Der Neue Merker, 15. Mai 2015
Peter Dusek
 
Operette, Tournee ab 15. April 2015
 
WIEN/ Konzerthaus: JONAS KAUFMANN- TRIUMPH MIT LIEDERN, „ DIE UM DIE WELT GINGEN“
 
In Bestform und in wahrer „Geberlaune“ präsentierte sich Jonas Kaufmann bei seinem gestrigen jüngsten Wiener Konzert, das sein neuestes CD-Album „Du bist die Welt für mich“ (erschienen bei SONY) promoten helfen soll. Mit Operetten-Hits von Lehar bis Kalman sowie mit Film-Titel von Robert Stolz bis Hans May („Ein Lied geht um die Welt“) wandelt er auf den Spuren von Ian Kiepura, Richard Tauber und Joseph Schmidt. Prunkte mit seiner vulkanartigen Super-Höhe ebenso wie mit der Annäherung an die „kleine Welt“ des Chansons. Dirigent der Tour ist der Deutsche Jochen Rieder, den Kaufmann vor Jahren in Zürich schätzen lernte. Als Orchester sind auf der CD-Aufnahme das Berliner Rundfunkorchester – beim gestrigen Konzert das Münchner „Gegenstück“ – das Münchner Rundfunkorchester – zu hören.

Aber was soll‘s? Das Publikum wartete in erster Linie auf den „König der Tenöre“, der statt Verdi oder Puccini diesmal viel Lehar und viel Stolz lieferte. Nach einer walzerseligen Giuditta-Ouvertüre begann Jonas Kaufmann gleich mit einem „Ohrwurm“. „Freunde; das Leben ist lebenswert!“ aus der gleichnamigen Lehar-Operette. Die Stimme sitzt, Jonas Kaufmann ist in Super-Form, das Publikum rast. Weiter geht’s mit einer Referenz an Wien aus der Feder von Emmerich Kalman (Gräfin Mariza): „Grüß mir mein Wien“, dann folgt Richard Tauber als Filmkomponist (Der singende Traum 1934). Nach dem Ballsirenen-Walzer aus der Lustigen Witwe kommt als Chanson „in eigener Sache“ – die Arie aus Lehar’s Paganini. „Gern hab ich die Frau‘n geküsst“. Vor der Pause dann noch ein weiterer Hit „Ein Lied geht um die Welt“. In der Pause -Jubel, Trubel, Heiterkeit- und Diskussionen, ob die Verwendung eines Mikrophons bei den lied-ähnlichen Titeln nötig ist.

Nach der Pause steigt die Begeisterung noch weiter an. Lehar ( Frasquita ) und Stolz (Im Traum hast Du mir alles erlaubt) dominieren. Aber auch Mischa Spoliansky („Heute Nacht oder Nie“) und neuerlich Franz Lehar („Dein ist mein ganzes Herz“ aus „Land des Lächelns“) heizen die Stimmung weiter an. Bei den Zugaben räumen Ralph Benatzky („Es muss was wunderbares sein“) und Wener Heymann („Irgendwo auf der Welt“) ganz besonders ab. Und zuletzt beginnt Jonas Kaufmann mit der Wiederholung des Eröffnungs-Titels „Freunde, das Leben..“ Aber mit dem Robert Stolz-Titel „Frag nicht warum ich gehe, frag nicht warum ich weine“ schoss er wahrlich den Vogel ab. Singen als Therapie. In jeder Hinsicht. Und das Publikum geriet endgültig in Extase – Standing ovations, Blumen und unbeschreiblicher Jubel. Jonas Kaufmann tritt in Wien zu selten auf!






 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
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