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Hamburger Morgenpost, 26. Mai 2017 |
Von Christoph Forsthoff |
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Liederabend, Hamburg, Elbphilharmonie, 24. Mai 2017
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Startenor in der Elbphilharmonie: Applaus, Applaus für Jonas Kaufmann |
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„Ich freue mich wahnsinnig über jeden Applaus – am Ende umso lieber“, bittet
der Heldentenor um Zurückhaltung. „Ich glaube, es ist schöner.“ Was ihm
erneut Beifall einbringt: Diesmal von den Musikkundigen im Saal. Der Rest
begreift das Klatsch-Ritual eines Liederabends erst mit Verzögerung. Nicht
nach jedem Lied wird applaudiert, sondern erst nach dem Ende einer
Liedgruppe. Ist halt kein Pop-Konzert…
Zumal dem 47-Jährigen nichts
mehr zuwider ist, als starmäßig aufzutrumpfen. Nachdem ihn eine Erkältung im
Januar zur Auszeit gezwungen hatte, zeigt sich seine Stimme nun wieder
voller Kraft und Wandlungsfähigkeit. Das kommt vor allem den drei
Liszt-Sonetten und den sieben Strauss-Liedern (plus drei Zugaben) nach der
Pause zugute.
Denn der schöne Mann mit den leicht ergrauten Locken
ordnet hier seine Kunst dem Werk unter. Was zuvor bei Duparc und Schuberts
„Bürgschaft“ fehlt, ist die Beweglichkeit im Piano, sind die feinen
Schattierungen. All das, was sein Begleiter Helmut Deutsch aufs
Verzauberndste umzusetzen weiß – und den Mann am Flügel zum heimlichen Star
des Abends macht.
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