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FAZ, 16.11.2014 |
von Eleonore Büning |
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Puccini: Manon Lescaut, Bayerische Staatsoper, München, 15. November 2014 |
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Schmerz, Wahrheit, Liebe, Tod
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Ohne Netrebko, aber mit Demut: Hans Neuenfels inszeniert „Manon Lescaut“ von Giacomo Puccini in München. Und es wird ein Abend voller Glück. |
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Ausschnitt: Die Leidenschaft kippt ihn aus den Pantinen
Vom Blitz getroffen: das Liebespaar, schön wie im Bilderbuch, reif fürs
Kino. Opolais in Faltenrock, mit Baskenmütze, keusch. Kaufmann im Cordanzug,
ein kühler Dressman. Aber schon verliert dieser begnadete Sängerdarsteller,
der seine Seele in die Stimme legen kann wie kaum einer, die Fasson, geht
auf die Knie, geht zu Boden. Überhaupt muss Kaufmann alias Des Grieux seine
kurzen, großen, leuchtenden Tenorarien, in denen die Hoffnung auf ein
besseres Leben im Falschen sich ein ums andere Mal jubelnd überschlägt, auch
später öfters halb im Liegen singen. Immer wieder kippt ihn die Leidenschaft
aus den Pantinen.
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