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Kurier, 14.12.2014 |
Peter Jarolin |
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Liederabend, Konzerthaus Wien, 13. Dezember 2014 |
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Ein vollendeter Geschichtenerzähler
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Kritik. Startenor Jonas Kaufmann begeisterte mit einem
Schumann-Strauss-Liederabend im Wiener Konzerthaus. |
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Er ist und bleibt einfach ein Ausnahmekünstler. Eben erst hat Jonas Kaufmann
an der Bayerischen Staatsoper als Des Grieux in Puccinis "Manon Lescaut" für
Furore gesorgt. Letzte Woche sprang er für einen erkrankten Kollegen an der
Mailänder Scala als Florestan in Beethovens "Fidelio" ein. Und fast so
zwischendurch widmet er sich einer seiner weiteren Leidenschaften, dem
Liedgesang.
Auch im Wiener Konzerthaus, wo Kaufmann an der Seite des
exzellenten Pianisten Helmut Deutsch mit einem Schumann-Strauss-Programm
glänzte. Völlig frei von Manierismen stellte sich Kaufmann in den Dienst von
Robert Schumanns doch eher recht spröden "Kerner-Liedern", brachte da
Trauer, Liebe und Verzweiflung stimmlich perfekt auf den Punkt.
Kostbarkeiten
Wundervoll etwa das Lied "Stille
Tränen", bei dem Kaufmann mit seinem herrlichen, auch baritonal gefärbten
Tenor echte Emotionen erzeugte, großartig wie der Gestalter Kaufmann jede
einzelne Piece mit Leben und Seele erfüllte. Schumann in Reinkultur – dank
Kaufmann (und Deutsch) wurden alle 12 Stücke zu intimen, niemals plakativen
Kostbarkeiten.
Ein Ereignis aber nach der Pause die acht Gedichte aus
den "Letzten Blättern" von Richard Strauss samt weiterer Strauss-Lieder.
Kaum ein Tenor der Gegenwart singt Richard Strauss so kultiviert, mit so
viel Emphase und Einfühlungsvermögen wie Jonas Kaufmann. Da wird die
berühmte "Zueignung" zu einem veritablen Ereignis, da geht "Allerseelen"
zutiefst ans Herz.
Denn Kaufmann singt diese Stücke nicht nur
makellos, er erlebt, durchwandert und durchfühlt sie in einer singulären Art
und Weise. Die Stimme ist selbstverständlich Weltklasse, aber hier "nur"
Mittel zu einem höheren Zweck: Kaufmann macht Kunst erlebbar und erhörbar.
Auch Lieder wie "Ich liebe dich" oder "Freundliche Vision" werden da zu
hinreißenden Miniaturopern; der Tenor singt in seiner eigenen Liga.
Wundervoll sein Timbre, fein modelliert die jeweiligen Übergänge – so hat
man Strauss lange nicht gehört.
Das Publikum jubelte, forderte und
erhielt noch Zugaben. Am 14. Mai ist Kaufmann wieder im Konzerthaus zu Gast.
Dann mit "Du bist die Welt für mich".
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