Kurier, 28.6.2016
Gert Korentschnig
 
Puccini: Tosca, Bayerische Staatsoper, 25. Juni 2016
Große Oper, große Gesten
 
Erfolgreicher Auftakt der Münchner Opernfestspiele mit "Tosca" und "La Juive"
 
Ausschnitt:

Gleich zum Auftakt der Festspiele begeisterte er [Petrenko] mit Puccinis „Tosca" so sehr, dass Opernexperten zugeben mussten, dieses Werk wahrscheinlich noch nie so gut gehört zu haben. Petrenkos Lesart ist völlig unsentimental, etwaiger Puccini-Zuckerguss ist weggefegt, bei ihm ist „Tosca" kalorienarm, aber enorm reichhaltig, dramaturgisch ausgefeilt, präzise in jedem Detail, hochdramatisch und gleichermaßen einfühlsam.

Traumbesetzung
Auch die Besetzung, die Intendant Nikolaus Bachler aufbieten kann, ist die denkbar beste: Anja Harteros als Tosca singt hochemotional, kultiviert und berührend; Jonas Kaufmann als Cavaradossi gestaltet jede Phrase traumhaft schön und fühlt sich neben Harteros offensichtlich wohler, als zuletzt in Wien neben Angela Gheorghiu—„E lucevan le stelle" muss er diesmal nicht wiederholen, weil Petrenko sofort weiterdirigiert, Bryn Terfel als Scarpia begeistert mit dämonischer Verführungskraft. Die alte Inszenierung von Luc Bondy bietet den Sängern immerhin Gelegenheit, lustvoll miteinander zu spielen.




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
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