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Euronews, 24/12/2015 |
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Kaufmann und Terfel in Berlioz’ teuflischem Pakt
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(in weiteren Sprachen auf der
Webseite von Euronews) |
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Es herrscht eine apokalyptische Stimmung in “Fausts Verdammnis”. Hector
Berlioz’ Meisterwerk kehrt auf die Bühne der Opéra Bastille in Paris zurück
– mit Star-Tenor Jonas Kaufmann als Faust und dem brillianten Bassbariton
Bryn Terfel als Mephistopheles.
Die Faust-Legende eines
Wissenschaftlers, der vom Teufel verführt wird, inspierte viele Komponisten
der Romantik. „Es ist überhaupt ein Faszinosum”, findet Jonas Kaufmann. “Die
grundsätzliche Frage, die man sich in dem Zusammenhang stellen muss, ist:
Ist das wirklich ein Lebewesen, reden wir da von irgendeinem Individuum
Faust, oder reden wir da von dem Menschen an sich und der ewigen Versuchung
des Bösen?”
Wer ist der Faust des 21. Jahrhunderts fragt Regisseur
Alvis Hermanis in seiner gewagten Inszenierung? Seine Antwort: der Physiker
Stephen Hawking und dessen Wunsch, den Weltraum zu besiedeln. Bryn Terfel
führt aus: “In diesem Fall hat der Regisseur die Idee umgesetzt, dass Faust
zum Mars reisen soll – ohne Rückflugticket. Das ist ‘Fausts Verdammnis’.”
Berlioz war von Goethes Faust so besessen, dass er sich in einem
Ausbruch von Begeisterung ans Werk machte und acht Szenen komponierte, die
er später für dieses Stück wieder aufgriff. “Berlioz hatte nie die Absicht
eine Oper zu schreiben, noch nicht mal ein komplettes Werk, sondern nur so
einzelne Sequenzen”, erklärt Jonas Kaufmann. “Es ist wirklich ein sehr
untypisches Stück für die Bühne, aber gleichzeitig ist es einfach wahnsinnig
dicht und hat eine unglaubliche Intensität diese Musik.”
Für Bryn
Terfel ist das Werk wie ein Puzzle. “Berlioz war ein Komponist, der
zweifellos mit dem Orchester experimentierte.”
“Berlioz hatte kein
sehr einfaches Leben”, fügt Jonas Kaufmann hinzu. “Er war nicht so
unglaublich erfolgreich, obwohl wie wir heute wissen, wahnsinnig begabt war,
konnte er nicht Klavier spielen, er konnte nur Blockflöte und Gitarre
spielen, also auch nicht wirklich die idealen Voraussetzungen für einen
Komponisten und für dieses Umfeld ist es wirklich unglaublich erstaunlich,
wie viel Modernes er da hineingebracht hat.”
Während Goethes Faust
erlöst wird, wählte Berlioz für seine musikalische Interpretation ein
anderes Ende. Für Bryn Terfel ist der Schluss besonders gut gelungen: “Ich
denke, dass Mephistopheles auf jeden Fall die Oberhand behalten muss und
deshalb mag ich das Ende von Berlioz’ Verdammnis.”
“Er hat sich da
nicht lumpen lassen, mit diesem Ende, das er ja frei erfunden hat”, findet
Jonas Kaufmann. “In der Illusion oder Phantasie von Berlioz ist es ja so,
dass der Faust mit dem Mephisto in den Abgrund also in die Hölle direkt
reitet und dort von den satanischen Gesängen empfangen wird.”
Video und Texte sind auf der Euronews-Webseite in mehreren Sprachen
vorhanden. |
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Ein besonderes Duo in Paris: Jonas Kaufmann und Bryn Terfel
Produziert von Katharina Kaun
In diesem Bonusmaterial sprechen Jonas
Kaufmann und Bryn Terfel in Paris über ihr Leben, Pläne und was sie
voneinander halten. |
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