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OÖNachrichten, 22. April 2018 |
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Jonas Kaufmann singt beim "Life+ Celebration Concert"
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Aus einer einmaligen Idee ist eine
Institution geworden: Am Vorabend des Life Balls am 2. Juni werden bereits
zum siebenten Mal Stars aus der Kulturszene im Wiener Burgtheater beim
"Life+ Celebration Concert" auftreten.
Heuer ist zum ersten
Mal der Tenor Jonas Kaufmann mit dabei. "Ich habe seit Jahren versucht, dass
ich kommen kann, heuer hat es endlich geklappt", freute sich der Sänger.
Im Mittelpunkt des Abends wird - ebenso wie am Life Ball selbst - das
Thema "Heimat" stehen. Die Gestaltung liegt dabei einmal mehr in den
bewährten Händen von Regisseur Alexander Wiegold. "Ich halte mich da bewusst
raus, sonst würde der Abend noch acht Stunden dauern", sagte Organisator
Gery Keszler bei einer Pressekonferenz. Er habe Wiegold aber schnell
versichert, dass er aufgrund des Mottos keinesfalls eine Art
"Musikantenstadl" erwarte. "Ganz im Gegenteil, es geht um einen Umgang mit
dem Begriff 'Heimat' in all seinen Facetten und natürlich auch den
Schattenseiten", betonte der Organisator.
Entsprechend breit
gestaltet sich auch der Bogen: "Es ist eine Reise aus der Romantik heraus
und gleichzeitig eine Geschichte des Begriffes 'Heimat'. Es ist ein sehr
diffuses und vielschichtiges Wort, dessen Bedeutung sich immer wieder
ändert", erklärte Wiegold. Der Abend startet mit der Ouvertüre von
"Lohengrin" von Richard Wagner, wo "Heimat" extrem emotional aufgeladen
wurde.
Aber auch der schrecklichste Aspekt von "Heimat" wird
natürlich thematisiert: 80 Jahre nach dem Anschluss Österreichs an
Deutschland erinnert die Sängerin Ute Lemper mit ihren "Songs for Eternity",
jiddischen Liedern aus dem Ghetto und Konzentrationslagern, an die
fürchterlichen Auswirkungen von falsch verstandener Heimatliebe. Letztlich
wird der Abend aber ein versöhnliches Ende nehmen. Unter dem Motto des
Konzerts "Heimat ist da, wo noch niemand war" - ein Zitat des Philosophen
Ernst Bloch - wird der Begriff neu definiert. "Heimat ist nicht nur etwas,
das in der Vergangenheit liegt und von wo ich herkomme, sondern etwas, das
ich gestalten kann. Und ein Ort, den ich auch erst finden kann", sagte
Wiegold.
Kaufmann-Auftritt ein Höhepunkt des Abends
Einer der
Höhepunkte des Abend, bei dem sich erneut gesprochene Texte mit
musikalischen Stücken abwechseln, wird sicherlich der Auftritt von Jonas
Kaufmann. Der Startenor, der 2016 bei der Eröffnung des Opernballes sang,
wird "Grüß mir mein Wien" aus der Operette "Gräfin Mariza" darbieten. "Gery
und ich versuchen seit Jahren, dass ich bei dem Konzert auftreten kann. Aber
es ist bisher einfach immer an Terminen gescheitert. Heuer klappt es
endlich", sagte der Sänger. Für das Konzert opfert Kaufmann sogar einen Teil
seiner Ferien: "Meine Ferien sind immer wie ein Käse, der von Mäusen
aufgeknabbert wird. Heuer ist eine Maus Gery Keszler".
Neben Kaufmann
werden unter anderen auch der Tenor Andreas Schager, die Mezzosopranistin
Elena Maximova, die Sopranistinnen Hila Fahima und Kristin Lewis sowie der
Bass Rene Pape auftreten. Begleitet werden sie vom Wiener Kammerorchester
unter der Leitung von Azis Sadikovic und dem Philharmonia Chor Wien unter
Leitung von Walter Zeh.
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mit Video
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