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Kurier, 5.4.2013
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Gert Korentschnig |
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Wagner: Parsifal, Wiener Staatsoper, 4. April 2013 |
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Jonas Kaufmann: Der vierte Parsifal ist der ideale
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Begeisterung für Jonas Kaufmann an der Wiener Staatsoper, aber auch
für Adam Fischer, der für Franz Welser-Möst als Dirigent einsprang.
Wer von Wagners Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ nicht genug bekommen
kann – und davon gibt es berechtigterweise mehr Menschen, als
Nicht-Wagnerianer glauben –, konnte zuletzt in Österreich innerhalb von acht
Tagen vier verschiedene Gestalter der Titelpartie hören: Am Gründonnerstag
an der Staatsoper Christopher Ventris, am Ostersonntag Christian Elsner, am
Montag bei den Salzburger Osterfestspielen Johan Botha. Und nun, am
Donnerstag an der Staatsoper, Jonas Kaufmann, der davor zwei Mal hatte
absagen müssen.
Man kann gegen Kaufmann, der diese Partie erstmals in
Wien sang (zuletzt war er für die Premiere an der New Yorker MET dafür
engagiert), als Parsifal Einwände haben: Er hat nicht die allergrößte Stimme
(vielleicht war er am Donnerstag auch noch leicht angeschlagen); andere
Tenöre sind heldischer, metallischer. Aber sein Timbre ist atemberaubend
schön, die Farbenpracht seiner Stimme gewaltig. Er ist technisch fabelhaft
und so intelligent, genau zu wissen, wann er enorm präsent sein muss (das
erinnert an einen anderen großen Parsifal, Plácido Domingo). Und er ist in
seiner Darstellung zutiefst berührend. Jonas Kaufmann ist also insgesamt
definitiv der ideale Parsifal.
Nicht näher zu besprechen braucht man
diesfalls die anderen Sänger – sie wurden schon zuletzt allesamt gelobt:
Tomasz Konieczny als Amfortas, Kwangchul Youn als Gurnemanz, Wolfgang Bankl
als Klingsor und Evelyn Herlitzius als Kundry. Jubel für Einspringer
Geradezu euphorisch beurteilen muss man aber Adam Fischer, den
Einspringer als Dirigent. Er war ebenso der vierte in acht Tagen: Nach
Christian Thielemann (Salzburg), Franz Welser-Möst (Wien) und dem
Korrepetitor James Pearson, der nach Welser-Mösts Kollaps übernommen hatte.
Fischers „Parsifal“ mit dem exzellenten Orchester ist klanglich famos, klug
strukturiert und sehr sängerfreundlich.
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