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Basler Zeitung, 31.03.2009 |
Verena Naegele |
Puccini: Tosca, Zürich, 29. März 2009
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Blumen für die Diva
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Das Opernhaus schwelgt in
Puccini-Kitsch |
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«Tosca» in Zürich, das war die grosse Gesangsshow von Thomas Hampson, Emily
Magee und Jonas Kaufmann.
Es war das grosse Tohuwabohu um den Dirigenten, denn zuerst sollte Michael
Tilson Thomas dirigieren, dann Christoph von Dohnanyi. Doch dieser schmiss
letzte Woche das Handtuch, weil er sich weder mit den Sängern verstand noch
mit der Regie klarkam. So dirigierte Paolo Carignani, solide und den grossen
Bogen durchaus haltend, aber ohne Finessen und mit etlichen Unsauberkeiten
im Orchester.
Keine optimalen Voraussetzungen für die Rollendebüts der Hochkaräter Thomas
Hampson und Emily Magee also – und eine Inszenierung, über die man nur
staunen kann. So konventionell banal wie Robert Carsens Sichtweise, die sich
am Divenkult um die Callas orientiert, kam schon lange keine Regie mehr
daher.
abgeflogen. Da gibt es antike Kirchensäulen, Cavaradossi arbeitet an einem
weiblichen Konterfei, das nach Kitsch förmlich riecht (Ausstattung: Anthony
Ward) und Tosca erscheint stets in grandiosen, ihre Formen erotisch
betonenden Roben und mit weiblichen Allüren, auf welche die Männer nur so
fliegen.
Zum Schluss dann der Gag: Nachdem Tosca elegant von der Engelsburg
abgeflogen ist, erscheint sie nochmals auf der Bühne, wird von Dienern mit
Rosen beschenkt und signalisiert so das perfekte «Theater im Theater».
Es scheint, als ob Carsen seinem Mut zum Herkömmlichen nicht traut, obwohl
er die Oper gekonnt in Szene setzt und den Sängern einen perfekten
Tummelplatz bietet. Da wird nach Herzenslust gesungen, gespickt mit
unkonventionellen Tönen. Emily Magee gibt eine Tosca mit Kraft und
Leidenschaftlichkeit, gerade auch in «Vissi d’Arte», die sie mit gewaltiger
Emphase an der Rampe singt.
hingehaucht. Als Paar der Gegensätze gezeichnet sind Scarpia und
Cavaradossi, von denen Tosca gleichermassen angezogen ist. Thomas Hampson
mimt den gewohnt jovialen Gentleman in Schwarz, allerdings mit abgründiger
Besessenheit und einer stimmlichen Wucht, die staunen machen. Ohne Schonung
der Stimme zieht er das durch und findet trotzdem neben exzellenter Diktion
auch zu farbenreichen Abtönungen.
Dem alles dominierenden Hampson steht mit Jonas Kaufmann ein geradezu
liebreizender Cavaradossi gegenüber, der so gar nichts stentorhaftes an sich
hat. Wie er seine «Stelle»-Arie hinhaucht, ist stimmlich grossartig gemacht. |
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