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Westdeutsche Zeitung/dpa, 19. Januar 2017 |
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Wagner: Lohengrin, Paris, Opera Bastille, 18. Januar 2017
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Startenor Jonas Kaufmann wieder in Topform |
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Heroisch und romantisch: Startenor Jonas Kaufmann hat mit seinem Gesang
wieder das Publikum begeistert. Bei seinem Comeback in der Opéra Bastille
war der 47-Jährige in Hochform.
Mit seiner Traumstimme in der
Wagner-Oper «Lohengrin» begeisterte er am Mittwochabend das ausverkaufte
Opernhaus in Paris. Der Applaus schlug in Jubel um, als Kaufmann am Schluss
alleine auf die Bühne trat.
Krankheitsbedingt hatte der gebürtige
Münchner seit mehreren Monaten Auftritte in Deutschland und im Ausland
abgesagt, darunter auch seine Teilnahme an der Eröffnung der Elbphilharmonie
in Hamburg vergangene Woche. Seinem Comeback wurde in Paris nicht nur
deshalb mit Spannung entgegengefiebert. Denn auch in der französischen
Hauptstadt hatte man ihn schon im Oktober in der Oper «Hoffmanns
Erzählungen» von Jacques Offenbach vergeblich erwartet.
In seiner
Entschuldigung an das Pariser Theaterhaus ging Kaufmann erstmals näher auf
den Grund seiner Absagen ein: Nebeneffekte eines Medikaments hätten dazu
geführt, dass eine kleine Ader auf seinen Stimmbändern geplatzt sei. Er
müsse deshalb so lange aufhören zu singen, bis dieses Hämatom völlig
beseitigt sei, um nicht mehr rückgängig zu machende Beschädigungen zu
vermeiden.
Der Wagner-, Verdi- und Puccini-Interpret gilt neben dem
Peruaner Juan Diego Flórez als bester Tenor der Welt - und ist so viel
gefragt wie kaum ein Sänger. Er müsse etwas auf die Bremse treten, sagte der
Klassik-Star schon Anfang vergangenen Jahres in einem Interview. Er müsse
seine Stimme schützen. Bereits im Oktober und November 2015 hatte er eine
längere Krankheitsphase.
In Paris präsentierte sich Kaufmann vor rund
2700 Zuschauern in der Titelrolle des Lohengrin wieder in Hochform. Er
spielte ohne überzogene Theatralik und sang voller zarter und vollblütiger
Wärme. Paris hat die von Franz Liszt im Jahr 1850 in Weimar uraufgeführte
Oper mit einem Traumcasting besetzt. Denn neben Kaufmann traten unter
anderem die überragenden Sopranistinnen Martina Serafin aus Österreich und
die Deutsche Evelyn Herlitzius auf.
Einige Buhrufe bekam die
Inszenierung des deutschen Theaterregisseurs Claus Guth, die 2012 an der
Mailänder Scala Weltpremiere feierte. Die romantische Oper unter der
musikalischen Leitung von Philippe Jordan steht in Paris bis zum 18. Februar
auf dem Programm.
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