Bild-Zeitung
Von WOLFGANG RANFT
Liederabend, München, Prinzregententheater, 22. Juli 2008
Dieser Münchner macht uns mit den hohen Tönen glücklich
Singt hier der neue Superstar der Oper?
Jonas Kaufmann (38), Tenor. Geboren in München, gefeiert in Mailand, New York und Salzburg.
1100 Zuhörer im Prinzregententheater hätten die Frage gestern Nacht spontan mit Ja beantwortet – und das wahrscheinlich so laut, wie sie Kaufmann nach seinem Konzert feierten.
Er hatte ihnen das Härteste geboten, was einem klassischen Sänger zur Verfügung steht: einen Liederabend.
Da spielt kein Orchester im Hintergrund und verdeckt Schwächen, da gibt es keine Erholungspausen. Hier hört jeder zwei Stunden lang nur das, worauf es wirklich ankommt: die Stimme.
Mit Franz Schubert und Richard Strauss hat Kaufmann sich ganz klassisch gehalten. Als Ausflug in die Moderne bot er Benjamin Britten.

Der Befund: Brillant. Das erstaunliche Kaufmann-Phänomen: Je höher er in der Tonleiter klettert, desto stärker wird seine Stimme. Ganz oben ist er ganz groß.

Vielleicht wünscht man sich deshalb dauernd, dass er endlich mal eine italienische Schmetterarie liefern würde – und wenn’s nur für 30 Sekunden wäre...






 
 
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