweisen…


Le Figaro: Les grandes voix se retrouvent à Munich
Mais que l'on n'aille pas croire que l'Opéra de Munich ne s'intéresse qu'au théâtre. On y entend les plus belles voix du monde, à commencer par l'événement de l'été : le premier Lohengrin de Jonas Kaufmann, quintessence du ténor, lyrique et dramatique, viril et élégant, voix d'ambre et de velours, de métal et de lait. On attend toujours la première erreur de ce parcours exemplaire !


Der Neue Merker: LOHENGRIN oder : "Schaffe, schaffe, Häusle baue ... "
Jonas Kaufmann ein überzeugender Lohengrin, der in Zeiten von "lauten Orchestern" und oft "schreienden Sängern" sein dunkeltimbriertes Stimmorgan auch p, pp und ppp einzusetzen wagt, was ihm gewisse Leute in der Pause gesprächsweise gleich als Unvermögen anlasten. Wenn das Publikum zum Schluss diese zwei Künstler am lautesten bejubelt, hat das wahrscheinlich damit zu tun, dass nur gerade in der intimen Brautgemach-Szene eine von der Regie als einigermassen normal zu geltende Interaktion geduldet wurde und somit Stimmung aufkam.


Der Neue Merker: MÜNCHEN: Lohengrin bei den Münchner Opernfestspielen am 19.07.2009
Die Sängerbesetzung an diesem Abend war Weltklasse, auch wenn Jonas Kaufmann krankheitsbedingt nach dem Zweiten Aufzug durch den derzeit in London engagierten Norweger Jvgar Gilhuus ersetzt werden musste.


Musicweb International: R.Wagner: Lohengrin
It seems that whenever I attend the Münchner Opernfestpiele I bring bad luck with me. Last year my first evening saw the cancellation of Anja Harteros as Arabella. This year I arrived for the last performance of Lohengrin, without a doubt the hottest opera ticket in town – just as you would expect with Jonas Kaufmann and Anja Harteros in the cast. Arriving at the Nationaltheater and not seeing any contrary announcement, I thought that what happened last year was an isolated case. Then somebody came out on stage to tell us that Jonas Kaufmann was sick and that they were fielding a substitute. The plane from London was delayed and Mr. Kaufmann had decided to sing Act I. It seemed that the plane delay continued and he agreed to sing Act II also. After the second intermission the theatre director was back on stage to tell us that the plane had finally arrived and that Mr. Kaufmann was already in bed on the road to recovery. The part was to be played by a stage assistant, while the new tenor was to sing from the right-hand side of the stage. Is this just a new case of bad luck on my part? I really don’t know....
As I have said above, one of the major attractions of this Lohengrin was the presence of Munich-born tenor Jonas Kaufmann. It was his debut in the role, which he is slated to sing next year at Bayreuth. We all know that the third act of Lohengrin is the most demanding for the tenor, while the other two are rather easier. Unfortunately, the London aircraft arrived in time so that Kaufmann did not appear in Act III. What we could hear from him was excellent and far superior to any other of his colleagues in this role. He has a perfect voice, dark and bright, and I can only regret having missed him.


Die Rheinpfalz: Bausparer Lohengrin
Das Traumpaar des Abends waren jedoch Anja Harteros als Elsa und Jonas Kaufmann in der Titelpartie. Auch optisch. Harteros verfügt über eine warme, sehr weich und leicht dunkel eingefärbte Stimme, die sich trotzdem strahlend und ohne zu forcieren über das Orchester legt. Eine wunderbare Elsa. Ihr zur Seite, der Sunnyboy der deutschen Opernszene, Jonas Kaufmann, dessen Karriere im Heldenfach so langsam richtig in Fahrt kommt. Sicher, er hat in der Höhe kein wirkliches Piano, muss, etwa in der Gralserzählung, von der Brust- in die Kopfstimme wechseln. Aber was sind das für Spitzentöne! Eine solche Strahlkraft war lange nicht mehr zu hören im deutschen Heldenfach. Kaufmanns baritonal getönter Tenor schillert und glänzt in genau jenen bronzefarbenen Tönen, die man sich für einen Wagner-Tenor wünscht.


Rhein-Zeitung: Lohengrin ist beachtlich, die Regie ächzt
Klar ist: Die Zuschauer im Nationaltheater sowie bei den Liveübertragungen in München und Wien erlebten einen Tenor, der über eine besondere Qualität verfügt: die sofortige Wiedererkennbarkeit eines eigenen Timbres. Noch dazu eines sehr markant-männlichen Klanges, der eher aus baritonaler Tiefe als nur in tenoralen Höhen gut zu klingen weiß. Dazu eine blendende Bühnenerscheinung: Das ist ja schon etwas. Aber: Diese Stimme ist auch in Veränderung begriffen, hat in ihren Piano-Nuancen entgegen ihrem Vermögen noch vor zwei oder drei Jahren einiges eingebüßt. Doch Kaufmann gibt sich hier nicht mit Durchstehen zufrieden und gestaltet etwa die "Gralserzählung" mit großem Einsatz als filigrane Versammlung seiner künstlerischen Mittel: auf jeden Fall ein beachtliches Debüt, man darf gespannt sein, was sein Auftritt in derselben Rolle in der Bayreuther Neuinszenierung im kommenden Jahr bringen wird.


KlassikInfo.de: Schaffe, schaffe, Häusle baue
Jonas Kaufmann war im Vorfeld der Premiere mit großem Publicity-Aufwand als neuer Tenor-Superstar ausgerufen worden und stand unter geradezu unmenschlichem Erwartungsdruck. In den ersten zwei Akten blieb er etwas blass, am Schluss jedoch zeigte sich, dass er sich die Kräfte klug eingeteilt hatte. Warm und emotional intensiv gelang die Gralserzählung. Allerdings klingt sein eigentlich angenehm timbrierter Tenor nicht immer ganz frei.


Merkur: Dünne Beziehungskiste
Anders Jonas Kaufmann, dessen eingedunkelter Tenor ja wenig mit dem Lohengrin-Klischee zu tun hat. Dort, wo der Star vokalen Bizeps einsetzen darf, mag man sich kaum satthören. Seine Krafteinteilung ist mustergültig, am Ende, wenn die gefürchtete Lage um die hohen „A“s kaum Ausruhtöne zulässt, hat er noch Reserven – zumal er die Gralserzählung ganz zurückgenommen, als versonnenen Moment eines gebrochenen Helden singt. Doch „Glanz und Wonne“, das bleibt bei Kaufmanns Lohengrin Behauptung: An Piano-Tönen droht er sich zu verschlucken, die Beimischung von Kopfstimmen-Klang in zurückgenommenen Passagen funktioniert nicht, seine Mezzavoce ist folglich nur vorgetäuscht. Dennoch ein imponierendes Rollendebüt – auf nach oben offener Entwicklungsskala.


Altamusica: Un Lohengrin de rêve qui vire au cauchemar
Intense déception à Munich où le premier Lohengrin ô combien attendu de Jonas Kaufmann a été gâché par le ratage absolu d’une production hors de propos. Comble de malheur, le ténor, malade, n’a pu chanter le troisième acte lors de l’ultime des cinq représentations programmées dans le cadre du festival de la capitale bavaroise.
Le premier Lohengrin de Jonas Kaufmann était attendu comme l’événement incontournable des festivals lyriques de l’été 2009. Avant Bayreuth dans une nouvelle production prévue en 2010, le ténor allemand avait choisi Munich pour cette prise de rôle décisive dans une carrière modèle. Un sans-faute confirmé par les commentaires de la presse après la première du spectacle le 5 juillet....
Mais ce pseudo intellectualisme irrite d’autant plus qu’il gâche le plaisir d’entendre des voix superbes. Seulement, on nous a annoncé au lever de rideau que Jonas Kaufmann, victime d’un refroidissement, ferait de son mieux… En attendant l’arrivée hypothétique d’un remplaçant mandé d’urgence. Pourtant, la voix de la star semble égale à elle-même, sans la moindre défaillance bien qu’avare de ses nuances habituelles.
On espérait donc que Kaufmann irait jusqu’au bout. Hélas, le troisième acte, celui qui comporte l’essentiel de la partie vocale de Lohengrin, vire au cauchemar.


Forum Opera: Quand Jonas nous fait Cygne
tout comme Jonas Kaufmann, jamais pris en défaut, dès sa superbe entrée en coulisses, distillant son timbre unique, se permettant de sublimes attaques piano dans l’aigu ainsi que de remarquables envolées dont il est coutumier pour culminer dans un récit du Graal anthologique.


Qobuz: Un “Lohengrin” de luxe
Idéalement Bel Inconnu, Jonas Kaufmann ose au Graal de simples miracles d’intériorité murmurée, éloquente, avec une illumination des mots bouleversante, ineffable ensuite de tendresse déchirée dans l’adieu. Merci à Kent Nagano d’ainsi soutenir les respirations et de laisser chanter.


Opernglas: Lohengrin
Der Erfolg verdankt sich in erster Linie der atemberaubenden Rollendebüts zweier Ausnahmekünstler, die sich mit wahrhaft denkwürdigen Leistungen sogleich in vorderster Reihe erster Interpreten dieser Partien positionierten. Insbesondere Jonas Kaufmann, aktueller Liebling des (nicht nur deutschen) Sommerfeuilletons, hatte sich mit dieser Premiere einem enormen Erwartungsdruck ausgesetzt, eine auf Hochtouren laufende PR-Maschinerie tat ihr Übriges. Kaufmann bewies beneidenswerte Nervenstärke und spielte seine vokalen Vorzüge von Beginn an aus, gestaltete sicher und frei, ließ das männlich-markante, baritonale Timbre im Dienste einer ganz eigenen, verinnerlichten und tief durchdrungenen Rollenauffassung strömen und setzte doch gekonnt mit strahlendem Ton die geforderten dramatischen Höhepunkte. Waren die beiden ersten Akte dergestalt eine gute, überzeugende Darbietung, schwang sich dieser Lohengrin im letzten Akt mit einer singulären Leistung auf in den Olymp unvergesslicher Interpretation: Nach intensivem Aplomb in der Brautgemach-Szene ließ Kaufmann mit einer zunächst gänzlich resignativen, ins Pianissimo zurückgenommenen Grals-Erzählung die Opernwelt für Minuten den Atem anhalten. Mit welcher technischen Bravur der Sänger hier die leichte, doch klangintensive Kopfstimme über die Lagen führte und schließlich bruchlos in den volltönenden Strahl des Brusttons übergehen ließ, mit welch makellosem Legato er die Bögen spannte, nötigte größten Respekt ab. Man mag diese Partie ätherischer, respektive heldenhaft-zupackender gestaltet favorisieren, eine vokal wie szenisch zwingendere Rolleninkarnation wird man derzeit schwerlich finden können


Oper & Tanz: Zu Besuch im Baumarkt
So soll an dieser Stelle zuerst berichtet werden von dem Musikglück, das sich dem Münchner Publikum ereignete. Jonas Kaufmanns mit Spannung erwartetes Debüt als Münchner Lohengrin fügte der gewiss glänzenden Reihe tenoraler Höhepunkte einen weiteren hinzu. Waren es in den 70er- und 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts die heldischen Stimmen eines René Kollo oder Peter Seiffert, die das Klangbild dieser romantischsten aller Wagner-Opern prägten, so betont der neue Stern am Wagnerfirmament vor allem die lyrischen Seiten der Partie. Da gibt es kein kraftmeierndes Forte, keine gepressten Spitzentöne. In der Gralserzählung herrscht ein fast Schubert‘sches Melos.


Opernwelt: Glanz und Elend eines Bauherrn
Jonas Kaufmann (als Lohengrin-Debütant mit Spannung erwartet) mit Nonchalance sein reich geschmücktes Hamburger Zimmerleutehabit trägt: Der Tenor singt leicht uneinheitlich, wirkt bisweilen angespannt, steigert sich aber erheblich: Die Gralserzählung bewältigt er in klugen Pianoabstufungen und langen Atembögen, führt die Stimme mit ihrem dunklen Timbre ins strahlend Glänzende, wobei ihn das Bayerische Staatsorchester unter Nagano in fein abgestufter, äußerst ruhiger Diskretion begleitet.<
Konzert, Regensburg, 22. Juli 2009
Passauer Neue Presse: Kaufmann singt Regensburg ohnmächtig
Jonas Kaufmann, gebürtiger Münchner Tenor und neuer Star am Klassikhimmel, hat bei den Thurn-und-taxis-Schlossfestspielen in Regensburg sein Publikum rasend gemacht. Selbst ausgewrungene Gassenhauer bringt er neu zum Glänzen. In der Zugabe sang Kaufmann etwa die populäre Canzone „La donna è mobile“ aus Verdis „Rigoletto“ mit solch geschmeidiger Perfektion, vibrierender Leidenschaftlichkeit und fein dosiertem Spott, dass einige der rund 3000 Besucher kurz davor standen, in Ohnmacht zu fallen.


Mittelbayerische Zeitung: Seine Gesangskunst schlug das Publikum in ihren Bann
Seine Gesangskunst schlug alle in ihren Bann; stimmlich im so genannten „Zwischenfach“ zwischen lyrischem und jugendlichem Heldentenor zu Hause, sang er deutsche, italienische und französische Oper gleichermaßen souverän. Dass er mit dieser Vielseitigkeit und exzellenter, italienisch geschulter Stimme heute zur Crème de la crème einer schmalen Sänger-Elite gehört, bewies er mit der klugen Disposition seines Programms bei den Schlossfestspielen. Da stand kein Stimmbesitzer an der Rampe und suchte sein Heil in lauten, hohen Tönen – da stand ein Gestalter, der, jederzeit textverständlich, aus der Intimität seiner Stücke heraus Dramatik entwickelte, und aus Dramatik wieder in die Intimität zurückführte. Die baritonale Grundierung seiner Stimme lässt samtene Pianissimi zu, sie steigt aus diesen hinauf zu kraftvoll leuchtenden Höhen, wo sie mit dem metallenen Glanz eines jugendlichen Heldentenors strahlt. Alle Techniken des italienischen Belcanto hat Kaufmann zur Hand, um verblüffende dynamische Zurücknahmen zu erzielen und riesige Crescendo-Bögen zu bauen.


Passauer Neue Presse: Er singt sie fast ohnmächtig
Ganz am Schluss, war es die vierte oder schon die fünfte Zugabe, hat er doch noch seine Qualitäten als echtes Bühnentier aufblitzen lassen. Jonas Kaufmann, neuer Star am Klassikhimmel, sang bei den Schlossfestspielen in Regensburg die populäre - fast möchte man sagen ausgewrungene - Canzone „La donna è mobile“ aus Verdis „Rigoletto“ mit solch geschmeidiger Perfektion, vibrierender Leidenschaftlichkeit und fein dosiertem Spott, dass einige der rund 3000 Besucher kurz davor standen, in Ohnmacht zu fallen.
...Dass er die Gemütszustände der Figuren nachlebt, wird in Bizets „La Fleur que tu m’avais jetée“ aus „Carmen“ so spürbar und deutlich wie in Wagners „Lohengrin“, wo er Verlust und Pathos „In fernem Land“ mit schon fast schmerzlicher Hingabe ergründet. Und sein Publikum daran teilhaben lässt. Welch ein Abend, welch eine Stimme!


Oberpfalznetz: Schwanenritter ohne Fehl und Tadel
Mit französischem Charme schlupfte Kaufmann in die Rolle des Don José. Atemlose Stille herrschte, als er auf dem Weg zum Helden mit magischer Ausstrahlung den Schwanenritter gab, als Lohengrin ("In fernem Land, unnahbar euren Schritten") seinen Abschied von Elsa nahm, die als Frau einfach zu viele Fragen stellte. Wer diesen "Lohengrin" hören durfte, löschte die CD-Aufnahme sofort aus dem Gedächtnis und entwickelte Vorfreude auf Bayreuth 2010: Da wird Jonas Kaufmann die Titelpartie in der "Lohengrin"-Neuinszenierung von Hans Neuenfels übernehmen.


Frankenpost: Hof-Konzert mit Star-Besetzung
Seine anspruchsvollen Arien - insbesondere die wunderschöne Gralserzählung aus Wagners "Lohengrin" - gestaltet er auch unter den schwierigen akustischen Freiluft-Bedingungen überaus eindrucksvoll und ausdrucksstark.


Regensburger Nachrichten: Ein fulminanter Kaufmann
Bei warmen Sommertemperaturen bis spät in den Abend konnte das Publikum die hervorragende Darbietung „Eine Opernnacht mit Startenor Jonas Kaufmann“ des Ausnahmetalents genießen. Die gelungene und abwechslungsreiche Mischung aus verschiedenen Opern sorgte für Begeisterung und gute Laune. Die Auswahl setzte sich zusammen aus Arien der Opern "Tosca", "Carmen" und "Lohengrin", während sein Begleitorchester, die Hofer Symphoniker, mit den Ouvertüren von "Wilhelm Tell" und "Die Macht des Schicksals" überzeugte. Kaufmann wurde seinem Ruf als einer der derzeit weltbesten Startenöre gerecht und zeigte sein sowohl stimmlich als auch darbieterisch vielseitiges Repertoire.
Am Ende des Abends ließ sich Kaufmann von Jubel und hervorragender Stimmung mitreißen und schloß das Konzert mit vier Zugaben ab.
Schubert: Die schöne Müllerin, München 26. Juli 2009
Süddeutsche Zeitung: Der Startenor erobert sich die „Schöne Müllerin”
Sein Tenor besitzt baritonale Fülle, leuchtkräftige Höhen, dramatische Kraft und eine hinreißend lyrische Transparenz, und er ist fähig zu jener unaffektierten Schlichtheit, die bei Schubert manchmal die Welt aus den Angeln heben kann. Am meisten beeindruckten die Intelligenz, mit denen Kaufmann diese Qualitäten in den Dienst der Lieder stellte, und die Gelassenheit, mit der er deren Schwierigkeitsgrad im Hinblick auf Lagenwechsel und Stimmungsumschwünge durch subtiles Justieren und traumwandlerisches Ausbalancieren offenlegte.
Nichts wirkte geglättet oder eitel; der Absturz von unbändiger Wander- und Lebenslust in Wehmut und Todessehnsucht erschien umso glaubhafter, als der Sänger selbst, bei aller Bewunderung, die seine Kunst hervorrief, sich jederzeit von seiner „menschlichen” Seite zeigte. Kaum braucht man zu erwähnen, dass er Wilhelm Müllers Verse mit vorbildlicher Klarheit artikulierte und jede Phrase so lebendig wie eindringlich vergegenwärtigte.


Münchner Abendzeitung: Der Geschmackvolle
Den Text mitzulesen, erübrigte sich: Jonas Kaufmann deklamierte ihn mit beispielhafter Deutlichkeit. Bei Schuberts 20-teiligem Liedzyklus "Die schöne Müllerin" scheiden sich die Geister: die einen neigen zu Extremen in der Artikulation der Worte und der Dynamik der Musik, die anderen zu allzu großer rhythmischer Toleranz und einer unangemessenen Sentimentalisierung. Jonas Kaufmann suchte den Mittelweg. Seine baritonal gefärbte Stimme ist zunächst gewöhnungsbedürftig, aber spätestens in der unbekümmerten Dramatik des "Hätt' ich tausend Arme zu rühren!" zeigen sich die Qualitäten des Sängers: Nirgends lässt er sich zu Übertreibungen verführen, disponiert klug und angemessen, setzt sein "mezza voce" geschmackvoll ein bemüht sich um Schlichtheit, meidet Larmoyanz ("Der Neugierige") und sucht Natürlichkeit. Man spürt, wie Jonas Kaufmann auf Distanz zu opernhafter Effekthascherei geht, wie er zwischen Lied und theatralischer Pose zu unterscheiden weiß. Manchmal tut er des Guten zuviel und dann verwechselt er Hast mit Ungeduld: "Ich schnitt es gern in alle Rinden ein" war entschieden zu rasch angegangen.


Münchner Merkur: Jonas Kaufmann und Schuberts „Schöne Müllern“
Am Ende der Wanderschaft war Jonas Kaufmann durchaus dort angekommen, wo man bei Schubert hin sollte. Da hatte er genug losgelassen, um das Wesentliche zu packen - das erbarmungslose, finale Trostlied des Bachs rührte an jene Tiefen, die nur mit einem Abstreifen alles Äußerlich-Irdischen zu erreichen sind. Und dafür hatte er sich den tosenden Applaus im ausverkauften Nationaltheater allemal verdient.


Der Neue Merker: MÜNCHEN, Bayerische Staatsoper, „LIEDERMATINÉE JONAS KAUFMANN, 26. 7.2009
Wohlzufühlen schien er sich vor allem bei den Liedern, die einen gewissen heldischen Grundton, ein rasches Vorwärtsstürmen erlaubten. Beim Refrain „Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben“ im Lied „Ungeduld“ stand unverkennbar Lohengrin auf der Bühne. Ab der Mitte des Zyklus schien Kaufmann immer mehr aufzutauen und gleichzeitig in die Lieder einzutauchen. Wie innig und lyrisch klang die Sehnsucht in „Pause“ und langsam begann er auch einen vorsichtigen Flirt mit dem Publikum. Nach den mit Bravour gemeisterten Zungenbrechern „Der Jäger“ und „Eifersucht und Stolz“ ertönte dann bei der „lieben Farbe“ und der „bösen Farbe“ ein wunderbar tragendes Piano, gefolgt vom heldischen Forte.
Sehnsucht und Herzerweichendes scheinen ihm eindeutig gut zu liegen, da braucht er dann auch kein gehauchtes Piano mehr, sondern kann schmerzvolle Klage ausdrücken, wenn er die „trocknen Blumen“ besingt und welche Hoffnungslosigkeit legt er in die Phrase „Der Mai ist kommen, der Winter ist aus“ und zauberte fahle Trostlosigkeit in ‚Die Treu’ ist hier’ (Nr. 20 Des Baches Wiegenlied). Man wollte gern einen Moment innehalten….doch…Kaum war der letzte Ton verklungen, brach stürmischer Jubel aus
Liedmatinee, Salzburger Festspiele, 30. August 2009
Die Presse: Ein frischer Tenorstar voll Souveränität
Seine Stimme polarisiert die Musikfreunde der Welt durchaus – ein Phänomen, das er bekanntlich mit etlichen Tenorkollegen aus Vergangenheit und Gegenwart teilt. Finden die einen das baritonale Timbre und die sichere Höhe des Münchners hinreißend, vermissen die anderen eine reine Tongebung und stoßen sich am zuweilen kehligen Klang. Doch auch wenn man ihm mit skeptisch gespitzten Ohren lauscht, rückt die Kontroverse irgendwann in den Hintergrund – weil da nämlich ein ernst zu nehmender Interpret am Werk ist, der mit seinen spezifischen Mitteln stets den richtigen Ausdruck zu treffen weiß.
Mochten Liszts drei Petrarca-Sonette zunächst der ungeliebten Vormittagsstunde wegen noch etwas unausgeglichen wirken, stand ihm dann bei Brittens Michelangelo Sonnets bereits eine imponierende Palette an Nuancen zwischen heldischem Aplomb und wie geflüsterter Intimität zur Verfügung. Dramatische Wendigkeit und weit gesponnene Phrasen stellte Kaufmann, im Verein mit dem treuen dienstbaren Geist Helmut Deutsch am Klavier, immer wieder in den Dienst seines Vorhabens, präzise Stimmungsbilder zu malen: Bei Britten, der da seine junge, unsichere, noch mit nagenden Zweifeln durchsetzte Liebe zu Peter Pears komponiert hat, und nach der Pause bei Richard Strauss – in der ganz konzentrierten „Freundlichen Vision“, im durch Umstellung der Lieder von op. 27 entstehenden lyrischen Mittelteil aus „Ruhe, meine Seele!“ und „Morgen“. Voll lächelnder Souveränität dann die Draufgaben: „Nichts“ op. 10/2, „Ich trage meine Minne“ und zuletzt „Wie sollten wir geheim sie halten“ op. 19/4. Die Seligkeit des Publikums war da längst kein Geheimnis mehr.


Salzburger Nachrichten: Herz und gestalterische Intelligenz für das Lied
Jonas Kaufmann wiederum überzeugte mit gestalterischer Intelligenz, man hatte an jedem Wort gearbeitet. Der bruchlose Übergang von feinem Pianissimo bis zu opernhafter Kraft und das überaus reiche Farbspektrum bis in höchste, nie metallische Höhen, das dem baritonal virilen Tenor zur Verfügung steht, sowie das wunderbare Legato machten klar, warum sich alle (Opern-)Welt um den Sänger reißt. Dabei war Jonas Kaufmann in den altitalienischen Gefilden ebenso zu Hause wie im deutschen Lied, formte und formulierte und entpuppte sich als geradezu idealer Strauss-Interpret. Schmerzensgeld und Hausverbot sollten dem Störenfried verpasst werden, der sein Handy gleich mehrmals klingeln ließ, zu allem Überfluss in die innigsten Passagen von Liedern wie „Morgen“ und „Freundliche Vision“. Jonas Kaufmann behielt nicht nur Nerven, sondern auch noch seinen Humor. Andere wären wutentbrannt abgerauscht, er mahnte charmant: „Es ist nur noch ein Lied, aber vielleicht lohnt es sich doch, nachzuschauen . . .“.


Drehpunkt Kultur: Siegreich
Mit den „Seven Sonnets of Michelangelo“ von Benjamin Britten fielen quasi die letzten hemmenden Rüstungsstücke - und ein locker deklamatorischer Umgang mit dem Text konnte sich Bahn brechen. Wunderschön die Wiedergabe des geheimnisvollen Sonetto XXX, in dem der Liebende die Welt mit den Sinnen der Geliebten wahrnimmt.
Höhepunkt freilich war der Block der Strauss-Lieder, vor allem der vier Lieder op. 27, die mit ihrem leidenschaftlich großen opernhaften Gestus Jonas Kaufmann besonders entgegen kommen. Die mitreißende Aufforderung in "Cäcilie" zum Schweben in "zu seligen Höhn" war nicht weniger perfekt und berührend gestaltet als die verinnerlichte Dankbarkeit für des "Glückes stummes Schweigen" im Lied "Morgen".


Neue Kronen Zeitung: Ein "Liedermorgen"
Der gefeierte Tenor Jonas Kaufmann wurde mit einem Liederabend angekündigt, die Sonntags-Matinee war eher ein "Liedermorgen", und was für einer! Die tenorale Pracht und Präzision im Ausdruck machten die Strauss-Lieder zum überwältigenden Erlebnis.


Österreich: STANDING OVATIONS & HANDY-EKLAT
Der deutsche Superstar, von Bild zum schönsten Opernsänger der Welt gekürt, ist auch ein begnadeter Lied-Interpret. Im Haus für Mozart betörte er mit Sonetten von Liszt und Britten sowie Liedern von Richard Strauss. Thema der atemberaubenden Matinee war die Liebe. Kaufmanns leicht kehliges Timbre, die pochende Erregung und Legato-Kultur seines Gesangs erinnern an den jungen Domingo. Sein vitaler, baritonal gefärbter, ein wenig verschleierter Tenor, verfügt über enorme Kraftreserven und eine hinreißende Intensität. Als viermal hintereinander ein Handy läutete, wurde der weibliche Störenfried durch laute "Raus!"-Rufe empörter Zuhörer des Saals verwiesen. Zwanzig Minuten Standing Ovations und Getrampel.


Münchner Abendzeitung: Männlich, sanft und echt
Der Münchner machte es dem Publikum nicht leicht, und das spricht spricht für seine Seriosität. Vor der Pause gab es drei sperrige Petrarca- Lieder von Liszt und Brittens Michelangelo-Sonette. In beiden Zyklen jauchzt das lyrische Ich, um im nächsten Moment zu Tode betrübt zu sein: Kaufmann meisterte diese schroffen Gegensätze mit einer Mischung aus fahler Kopfstimme und Ausbrüchen männlicher Kraft. Der 40-Jährige singt im offenen Hemd und verzichtet auf steifes Kunstgetue mancher seiner Kollegen, die Lieder im Gehrock interpretieren, als sei ein neues Biedermeier angebrochen. Die verhangene, herbe Stimme verleiht auch den Liedern von Richard Strauss einen Hauch nervöser Modernität. Ihrer Gartenlauben-Lyrik gereicht das zum Vorteil. Bei Kaufmann wirkte die Natürlichkeit der "Schlichten Weisen" ungezwungen und echt. Beim sehr langsam genommenen "Morgen" klingelte zum dritten Mal das gleiche Handy. Der Sänger und sein formidabler Begleiter Helmut Deutsch hielten die Konzentration. Dann bat Kaufmann freundlich, vor "Cäcilie" noch einmal alle Mobiltelefone zu überprüfen, ehe die betreffende Dame betreten hinausrauschte.
Wenn sich der mittägliche Hunger beim Publikum nicht doch noch gemeldet hätte, würde Kaufmann wohl noch immer Zugaben im Haus für Mozart geben.


Altamusica: Tout un éventail de gris
On en est loin, et plus que sur une certaine inexpérience au récital, que le choix suspect d’intervertir l’ordre de l’opus 27 de Strauss pour ne pas finir sur le secret Morgen mais sur le brillant Heimliche Aufforderung d’ailleurs sans aucun poids sur la coda – curieux et rare raté du concert –, c’est sur l’évolution de cette voix que l’on s’interrogera : n’est-ce pas une fois de plus que les sirènes de la puissance vont égarer sur l’écueil de la beauté imparfaite une voix si prometteuse ?
Verdi: Don Carlo, London, ROH, 15. September 2009
The Independent: Verdi Don Carlo, Royal Opera House, London
One of the most effective devices in Hytner’s staging – and I still find the garish pop-up aspects of Bob Crowley’s design alienating – is Carlo’s isolation, the descending front cloth of ancestral tombs a constant reminder of his grandfather’s weighty legacy. Jonas Kaufmann carried this romantic idealism magnificently, thrilling in his full-throated anguish, tender in his love for Elizabeth de Valois with mezza voce phrases literally melting in the singing of them.
Marina Poplavskaya (Elizabeth), beautiful and intense on stage, is not a natural Verdian, the voice too white and unyielding, the lack of through-phrasing conspicuously unidiomatic. But in the perfect symmetry of their first and last encounters there was a real frisson between she and Kaufmann. The numbing pianissimo of their final moments together carried such regret and resignation as to unlock the very heart of a great piece.


Times: Don Carlo at Covent Garden
If these question marks can be discarded, there is one crucial reason. The German tenor Jonas Kaufmann is now the eponymous Prince, whose search both for love (hopelessly misdirected towards his stepmother, Queen Elisabeth) and a vocation (haplessly exploited by his much cannier chum, the Marquis of Posa), is destined to end in disaster. And it is Kaufmann’s achievement not just to sing with such a thrilling range of vocal colour and pliancy but to give this double tragedy such a personal slant.
Right from the start Kaufmann’s Carlos is a delicate flower: he’s touchingly naive, almost schoolboyish, when first wooing Marina Poplavskaya’s Elisabeth in Act I. Only when forced to give her updoes an introvert’s natural shyness gradually warp. His attempts at rebellion look increasingly unhinged; cipher Carlos may be by the time he is sobbing over Posa’s corpse and awaiting the Inquisition, but Kaufmann never stops being anything other than raptly compelling.


Musicomh: Don Carlos
As Jonas Kaufmann (the Royal Opera's Don Carlos) said in his interview with us: "Of course it was written in French and it fits perfectly in French. In Italian you can see that it's sort of made to fit. It's pasted on at times." Respected opera guru Rodney Milnes has often stated that Verdi didn't set a single word of the Italian translation to music, and it shows. So why not perform it in the original French?
It seemed an especially missed opportunity as Jonas Kaufmann sings faultlessly idiomatic French but he is at equally at home in Italian as he showed here with his wonderful singing in the title role. A vast improvement on his predecessor, not only is he capable of exquisite mezza voce singing but he has enough vocal reserves to ride the ensembles when required. He's untouchable in this repertoire at the moment and his singing was a joy from start to finish, although the baritonal quality to his voice may not be to everyone's taste. In the duets with Posa it was at times hard to distinguish his voice from Simon Keenlyside's, but that's a small price to pay for the pleasure in hearing such a thrilling voice.


Opera Britannia: Don Carlo, The Royal Opera, 15th September 2009
The intention with this revival was to replicate the original cast from last year with the exception of recasting the eponymous “hero” in the shape of Jonas Kaufmann....
Which really only leaves us with Don Carlo himself. If only a great Don Carlo a great Don Carlo made, then this would have been the greatest since Vickers. As it is, rather like Don Giovanni, the opera can carry a less than first-rate protagonist: but a first-rate protagonist cannot carry the opera. Kaufmann was truly magnificent, beyond expectation in the role, and actually completely confuted two of my preconceptions: one, that he would sing a gung-ho performance; and two, that he would sound, as he always has here so far, strongly baritonal. In the event, the tenor sounded more or less entirely tenorial all night, with little or no trace of the tremendous black bark he has at his command. And so far from gung-ho, this was the very subtlest, exquisitely shaded account of the role I’m prepared to wager it has ever been given, anywhere. For once I found myself cursing the original tenor, Morère, against whom Verdi took so violently during the nearly 300 – that is not a misprint, by the way - rehearsals the piece had in Paris in 1866/67 that he stripped him of his aria at the start of Act V and gave it, rewritten, to the soprano instead. To hear Kaufmann sing whatever Verdi had originally planned instead of "Tu che le vanità" I think I’d offer up at least an arm, and quite possibly both legs.
The truly remarkable thing is that Kaufmann’s barely whispered "Io vengo a domandar" in Act II and his share of the Act V duet were so completely audible, though sung on the merest thread of voice, and never once – as undeniably used to happen with Vickers – lapsing into crooning. To retain so much characteristic, and properly coloured and supported tone in an instrument the sheer size of Kaufmann’s, when singing right at the top of his range but in considerably less than half-voice, is little short of miraculous, and I was often metaphorically rubbing my ears in disbelief at the technical prodigy we were experiencing live. I‘ve not heard the like since Caballé’s legendary days, and never really expected to again, least of all from a natural heldentenor. Of course, where heft was required, it was handsomely forthcoming – why doesn’t this man just get on with it and sing Otello, for which he lacks nothing? – but he is a good colleague and rarely lets himself go in the ensemble numbers that constitute the bulk of his part. For him alone, this revival is a pearl beyond price


The Guardian: Don Carlo
And Kaufmann is outstanding, whether braving the rages of Ferruccio Furlanetto's tragic Philip, swooning over Marina Poplavskaya's Elisabetta, or getting political with Simon Keenlyside's finely acted, if undersung Posa.


Classicalsource.com: The Royal Opera – Don Carlo [Kaufmann, Keenlyside, Furlanetto, Bychkov]
His successor Jonas Kaufmann has had a career roughly contemporary with Villazón’s but has appeared to own a more robust instrument which allowed him to sing within his resources. A couple of rusty high notes in his Act One aria could easily be excused; an exquisite use of mezza voce announced the singer had engaged with the sensibility of the character. For the heroic declamation of the Act Three public scene he found sufficient weight of tone to hold his own against his raging father, while the long, high lamenting lines of the trio earlier in the Act rang out in powerful confirmation that he realised a turning point had been reached in his life. He retained plenty of stamina for the farewell duet at San Yuste.


MusicalCriticism.com: Don Carlo
For many, the main draw of the evening was Jonas Kaufmann's Carlo, and after a strained cavatina he was indeed excellent. Both physically perfect for Carlo and intelligent towards the text, Kaufmann contributed heavily to the evening's successful aspects.


Sunday Times: Don Carlo
the German tenor Jonas Kaufmann, attempts something I have never heard before in a Don Carlo, a fundamentally introverted, poetic soul, capable of heroic heft when needed. His mezza voce in the closing bars of the final duet were spellbinding.


The Spectator: Don Carlo, Royal Opera House
The Royal Opera has revived the 2008 production of Verdi’s Don Carlo, and the performance was a considerable improvement on last year’s. That is almost entirely due to the presence of Jonas Kaufmann in the title role, the vastly improved form of Simon Keenlyside as Posa, and the broad, detailed conducting of Semyon Bychkov....
Jonas Kaufmann hasn’t endured the rigours of record-company hype, so his greatness as an artist needs no filtering: he identifies with each role he sings, and here he actually made Carlos into a rounded character, instead of the cipher at the centre that he usually is. He also, in the last scene in particular, treated us to some of the most sustained pianissimo tenor singing I have ever heard, live or on disc.


Financial Times: Don Carlo, Royal Opera House, London
Neither is identifiably Italianate in style or timbre. Nor is the Carlo of handsome newcomer Jonas Kaufmann, whose singing – technically refined and musicianly – never reveals a beating heart beneath the cultured surface.


The Stage: Don Carlo
New is Jonas Kaufmann’s lyrical Don Carlos, who rises impressively to the heftier moments and maintains a genuine commitment to the drama.


Sunday Express: Don Carlo reveals glitter and gore
German tenor Jonas Kaufmann, new to the role of Don Carlo, is a singer who has everything going for him in looks, voice and acting ability. In this difficult role of a Hamlet-like prince whose search for love and a purpose in life ends in a botched rebellion against his father, Kaufmann shows us a naïve young man whose setbacks lead to his mental collapse.


Evening Standard: Don Carlo is saved by soaring harmony
The new Carlo, Jonas Kaufmann, is certainly not a disappointment: his ringing, ardent tone and rugged good looks win all hearts.


What's on stage: Don Carlo
Replacing Rolando Villazón as Carlo, Jonas Kaufmann swaps manic, boyish bewilderment for an ardent sensitivity, with some thrilling high points.


Musicweb international: Don Carlo (1886 Modena version)
The male voices were almost uniformly excellent. This is a fairly male-dominated opera, and particular care seemed to have been invested in this aspect of the casting. Jonas Kaufmann’s voice is justifiably lauded, fairly well universally, and right from his first entrance his expertise was in evidence. He acts well, his legato is magnificent and the slight edge to his burnished voice enables him to convey the ardent aspect of Carlo’s character perfectly. As far as chemistry between Kaufmann and the other singers is concerned, it is perhaps telling that there was significantly more of it between him and his Rodrigo than between Carlos and Elisabetta. Marina Poplavskaya sang this and despite some lovely moments failed to portray much of its greatness. She came closest to truly living the part in the final act, where it seemed as if Kaufmann was inspiring her to give her best. Even there, though, “Tu che la vanità” lacked the stamp of authority that it so urgently needs. There was more of a spark between Kaufman and Poplavskaya in Act II Scene 2, but even there one’s ear - and eye - were continually pulled to Kaufmann.


The Observer: Don Carlo
The cast was exceptional, led by Jonas Kaufmann in the title role. This remarkable Munich-born tenor, seemingly faultless in every musical decision he makes, has just released a solo disc of German repertoire. Yet his handling of Italian opera shows his versatility, with none of the usual puffed-up tenor show-off tendencies.


The Telegraph: Don Carlo at the Royal Opera House, review
And that dream of a tenor Jonas Kaufmann made Carlo for once the drama’s centre - a boyishly impulsive and introspective Hamlet, doomed to failure, who sang his Act I aria with a spine-tingling loveliness and still sounded as good come Act 5.


the arts desk: Don Carlo, Royal Opera
Further dark shadows were cast by the voices of the two leads. Jonas Kaufmann (Don Carlos) and Marina Poplavskaya (Elizabeth) both have a murkiness lurking in their instruments that, particularly in the gloaming of the wooded opening scene, are complementary in this opera. Pity neither quite hit top form. Kaufmann got lighter and lighter as the evening progressed, while Poplavskaya’s upper register became exposed very quickly, and started to resemble the sound of a whisk on high speed, producing a lot of noisy and unappealing air.


Playbillarts: Kaufmann Stars in Luxuriously-Sung Don Carlo at Covent Garden
While lacking the sunny Italian sound, he more than makes up for this with extraordinary vocal intelligence and skillful dramatic thrust. Handsome and possessing a rich and powerful instrument, it is no wonder his appearances create a media frenzy.


Daily Express: Verdi's Don Carlo, Royal Opera House, London
German tenor Jonas Kaufmann, new to the role of Don Carlo, is a singer who has everything going for him in looks, voice and acting ability. In this difficult role of a Hamlet-like prince whose search for love and a purpose in life ends in a botched rebellion against his father, Kaufmann shows us a naïve young man whose setbacks lead to his mental collapse.


The Operacritic: Bychkov finds the Russian in Verdi
Of the newcomers, Jonas Kaufmann as Carlos is heroic, somewhat deliberately naive, and his voice wonderfully expansive


Bloomberg: Don Carlo
Dashing German tenor Jonas Kaufmann displays a shining voice and unflagging stamina in the role of the rebellious Carlo, battling with his father King Philip II of Spain. Kaufmann looks terrific in his 16th-century costume, and acts with arresting intensity.


Mail on Sunday: Don Carlo
Jonas Kaufmann in the title role is outstanding; his full blooded, baritonal middle range and headily Italianate top suit Verdi perfectly.


Sunday Telegraph: Don Carlo
Don Carlo ... has been replaced. In his stead, Jonas Kaufmann sings with dark-toned eloquence, though he occasionally lapses into acting that suggests he has been watching too many Friends episodes.


Teatro.org: COINVOLGENTE DON CARLO
Jonas Kaufmann è il tenore del momento e il suo Don Carlo non tradisce le aspettative per la capacità di passare senza cesure dall’estremo lirismo al canto spiegato, infondendo luci e ombre al protagonista. La voce ha timbro baritonale, ma è assolutamente tenorile per forza ed estensione e l’attenzione alla parola scenica e il fraseggio sfumato contribuiscono alla riuscita del ruolo. Un Don Carlo giovane non solo d’aspetto, inizialmente naif, che illumina con leggerezza giocosa l’atto di Fontainebleau, rendendo giustizia alla versione in cinque atti. Kaufmann sfuma il personaggio senza scivolare nell’eccesso, traducendo con il gesto e il canto l’ambiguità di fondo di Don Carlo, eroe e antieroe al tempo stesso: amante appassionato a tratti violento, idealista insicuro, infante in cui la debolezza nei confronti del padre si mischia a ribellione e giovanile irriverenza.


Pro Ópera, México: Don Carlo
Los hombres se llevaron las palmas, encabezados por un Don Carlo simplemente extraordinario: Jonas Kaufmann es la nueva estrella tenoril del firmamento operático y su canto satisfizo en toda la gama. Su caracterización introvertida de un joven inseguro fue excelente.


Opéra: LES GRANDS MOMENTS DE LA SOIREE RESTENT LES DUOS JONAS KAUFMANN/SIMON KEENLYSIDE
Attraction majeure, Jonas Kaufmann (succédant à Rolando Villazon) nous offre une vraie leçon de chant, avec des aigus insolents et une émission se pliant à toutes les nuances de la partition. Ceci posé, depuis ses débuts dans le rôle à Zurich, voire depuis ses Alfredo londoniens de janvier 2008, la couleur de la voix, de plus en plus sombre, a perdu toute italianité. La musicalité est superbe, l’idiomatisme — stylistique comme linguistique — irréprochable, mais le soleil latin est résolument absent.

Légère déception aussi, en ce qui concerne la sobriété parfois excessive d’une interprétation peu spontanee, nous laissant parfois sur notre faim. On n’est jamais bouleversé par ce prince trop beau et trop sain, par rapport au héros tourmenté de Schiller. Surtout que l’essentiel de la dramaturgie repose justement sur la névrose d’un Carlo omniprésent, jusque dans la transition entre les différents tableaux. Sa relation fraternelle avec un Posa prôtecteur disparaît, les grands moments de la soirée restant malgré tout les duos Jonas Kaufmann/Simon Keenlyside.


Opera News: LONDON — Don Carlo, Royal Opera, Covent Garden, 9/15/09
Jonas Kaufmann sang his first Don Carlo in the Royal Opera's latest revival of Verdi's great score on September 15. He showed an easy command of its difficulties and was never short of power in the many strenuous passages while founding his performance on a sweet-toned, clean-edged lyricism inflected with an intelligent response to the drama. A resourceful actor, his physicality matched his finely tuned vocalism in a traversal of the role notable for its constant engagement and consistent impact.
Mendelssohn: Paulus, Frankfurt, Alte Oper, 4. Oktober 2009
Frankfurter Neue Presse: Ein Fest für den Chor
Natürlich ist Jonas Kaufmann mittlerweile ein Star – aber er geriert sich überhaupt nicht so.
Mahler: Das Lied von der Erde, Bad Urach (in Metzingen)
Stuttgarter Nachrichten: Im Wartesaal zum großen Glück
Der jedoch heißt Jonas Kaufmann. Er wartet erst draußen und kommt dann bei Mahlers Orchesterlieder-Sinfonie im Wechsel mit seiner Frau zum Zug. Aber wie! Gleich seine ersten Töne sind eine vokale Offenbarung: Ganz gerade, präzise und unverkünstelt kommt sein "Schon winkt der Wein im goldnen Pokale", und das "Dunkel ist das Leben, ist der Tod" am Ende des ersten Liedes ist trotz aller Dramatik von klarster Eindringlichkeit. Von Anfang an spürt man die enorme Präsenz dieses Sängers, seinen packenden Ausdruckswillen - und immer wieder staunt man allein über die Qualität von Kaufmanns Stimm-Material.
Abgenutzt wirkt bei diesem vielgefragten Sänger noch nichts: nicht die Strahlkraft in der Höhe, nicht die solide baritonale Basis und auch nicht die Präzision in der Ausgestaltung der Phrasen in Text und Musik. Die Lust und die Souveränität, mit der Jonas Kaufmann sein "Was geht mich denn der Frühling an, / lasst mich betrunken sein!" ins Publikum hineinlacht, verleitet dieses zu spontanem Zwischenapplaus.


Reutlinger Generalanzeiger: Zwischen Himmel und Abgrund
Auch Jonas Kaufmann lebt in seinen drei vergleichsweise kurzen Auftritten Gegensätze aus einem Guss. Hier schreit er im druckvoll strahlenden, doch nie überzeichneten, sondern strengen Opernbelcanto als Trinker wütende Durchhalteparolen heraus oder ironisierend gegen die nur scheinbar klare Textbotschaft an: »Der Lenz ist da!!!« Dort mutiert er in Windeseile zum augenzwinkernden Kammersänger, der zum neckischen Holzgebläse sein keckes Lied singt oder seine Stimme abdüstert, um leicht beklommen ein wunderliches Spiegelbild zu bestaunen.

Mit radikalen Tempobremsen macht er die Sinnleere des Protagonisten-Lebens deutlich, dessen einziger Strohhalm der Trinkhalm ist.


Südwest Presse: Gruslig knarrts im Kontrafagott
Und es zahlt sich aus. Siehe Jonas Kaufmann: Der 40-jährige Münchner Tenor stand als Jungspund schon 1993 in Urach auf der Bühne, zählte bis 2005 zu den Stammgästen des Musikherbsts und war jetzt aus alter Verbundenheit hier wieder zu Gast. Keine Selbstverständlichkeit, denn inzwischen ist Kaufmann zum Medien-Superstar avanciert, gilt als "Stimmwunder", als "kommender Jahrhunderttenor", als "einer der wichtigsten Sänger unserer Zeit" ("Times"), der "überirdisch schöne Töne" von sich gibt und als "Latin-Lover-Typ" sogar in sonst eher kulturfernen Lifestyle-Gazetten auftaucht. Mit der Mezzosopranistin Margarete Joswig, seiner Ehefrau, sang Kaufmann Mahlers "Lied von der Erde".

Ein toller, ein starker Auftritt. Kaufmann hat etwas, das andere Tenöre nicht immer besitzen: Leichtigkeit auch in extremen Höhen. Seine Stimme, früher oft kehlig eingefärbt, ist weiter und offener geworden - immer lyrisch und baritonal grundiert, auf jeden Fall glutvoll, dennoch balsamisch weich und ungeheuer farbenreich. Kaufmann kann in umwerfendem Flammenwerfer-Fortissimo vom "Duft des Lebens" schwärmen und mit hauchzarter Kopfstimme ("wie im Traum") den "Trunkenen im Frühling" geben. Glänzend.
Konzert, Düsseldorf, Tonhalle, 11. Oktober 2009
Westdeutsche Zeitung: Der sanfte Held begeistert
Stehende Ovationen für den Tenor Jonas Kaufmann, der gestern in der ausverkauften Tonhalle gastierte.
Und wie das klappte! Das Wort „Gott“ des ersten Ausruf „Gott, welch Dunkel hier!“ ließ Kaufmann extrem leise wie aus dem Nichts kommen und steigerte es in ein raumgreifendes Fortissimo, so herb und suggestiv, dass man als Hörer sogleich gefangen war in der Kerker-Welt des „Fidelio“. Derart schnell in einer Rolle zu sein und einen vollen Saal gefangen zu nehmen, zeugt von besonderem Künstlertum.
Kaufmann gehört zu den wenigen deutschen Tenören von internationalem Renommee, und damit ist er einer der wenigen Muttersprachlern fürs deutsche Fach. Bei seiner kleinen Tournee, die ihn am 22. Oktober noch nach Baden-Baden führt, hat er ausschließlich deutschsprachiges Repertoire im Programm.
Neben Beethoven singt er Mozart, Carl Maria von Weber und Richard Wagner. Aus dem Lyrischen der Tamino-Arie „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ aus Mozarts Zauberflöte scheint er bereits etwas herausgewachsen zu sein. Die Stimme wirkt dafür zu schwer und dunkel.
Geradezu ideal klingt Kaufmanns markantes Timbre in Webers „Freischütz“. Die Verzweiflungs-Arie des Max gibt er mit der tief berührenden Mischung aus heldenhaftem Forte und melancholischer Empfindsamkeit.
Nach der Pause präsentierte sich Kaufmann als der neue große Wagner-Tenor: Sowohl für die Partie des Parsifal als auch des Lohengrin bringt er gleichermaßen ehernes Stimmmaterial und tiefes Rollenverständnis mit. Allein die Gralserzählung des Lohengrin rührte durch die Synthese aus Sanftheit und Kraft.
In den Zugaben zeigte Kaufmann, dass er auch mit Puccini, Bizet und Operette das Publikum zu stehenden Ovationen begeistern kann. Unterdessen sorgte die Weimarer Staatskapelle für den farbigsten Orchesterklang.


Rheinische Post: Zum Schmelzen schön
Der Tenor Jonas Kaufmann gab ein von Beifall umtostes Arien-Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle. Der Künstler, der neulich zum Sänger des Jahres gekürt worden war, trug Kompositionen von Mozart bis Wagner vor.
Faszinierend, wie Kaufmann zwischen erzener, gerundeter Mittellage und Strahlemann-Höhe fast bruchlos verbindet. Seine Spitzentöne sind gewinnend, bezwingend, heldisch, lanzen- und zeptermaßig und — wie die bei Tenören stets hinzugerufene Sexualforschung sagen würde — phallisch. Man sah aber auch Männer toben vor Begeisterung, zumal Kaufmann neben diesen Kawenzmännern von Spitzentönen auch Piano -Augenblicke zauberte, die beinahe Andacht hervorriefen. Dass Kaufmann solche Innigkeit nicht als Abfallprodukt, sondern als integralen Baustein seiner Kunst ansieht, erkannte man daran, dass er mit einem Klagegesang endete: mit dem Lamento des Federico aus Cileas „L‘Arlesiana“.


Kölner Stadt-Anzeiger: Der Tenor, der aus der Retorte kam
Deutschland sucht den Superstar, auch in der klassischen Musik. Aber vielleicht hat es ihn schon: Jonas Kaufmann aus München, Jahrgang 1969, Tenor und Frauenschwarm. Jetzt gastierte der Sänger in Düsseldorf.
Doch schnell weg vom Publicityrummel, denn Jonas Kaufmann hat eine herrliche Stimme, kann bestens singen und darf ohne Abstriche auch als denkender, gestaltender und gewissenhafter Künstler gewürdigt werden. Er ist ein von Natur lyrischer Tenor, der allmählich ins Heldische wächst und seinem hellen Timbre zunehmend dunkle Tönungen abgewinnt. Und dieses Zwischenfach, dieses Zwischenstadium einer Entwicklung bestimmten auch die Werke des Düsseldorfer Konzerts.


Westdeutsche Allgemeine Zeitung: Jonas Kaufmann: Der Tenor als Traumtyp
Seine Stimme hat nichts mehr von einem hellen und biegsamen Mozarttenor. Das hört man in der „Bildnis-Arie“ (Zauberflöte). Keine schwerelose Lichtgestalt, sondern ein Tamino aus Fleisch und Blut. Dunkel sonor die Stimmfarbe, fast wie ein erdiger Bariton klingt er, auch als Florestan („Fidelio“) in „Gott welch Dunkel hier“. Hier setzt er die hohen Noten fast tonlos in der Kopfstimme an und lässt sie bis zum dramatischen Forte anschwellen. Als modern feinnerviger Romantiker gibt er sich in Wagner-Partien. Ungeheuer kraftvoll und farbenreich schwingt sein Tenor aus, zarte Höhen,
leuchtende, warme Tiefen. So wird Lohengrins Gralserzählung zu einem Erlebnis. Zur Abwechslung singt Jonas Kaufmann auch Lieder und Operetten-Schlager, als Zugabe, zur Freude der Fans.


Der Neue Merker: Romantik - Sehnsucht - Klage : Eröffnung der Konzerttournee Jonas Kaufmann
"Euch macht Ihr's leicht" - seufzt der vom Volk geliebte Schuster Hans Sachs in seiner Ansprache. Auch Kritiker haben es bisweilen nicht leicht, werden Sie mit einem Konzerterlebnis konfrontiert, das nahezu perfekt ist und wirklich kaum Anlass für irgendwelche Kritikastereien bietet. Das Eröffnungskonzert von Jonas Kaufmanns kleiner Deutschlandtournee am vergangenen Sonntagnachmittag in der Düsseldorfer Tonhalle war ein solches Ereignis. Nicht nur, daß der junge Startenor bis in die kleinste Nuance mit seinen Partnern, die Staatskapelle Weimar unter den feinsinnig leitenden Händen Michael Güttlers harmonisiert, Kaufmann zieht sein Publikum mit dem ersten Moment seines Auftritts unter einen fast schon narkotisch zu nennenden Bann.
Doch das Finale furioso stand noch aus. Nach einem wunderschön von Silberfäden der zarten Streicherklänge durchflochtenden ersten Lohengrin-Vorspiel, leitet Güttler auf dem A-Dur des Vorspiels in das der Gralserzählung über. Hier zeigt sich Kaufmann auf der souveränen Höhe seines Könnens. Wahrlich ritterhaft zeichnet uns der Tenor die Legende des Schwanenritters, im zartesten Piano lässt er den Strahl seines Organs erst mit dem Wort "Gral" erstrahlen, der uns nun funkelnd und blendend fast zum Greifen nahe erscheint - im strahlendsten forte gibt er sich zu erkennen. Dieser Lohengrin ist wirklich eine himmelhafte Erscheinung.
Mit der Klage des Florestan begann Kaufmann sein Programm, mit der bukolischen Klage des Federico aus der seltengespielten L'arlesiana Cileas endete er es. Dieses Juwel in solch begnadeter Schönheit vorgetragen, war der krönende Abschluß eines außergewöhnlichen Konzrterlebnisses.
Konzert, Baden-Baden, Festspielhaus, 22. Oktober 2009
Badische Zeitung: In des Tenors Frühlingstagen
Bei der ausverkauften Operngala in Baden-Baden brandet ihm nach dieser Gralserzählung ein Sturm der Begeisterung entgegen – zu Recht, denn das winzige Unbehagen, das man noch bei der Interpretation auf seiner aktuellen Opern-CD "Sehnsucht" spürte, konnte Kaufmanns Münchner "Lohengrin" im vergangenen Sommer auslöschen: immer stärker heranreifendes heldisches Potenzial bei gleichzeitig nach wie vor exquisiten dunklen, lyrischen Farben geben dieser Stimme ihre so eigenwillige Konsistenz. Und das bei respektabler Höhe: Dort wo andere angestrengt und eng wirken, kann Kaufmann noch aus dem Vollen schöpfen. Und wenn er in die Kopfstimme wechselt, spürt man den Registerbruch kaum – auch schon ob seiner hochklassigen Gestaltungskunst.
Kaufmann – der vielseitige: Klar, dass der Tenor bei den Zugaben das deutsche Fach verlässt. Sein Lamento aus Cileas "L’Arlesiana", sein Don José ("Carmen") und sein Cavaradossi ("Tosca") zeigen nicht nur seine Affinität zum Verismo und der französischen Oper, sondern vor allem die flexible Potenz dieser – darf man schon sagen? – Jahrhundert-Tenorstimme. Wohlgemerkt – die immer noch nach Frühling klingt!


Mittelbadische Presse: Eine große Sängerhoffnung
Jonas Kaufmann sang mühelos in den Höhen und Tiefen, aber sehr verhalten, fast introvertiert. Die schöne Balance zwischen baritonaler Lyrik und heldischem Glanz wurde hörbar und begeisterte dann in den Wagner-Szenen: in Parsifals Amfortas-Klage aus Siegmunds »Winterstürme« aus der »Walküre« und Lohengrins Gralserzählung aus dem 3. Akt. Das kann nicht schöner klingen.
Doch es gibt einen prinzipiellen Einwand. Den meisten dieser »Arien« fehlt die Leidenschaft der szenischen Situation und auch der Mitspieler (Kundry, Sieglinde). Sie sind neutralisiert. Man schließt also am besten die Augen und öffnet sie doch gern, um dem Charme dieses Sängers zu erliegen, der Florestan und Tamino mit vornehmer Intensität sang, Max mit wachsender Leidenschaft; bei Wagner aber glaubte man die Zukunft zu hören.
Siegmund wird irgendwann zu Siegfried und Parsifal zu Tristan. Kraft, Glanz, Höhe wie Tiefe hat Kaufmann. Vollkommen ist schon heute sein Lohengrin. Auf nach Bayreuth, dort singt er im nächsten Sommer die Titelpartie. Und vielleicht Siegfried im Jubiläumsjahr 2013.
Oder ist Jonas Kaufmann doch der beste italienische Tenor Deutschlands? In den drei Zugaben erinnerte er an die drei Tenöre, an Pavarottis Sinnlichkeit, Domingos Eleganz, Carreras Intelligenz. Belcanto. Der Kerl macht es einem schwer.


Der Neue Merker: BADEN-BADEN: JONAS KAUFMANN, OPERNGALA, 22. 10. 2009
Gut gelangen ihm Parsifals Ausbruch „Amfortas! Die Wunde!“ sowie die Arie des Max aus dem „Freischütz“. Diese Stücke wiesen aber auch kaum Piano-Stellen auf. Wunderbar waren indes die Zugaben. Die Blumenarie des Don Jose aus „Carmen“ sowie „E luccevan le stelle“ aus „Tosca“ gehörten zu den wenigen Höhepunkten des insgesamt nicht befriedigenden Abends. Hier war zu konstatieren, dass sich Kaufmanns Piano-Schwächen anscheinend auf die Mittellage beschränken. Die leisen Stellen bei diesen beiden Arien waren profund und gut gestützt.


Pforzheimer Zeitung: Wenn Substanz und Optik stimmen
Bei seiner umjubelten Gala im ausverkauften Festspielhaus Baden-Baden präsentiert er sich mit der Weimarer Staatskapelle unter Leitung von Michael Güttler als intelligent gestaltender Künstler, der mit seinem auf Arien und Szenen von Beethoven, Mozart, Weber und Wagner ausgerichteten Programm (siehe auch „CD-Tipp“) es weder sich noch seinem Publikum besonders leicht machte. Arien-Bonbons wie Don Josés „Blumenarie“ aus Bizets „Carmen“ bewahrt er sich für die Zugaben auf, wobei er einmal mehr unterstrich, dass er auch in Zukunft weiterhin italienische und französische Partien auf den großen Opernbühnen von Covent Garden bis zur New Yorker MET interpretieren wird. In der Kurstadt an der Oos singt Kaufmann sich schon von den ersten, sehr kontrollierten Tönen von Beethovens „Gott, welch Dunkel hier“, der Auftrittsszene des Florestan aus „Fidelio“, in die Herzen des Publikums. Über dem baritonalen Kern seines in den vergangenen Jahren schwerer und dunkler gewordenen Tenors erhebt sich bruchlos eine metallisch-durchschlagkräftige Höhe, die aber trotz mancher Ausflüge ins jugendliche Heldenfach kaum etwas an Flexibilität verloren hat.
Dass sein Tamino (Mozarts „Zauberflöte“) kein ganz junger, überschwänglich verliebter Prinz, sondern ein eher erfahrener Liebender ist, mag man bedauern, dafür ist der „Stahl“-Anteil in seiner Stimme eine Labsal. Kaufmann, der auch von einer stimmtechnisch gesicherten Basis aus emotionalen Überschwang beweisen kann, unterstreicht dies bei der nuancenreichen Arie des Max aus Webers „Freischütz“.
Dennoch scheint der Sänger bei Wagner, im kommenden Jahr wird er in Bayreuth als Lohengrin debütieren, am meisten in seinem Element. Nicht nur die Ausdrucksintensität und die kraftvoll-ungefährdete Höhe seines Tenors prädestinieren ihn dafür, es sind ebenso die belcantistische Grundlage und seine Pianokultur, die die Ausschnitte aus „Parsifal“, „Die Walküre“ oder „Lohengrin“ zu einem Ereignis machten. Subtiler kann man den Schmerz des „Reinen Toren“ Parsifal und seinen Kampf gegen die Anziehungskraft von Kundry („Amfortas! Die Wunde“) kaum auf die Bühne bringen. Kaufmann verzichtet dabei auf äußerliche Effekte, setzt ganz auf die Wandlungsfähigkeit seines Tenors. Siegmunds „Winterstürme wichen dem Wonnemond“ geht er fast liedhaft an, den Überschwang subtil und farbenreich steuernd. Und die „Grahlserzählung“ Lohengrins beginnt er mit wahrlich unterirdischen Tönen von erlesener Schönheit im Pianissimo-Bereich, um sich zu strahlender Höhenemphase zu steigern.
 
Wagner: Lohengrin, München, Oktober 2009
Münchner Abendzeitung: Mehr Dünnbrett als Vollholz
... obwohl der allerzärtlichste Schwanenritter des Jonas Kaufmann einen feinst gewirkten Teppich an Gefühlen vor ihr ausbreitete. Bei Wagner punktet man eben auch mit leisen, samtweichen Tönen - und hat am Ende noch genug Saft für eine berührende Gralserzählung. Kein Wunder also, dass alle drei Vorstellungen restlos ausverkauft waren.


The Opera Critic: Music making of the highest order
Jonas Kaufmann is the undoubted star of the evening, even if Jones's portrayal of Lohengrin is somewhat at odds with more traditional productions. He sings with intelligence and beauty throughout never forcing his voice unnecessarily, but still able to deliver sufficient vocal heft when required. He sings "In fernem Land" in a mezza voce that has a Lied like intensity to it that is utterly absorbing and compelling. Whether he has the heavier Wagner roles in him remains to be seen, but in the meantime his voice is perfect for Lohengrin, Siegmund and Parsifal.
Verdi: Messa da Requiem, Paris, Salle Pleyel, 15. November 2009
Altamusica: Magistral Barenboïm
Chez les messieurs, Jonas Kaufmann délivre ce qu’on attendait de lui, c’est-à-dire un chant d’une maîtrise stupéfiante, multipliant les nuances et les techniques d’émission, voix presque de tête reprenant du timbre comme miraculeusement, puissance qui lui est aujourd’hui propre avec l‘alliance d’un timbre qui fut italien mais devient de plus en plus germanique sans perdre pour autant son exceptionnel métal. Du grand beau chant de ténor.


Il Giornale: Il Requiem di Verdi secondo Barenboim
Jonas Kaufmann superbo con qualche attacco incerto


Forumopera: Saint Barenboïm
Pris au dépourvu une fraction de seconde dans les grands ensembles de l’ « Offertorium », Jonas Kaufmann suspend la salle à ses lèvres dans un superbe « Ingemisco », où son art du mot, accolé à l’art de l’architecture de Barenboïm, fait merveille.


Concertonet: Un « cent fautes »
Le jeune Jonas Kaufmann tient sa partie avec beaucoup de fébrilité au point de se perdre (Barenboim devant d’ailleurs venir à sa rescousse en tournant les pages de sa partition tout en continuant à diriger) et de rater une de ses entrées. Surtout, dans le très attendu Ingemisco, il ne parvient en aucune façon à transmettre la moindre émotion à l’auditeur. Certes, on ne peut que lui savoir gré de ne pas adopter un ton larmoyant comme cela peut parfois être le cas avec d’autres chanteurs mais la ligne vocale demeure lisse et banale. Nul doute qu’avec le temps, il saura gagner l’assurance qui lui faisait défaut ce soir mais sa performance ne restera pas gravée dans nos esprits.


Les Echos: La Scala en force à Paris
Qu'importe si, dans les dernières minutes, la voix de Barbara Frittoli fléchit et semble moins contrôlée et si Jonas Kaufmann connaît un bref moment d'égarement, tant ils habitent les mots et les incarnent. La sobriété de René Pape, le style impeccable et l'émotion de Sonia Ganassi sont dignes d'admiration.
Verdi: Messa da Requiem, Mailand, La Scala, 18. + 20. November 2009

ProOpéra, Mexico: Requiem de Verdi en Milán
Jonas Kaufmann, tenor del momento, de hermoso y bronceado timbre, delineó una envidiable seguridad en la emisión de los agudos y maniobró con bravura las mezze voci (‘Hostias’) y condujo la línea vocal modulando el fraseo con delicadeza. Su ‘Ingemisco’ quedó marcado en el público.
Bizét: Carmen, Mailand, 7. Dezember 2009
FAZ: So mordszärtlich ist Don José
Hunderte von Blumen regneten aus den Galerien und Logen auf einen Mann herab, der sich zu einem neuen Triumph gesungen hatte: der Tenor Jonas Kaufmann. Mit dem Don José ist ihm das vielschichtige Charakterbild eines Menschen gelungen, der aus zu starker Sensibilität heraus zum Gewalttäter wird. Als er im zweiten Akt von der Blume sang, die Carmen ihm zugeworfen hatte, verband seine Stimme im tiefen Register auf ganz seltsame Weise Kraft und Versehrbarkeit, in der Höhe aber Glanz und Weichheit. Den Mord am Ende motivierte er stimmlich aus einem Überfluss an Zärtlichkeit, an geradezu fiebriger Süße des Singens, die beängstigender war als die szenisch angedeutete Vergewaltigung.


Reuters: Scala, applausi e fischi per Carmen, proteste in piazza
In scena, a vestire i panni di Carmen è stata la 25enne georgiana Anita Rachvelishvili, già molto applaudita nell'anteprima per gli under30 di venerdì scorso, mentre Don José aveva il volto dell'applauditissimo tedesco Jonas Kaufmann.


Der Neue Merker: Mailand Scala, Bizet: CARMEN - Saisoneröffnung am 7.12.2009
Gesungen wird auf hohem Niveau, wobei einer, JONAS KAUFMANN als Don Jose, alle anderen um Meilen überragt. In seinem Tenor mischen sich mühelose Kraft, sensible Musikalität, bronzener Glanz, makellose Gesangstechnik und hohe Phrasierungskunst zu einer selten erreichten Einheit. Dazu spielt er mit Emphase und gibt sich mit bestem Französisch voll in die Rolle des unterlegenen Liebhabers. Der Rummel um ihn mag eine Sache sein, seine außerordentliche Qualität erheben diesen Ausnahmesänger über jeden Zweifel.


Associated Press: Barenboim conducts 'Carmen'
The season premiere starred German tenor Jonas Kaufmann as Don Jose and 25-year-old Georgian mezzo-soprano Anita Rachvelishvili, just a year out of La Scala's academy, as Carmen. Kaufmann received cries of "Bravo" from La Scala's upper tiers for his second act solo, while the foyer buzz surrounding Rachvelishvili was warm.
He [Barenboim] praised Kaufmann for his intelligence and linguistic ability.
"We have the fortune to have in Kaufmann a person of great intelligence. He speaks a lot of languages, speaks them very well. Germans are not known for their great facility with other languages, but he, on the other hand, speaks French nearly without accent and Italian without an accent."


El Mercurio, Chile: Noche de luces, aplausos y pifias en la apertura de La Scala
Jonas Kaufmann, anoche en estado de gracia, fue ovacionado. Es más, el único aplauso que interrumpió la función fue para él. El tenor alemán domina de tal manera el personaje que pareciera que la ópera cuenta más su historia que la de Carmen. Parte siendo un joven y tímido soldado para terminar como un criminal desesperado producto de que su convencional mundo interior es traspasado por un deseo que no consigue dominar. Su voz es perfecta para el papel pues le permite la dulzura dolorosa de la romanza de la flor, interpretada con matices entrañables, y los acentos “tristanescos” del final. Y como es un actor sin cohibiciones, capaz de expresar sin pudor la vulnerabilidad masculina, el triunfo es absoluto. Por algo es que abre con “Werther” el ciclo de la Ópera de París, en enero de 2010.


El Pais: Los polémicos ecos de la tragedia
De los cantantes destacaría al tenor Jonas Kaufmann, por flexibilidad y fraseo


Il Messaggero: Bizet intimo, quasi cameristico e la “passione mediterranea” non divampa
Il tenore Jonas Kaufmann ha interpretato Don José dopo che nell’anteprima di venerdì era stato sostituito per precauzione (aveva una lieve indisposizione) da Riccardo Massi (anche lui, come la Rachvelishili, proveniente dall’Accademia della Scala) il quale pur mostrando discrete qualità non aveva entusiasmato. Qui ci sarebbe da discutere sul sistema dei “cover” adottato dalla Scala: se Kaufmann avesse dato forfait, la sostituzione sarebbe stata adeguata a una “prima”? Comunque, nella perigliosa parte tenorile del giovane inesperto e travolto dalla passione, ruolo sospeso tra lirico e drammatico, il cantante tedesco è stato all’altezza grazie alla voce calda e agli acuti sicuri, e soprattutto dopo la “romanza del fiore”, eseguita da vero liederista, ha ricevuto molti applausi a scena aperta.


Der Tagesspiegel: Ohrwürmer - Arte blamiert sich mit „Carmen“ im Kino
Kaufmann ist der perfekte Don José


Corriere della sera: «Carmen», 14 minuti di applausi - Fischi per la regista Emma Dante
Consenso unanime per il soprano Anita Rachvelishvili e il tenore Jonas Kaufmann
Una salve di applausi lunga quattordici minuti ha salutato il successo della Carmen di Bizet, diretta da Daniel Barenboim, che ha aperto la stagione della Scala. Contestata però la regia, con molti fischi e «buu» soprattutto dal loggione. Gli applausi, le ovazioni e i bravo sono andati in crescendo man mano che sul palco si sono affacciati il coro, i cantanti e i due protagonisti, il soprano Anita Rachvelishvili e il tenore Jonas Kaufmann.


Die Welt: Die ganze Mailänder Scala in einem Berliner Kinosaal
Wir erwarten nicht allzu viel bei dieser "Carmen"-Premiere. Daniel Barenboims Dirigieransatz ist bekannt, ebenso die Vokalqualifikation von Jonas Kaufmann als Don José und von Erwin Schrott als Macho-Matador Escamillo. Zu Ehren des Landsmannes ist sogar der Berliner Botschafter Uruguays im Kino. Der Name der eingesprungenen Carmen, eine Georgierin namens Anita Rachvelishvili, klingt wie ein Hustenbonbon, und bei der uns unbekannten "Avantgarderegisseurin" Emma Dante, lassen wir vorsichtig alle Hoffnung fahren.
Es ist eine kirchenkritische, sonst archetypisch traditionelle "Carmen" geworden, ohne Zeffirelli-Plunder. Groß und bewegend waren nur die Großaufnahmen, weniger von der vibratosatten, zur toten Mutter des Don José werdenden Micaela (Adriana Damato), aber vom ironisch düsteren Schrott, dem etwas überagierenden Kaufmann. Und auch den erdigen Mezzo der Anna-Magnani-ähnliche Rachvelishvili sollte man sich merken.


Operaclick: L’attesa è finita!
Che Jonas Kaufmann avesse già dimostrato di essere un gran bravo Don Josè non v’è dubbio, questa sera, allontanando una fastidiosa ed improvvisa indisposizione che non gli aveva permesso di cantare all’anteprima del 4, quella dedicata ai giovani, si è confermato tra i migliori tenori odierni. Il timbro scuro, da baritenore, gli consente uno sfoggio di virilità oggi senza pari. Pure, questo colore scurissimo non risulta d’impiccio nella ricerca fantasiosa di mezzevoci, piani e pianissimi, nel rispetto delle forcelle, delle corone, del legato e di una passionalità assai convincente. E se il cantante convince appieno l’attore è ancora più credibile. E’ raro ascoltare un attacco così sognante e un Si bemolle in piano nell’aria del fiore, è raro udire i molti La bemolle e La naturali così generosi e senza incrinature nel disperato finale del terzo atto. Magistrale è poi il trapasso interpretativo del finale: da supplichevole a trepidante, da avvilito a violento, fino alla disperazione più emozionante quando si abbandona al grido sconvolgente: “Ah! Carmen! Ma Carmen adorée!” Lì veramente il Teatro si è trasformato in vita vissuta. E’ l’unico protagonista a cui è stato decretato un applauso prolungato in piena recita, alla fine dell’aria del fiore. Meritatissimo.


Il Giornale della musica: Più Barenboim che Dante
Al suo fianco Jonas Kaufmann, tenore dal bel timbro brunito, talvolta un po' ingolato, che ha dato credibilità e forza al suo don José.


Diario Vasco: En La Scala como en el Príncipe
El público que asistía en Milán a la representación de 'Carmen' dirigida musicalmente por Barenboim y puesta en escena por Emma Dante, público entre el que estaba el Presidente de la República de Italia, el de Senegal y, curioso, el autor de 'El código Da Vinci', lanzó claveles a Jonas Kaufmann, Don José, cuando salió a saludar tras haber matado a La Carmencita y haberse asesinado el alma.
Al mismo tiempo, justo al mismo tiempo, mientras Jonas y Anita recogían los claveles italianos, el público que llenaba las salas 7 y 9 de los cines Príncipe de Donostia les aplaudía como sólo se aplaude en directo.


Neue Zürcher Zeitung: Macht Carmen den Männern Angst?
Mehr Profil weist die Produktion im Vokalen auf. Mit Jonas Kaufmann, dessen baritonal gefärbter Tenor auch in dieser Partie glänzt, ist der Don José unserer Tage zur Stelle


Altamusica: Commentaire TV : Carmen à la Scala
Face à elle, Jonas Kaufmannn confirme être un très grand Don José, comme le dit Plácido Domingo interviewé, très habile d’ailleurs pour éluder tout commentaire sur la mise en scène. La voix est superbe de couleur, de force, de maîtrise dans toutes les nuances expressives. Elle ne peine pas dans les passages les plus dramatiques comme Je te tiens fille damnée, ni dans les subtilités en mezza voce de la fin de la Fleur que tu m’avais jetée.
Splendide de bout en bout et longuement acclamé par le public. Le physique, bien sûr, avec cet œil sombre et ce casque de boucles noires, est idéal, et l’acteur, on le sait, vaut le chanteur. Superbe à voir en gros plan, avec tout le réalisme que cela implique, mais aussi toute l’évidente sincérité d’un engagement fait de spontanéité mais aussi d’un professionnalisme absolu. Et quelle qualité d’élocution en français !


Die Zeit: Drama an der Scala
Jonas Kaufmann war der bewährt stimm- und rollensichere Don José, der er seit Jahren ist. Das launische Premierenpublikum feierte ihn, obwohl er kein italienischer Tenor ist.


Del Teatro: Carmen
Straordinario per prestanza fisica e potenza vocale il Don José di Jonas Kaufmann, già ammirato giorni prima nel Requiem verdiano


Il Sole 24 Ore: Con Carmen aria nuova alla Scala
E non a caso, l'applauso più sentito, da parte del pubblico della prima della Scala è stato il grande duo del secondo atto: qui in scena avevamo Anita e il Don José di Jonas Kaufmann, un tenore debuttante anche lui sul palcoscenico milanese, e che ha finalmente scalfito quell'idea di tenore sempre gridato attraverso la forte esibizione della voce. Al contrario Kaufmann, in profonda intesa con il giovane soprano georgiano Rachvelishvili, ha intrecciato un grande duo di seduzione, di abbandono, di resa che faceva da autentico baricentro interpretativo dell'opera.


Les Echos/AFP: Scala: l'interprète de Carmen ovationnée, mais des sifflets pour la mise en scène
Lui aussi ovationné, Jonas Kaufmann entonne avec Carmen des duos magistraux, servis par une direction musicale très fine de Daniel Baremboim.


Salzburger Nachrichten: Eine junge Georgierin betört als Carmen
Jonas Kaufmann gab einen makellosen Don José auf der Suche nach einem Mittelweg zwischen französischer Oper und unausrottbarem Pseudo-Verismo.


New York Times: Cheers and Catcalls for ‘Carmen’
Jonas Kaufmann was her helpless Don José. A singer of exquisite taste and complete control, he lived up to his billing. His mounting despair gave the opera its central dramatic arc. His delicacy in the “Flower Song” stuck in the throat. He was superb, heartbreaking.


Süddeutsche Zeitung: Carmen, Auszug
Und wenn sie lernt, ihren Blick mal kurz vom Dirigenten ab- und ihrem hübschen Don José zuzuwenden. Jonas Kaufmann singt und spielt von Anfang an (zu deutlich) einen Verlorenen. Der baritonal geerdete Schmelz seiner Stimme entzückt, natürlich. Don José ist der Maximalkontrast zu Escamillo.


La Nacion, Argentina: Daniel Barenboim, aclamado en La Scala
Emocionada y visiblemente feliz, Rachvelishvili anteanoche se arrodilló para saludar al público de La Scala, que la ovacionó. También Don José, interpretado por el apuesto tenor alemán Jonas Kaufmann, y el torero Escamillo, por el uruguayo Erwin Schrott, fueron aplaudidos a más no poder, en una noche memorable, que para los entendidos demostró que la ópera sigue más viva que nunca.


L'Eco di Bergamo: Scala, ovazione per la Carmen
Ascoltando Jonas Kauffman si capisce perché in Germania, sua terra natale, sia considerato una star nazionale: slanci vibranti e tensione di timbro sostenta con grande forza e intensità. Il suo Don Josè è indubbiamente una prova maiuscola, applaudito anche a scena aperta.


La Repubblica: BARENBOIM CONQUISTA LA REGIA DELLA DANTE NO
È STATA un successo, ma non per tutti la Carmen di Georges Bizet che ha inaugurato ieri la stagione lirica della Scala. Nonostante i 14 minuti di applausi alla fine dello spettacolo, la tensione in teatro è durata l' intera serata. Dentro e fuori. Ovazioni alla fine per il direttore Daniel Baremboim. Per i protagonisti: il tenore Jonas Kaufmann, nel ruolo di Don Josè e il mezzo soprano Anita Rachvelishvili, Carmen.


Leggo cronaca: CARMEN, QUALCHE FISCHIO TRA 11 MINUTI DI APPLAUSI (2. Aufführung)
Appena terminata l'opera, durante la quale ci sono stati spesso applausi a scena aperta, è scoppiato l'entusiasmo del pubblico che è andato avanti per dieci minuti, rivolgendosi in particolare al tenore, Jonas Kaufmann, nella parte di Don Josè, al mezzo soprano Anita Rachvelishvili, e a Barenboim.
di Don Josè, un Kaufmann in splendida forma che ha strappato applausi dopo tutti i duetti.


La Stampa: Carmen, nur Ausschnitt
il tenore Jonas Kaufmann ha cantato Don José con dolcezza e slancia passionale, incarnando con perfetta verità la sua discesa da bennato giovanotto a bandito indemoniato.


Il Giornale: La regista inventa uno stupro e Carmen diventa anticlericale
Jonas Kaufman (José), convalescente o no, si è confermato cantante di alto rango. Al timbro brunito e drammatico unisce un’educazione musicale di squisito liederista. Una sola parola: fuoriclasse.
Per la Rachvelishvili e Kaufman un trionfo; per la Dante un’ondata di dissensi.


Deutschlandfunk: Saisoneröffnung an der Mailänder Scala
Aber auch einen Tenor wie den von Jonas Kaufmann hört man selten so wohlklingend, geschmeidig und intensiv zugleich. Außerdem ist Kaufmann ein außergewöhnlicher Schauspieler, dem man auch eine Rolle auf der Sprechbühne zutrauen würde.


The Arts Desk: Carmen, Live from La Scala broadcast
With the scale of the screen images (La Scala, pictured right) matched by the audio levels, Jonas Kaufmann's Don José began to reveal its considerable strengths. This was a nervous, insecure José, overwhelmed by the sun-ripened buxomness and ungovernable force of Rachvelishvili's Carmen. His performance of the "Flower Song" was a devastating evocation of a man impaled on an insoluble dilemma.


Reuters: Singers applauded, director booed at La Scala opener
The audience liked her but reserved its loudest applause for Jonas Kaufmann, the tenor who played her lover and eventual murderer, Don Jose.


Il Manifesto: «Carmen», cuore del mediterraneo
Una rivelazione la protagonista, la cantante georgiana Anita Rachvelishvili, insieme al tenore Jonas Kaufman
L'unico che tra mille contraddizioni la segue è don José, in assoluto il trionfatore della serata (assieme alla rivelazione della Carmen georgiana) grazie al tenore Jonas Kaufman, grande voce capace anche di meravigliosi artifici di sottigliezza.


Bonner Generalanzeiger: Sizilianische Zigeunerin (Ausschnitt)
Jonas Kaufmann bot eine Glanzleistung als José. Nach der lyrisch gesungenen Blumenarie erhielt er stürmischen Applaus. Im Finale will der verzweifelt Liebende noch einmal ihren Körper besitzen, doch Carmen wehrt sich und im dramatischen Todeskampf reicht sie ihm selbst das Messer.


ClassicaOnline: A PROPOSITO DELLA “CARMEN” ALLA SCALA
Molto più zingaro di Carmen, almeno nell’aspetto, Jonas Kaufmann, il quale ha saputo esprimere languide e sensuali mezzevoci, così come fraseggi all’Heldentenor d’ascendenza wagneriana. Il tutto, ovviamente, genera da sé, la perfetta simbiosi con un personaggio che, da bravo ragazzo di provincia giunto in città, scende nella più abbietta anticamera dell’Inferno.


Teatro.org: Emma, Carmen e Medea (Vorstellung 13. Dezember)
Jonas Kaufmann è un Don Josè dal fortissimo appeal; la voce è una delle più belle oggi in circolazione, il timbro brunito e vellutato, ricco di sfumature, l'estensione notevole, perfetta in ogni registro, dai caldi gravi ai limpidi acuti; il tenore è capace di mezze voci da brivido e di smorzature piene di calore. Il momento più alto in una performance ottima è la dichiarazione d'amore nel second'atto, dopo la quale il pubblico è impazzito. Don Josè è l'unico protagonista a non avere un seguito, forse perchè è uomo votato a una solitudine totale che lo allontana da tutti e da tutto, fino a quando Carmen non entra nella sua vita. Distruggendola.


Mundoclasico: Mais nous ne voyons pas la Carmencita
Y aquí entra Kaufmann. Lo he escuchado varias veces y nunca me ha convencido vocalmente en todo. Hasta ahora. Si el timbre es demasiado oscuro -sobre todo aún con cierto engolamiento en el grave- y no particularmente bello, su canto fue musical, matizado (con los pianissimi que tantos famosos han ignorado y algún otro ha falseteado…El ejemplo de Gedda, que lo tenía más fácil al ser un lírico, por fin parece hacer escuela) , el agudo fácil y seguro, la dicción irreprochable y su atormentado personaje resultó el más cercano y el mejor perfilado (Que en el palco del proscenio estuviera nada menos que Plácido Domingo hasta el final del segundo acto, al día siguiente de su apoteósico primer acto de La valquiria para festejar sus cuarenta años en la Scala no pareció, con razón, afectarlo. Si el gran Domingo ha sido, entre muchos otros, un genial José, el de Kaufmann no lo es menos).


Concertonet.com: La Carmen de toutes les audaces
S’il n’est lui pas une surprise. le Don José de Jonas Kaufmann, au-delà des qualités vocales intrinsèques de l'interprète, impressionne par les nuances dont le ténor pare son chant, culminant avec un magnifique pianissimo à la fin de La fleur que tu m'avais jetée.


Avui: La religió de la mort
La Scala de Milà obre temporada amb una 'Carmen' tòrrida al fossat, amb una jove protagonista a l'altura del repte, un Don José miraculós i una producció que fuig del tòpic per crear un món violent
El portent vocal va venir, per descomptat, de Jonas Kaufmann. El tenor alemany viu un moment pletòric, amb una veu generosa, aguts impactants, impressionant control tècnic (la messa di voce en el si bemoll de l'ària de la flor deixava bocabadat), però, sobretot, amb una intel·ligència dramàtica i musical de primer ordre que li permet crear un Don José amb peus de fang, un ser de fermesa aparent que cau de mica en mica en la desesperació. Les gradacions infinitesimals del duo final només són a l'abast d'artistes excepcionals com Kaufmann.


The Times: Carmen at La Scala, Milan
It was left to her Don José to supply the fire in the relationship, and Jonas Kaufmann certainly cranked up his dark, hefty tenor thrillingly in his big numbers.


Opéra: Milan, Carmen
Avec son timbre sombre et velouté, doublé d’une remarquable intelligence du texte et d’une formidable présence scénique, Jonas Kaufmann campe un Don José viril et intense. Sur le strict plan technique, on peut discuter des pianissimi un peu étouffés, des aigus plus volumineux que brillants... Reste que la prestation du ténor allemand est largement à la hauteur de ce que l’on est en droit d’attendre à la Scala, un 7 décembre.
Au rideau final, grand succès pour Barenboim et l’orchestre (appelé sur la scène), délire pour Rachvelishvili et Kaufmann, contestations pour Damato, tièdes applaudissements pour Schrott et, nous l’avons dit, brouhaha pour Dante et son équipe. Au bout d’un quart d’heure, Barenboim, en revenant sur le plateau avec la metteuse en scène, a eu un beau geste dont on se souviendra.


Qobuz: Carmen chez le Pape
Seul le splendide Jonas Kaufmann, tout comme à Covent Garden face à Antonacci, sait tirer son épingle du jeu, acteur et chanteur tout simplement mémorable dans sa bouleversante composition dramatique et les subtiles nuances de sa ligne mélodique. Enfin chant, théâtre et musique sur la même longueur d’onde et Bizet était de retour.


Qobuz/Classica: La cigarière de l’Est
On serait de mauvaise foi si l’on ne tirait également son chapeau à son partenaire : mais Jonas Kaufmann n’est pas une découverte. Annoncé malade, le ténor teuton a une fois de plus donné une vraie leçon de chant et d’élégance musicale. En revanche, l’ensemble de la distribution (même Kaufmann !) mérite un zéro pointé en matière de diction.


Opera UK: Milan
All the more remarkable, therefore, was his ability to sustain great tension in the pit and on stage, above all when José and Carmen were involved: the final duet, played and sung as an inexorable march towards death, made a particularly strong impact. This was surely due in significant part to the excellent contributions of Jonas Kaufmann and Anita Rachvelishvili. His José is a weak and desperate soul whose anger grows inexorably over the course of the drama; so does his voice, which finds spine-tingling subtleties in the Flower Song but then rings out powerfully in the duel with Escamillo and the finale. ....
At the end, there was enthusiasm for Rachvelishvili, Kaufmann and Barenboim, different degrees of appreciation for the others, and a prolonged battle between boos and bravas at the production team’s appearance.


Tiempo de Música/ProOpera, Mexico: “Carmen” en Milán : De ritos, apuestas y violencia/Carmen en Milán
Como Don José, Jonas Kaufmann conquistó por su timbre bronceado, su insolencia y prestancia en el acento, pero sobre todo porque nos permitió admirar la capacidad de frasear sombreando con claroscuros la línea musical, una cosa rara en los tenores en la actualidad.


Opera News: MILAN — Carmen, Teatro alla Scala, 12/10/09
Jonas Kaufmann phrased Don José's music with the greatest refinement, and his flower song, with its messa di voce on the climactic high B-flat, rightly won him warm applause. But Kaufmann was perhaps too faithful to the director's concept for us to be really interested in his character, and his sombre, slightly throaty timbre, though not unattractive, lacks the engaging warmth that enables some of his tenor colleagues to win over audiences unconditionally.

 
 
  www.jkaufmann.info back top