N24, 08.12.2010
Der N24 Adventskalender
 



Jonas Kaufmann bei Nathan Sawaya

Kunst hinter jedem Türchen: 24 Stars aus den Bereichen Schauspiel, Musik, Mode und Sport sowie ebenso viele namhafte Künstler erarbeiten gemeinsam Werke für den Kunstadventskalender 2010.

Will man genau sein, so startete die Karriere des 1973 in Colville, Washington geborenen Künstlers Nathan Sawaya bereits im Jahre 1958.

Der dänische Tischlermeister Ole Kirk Christiansen ließ damals den LEGO Stein in Kopenhagen patentieren. Es folgte ein Siegeszug des wohl milliardenfach produzierten Spielzeuges, mit dem sich Kinder weltweit ihre Traumwelten bauen. So auch ein kleiner zehnjähriger Junge namens Nathan Sawaya.

Nachdem seine Eltern den Kauf des erwünschten Hundes ablehnten, baute sich Nathan aus LEGO Steinen sein eigenes Haustier. „Er war zwar etwas kantig, wie ein Boxer. Aber das war einer dieser Aha-Momente.“ Nathan blieb seinem „Hobby“ treu, entspannte sich abends nach seiner Tätigkeit als Anwalt in New York beim „Spielen“.

Nachdem Sawaya seine Werke auf einer eigenen Website präsentierte, folgten Anfragen, Aufträge und begeisterte Resonanz – so tauschte er seinen Anwaltsberuf gegen ein Atelier in Manhattan. Ohne Frage erzeugt Sawaya Emotionen mit seinen Skulpturen, doch wann entsteht Kunst? Was rechtfertigt Verkaufspreise von bis zu 20.000 Dollar?

Die ersten Arbeiten zeugen noch von überschwänglichem Enthusiasmus – die New Yorker Brooklyn Bridge, der Mount Rushmore… noch keine Kunst. Die LEGO Steine dienen als Basis: es kann alles entstehen; das Material ist hart aber flexibel; das Spiel mit den Farben und das Material ist völlig neu in der Kunst.

Sawaya setzt dies einzigartig um: es geht nun nicht mehr um Figuren aus dem Spielzeugland, es geht um den Menschen selbst und dessen eigenes Verständnis. Sawaya stellt den Menschen als Zweifler, Denker, Grübler und sich selbst als ein in Frage stellendes Individuum dar: Ein Mann baut sich aus blauen LEGO Steinen selbst zusammen; ein Mann sitzt hilflos vor seinen in die Einzelteile zerfallenden Händen… Diese Qualität hat Nathan Sawaya in die Museen der Welt gebracht und den Begriff des „ready made“ oder des „Objet trouvé“ neu definiert.

Er bringt den trivialen Gegenstand des LEGO Steines in einen neuen Sinnzusammenhang und die Erhebung seine Arbeit zeigt spielerische, anarchische und provokante Züge. Umso sympathischer zeigt sich sein Selbstverständnis: „In der Welt gibt es 400 Millionen Kinder, die mit solchen Steinen bauen. Die sind alle meine Konkurrenten.“

Ankäufe und Ausstellungen (Auswahl) seit 2000: Lancaster Museum of Art in Lancaster, PA; Strong National Museum of Play in Rochester, NY; Art and Culture Center in Hollywood, FL; Time Warner Center public art display in New York, NY; Qwest Field public art display in Seattle, WA; The Toy Museum in Bellaire, OH; Dreier Collection in Santa Barbara, CA; National Museum of the Marine Corps in Quantico, VA; Central Park public art display in New York, NY; New Orleans Public Library public art display in New Orleans, LA ; American Swedish Museum in Philadelphia, PA; Discovery Center, Museum in Rockford, IL; 2010 Agora Gallery, New York.
 
 
 






 
 
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