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concerti, 3. November 2016 |
Von Andreas Falentin |
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Entspannt |
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Eine
CD mit den großen Zugstücken italienischer Unterhaltungsmusik
des eher frühen 20. Jahrhunderts ohne O Sole mio? Jonas Kaufmann
weiß genau, was er tut, hat vielleicht auch aus der Arbeit an
seiner eher misslungenen Operetten-CD gelernt. Er versucht gar
nicht erst, sich mit Luciano Pavarotti oder Fritz Wunderlich zu
vergleichen, sondern hat Stücke ausgewählt, die zu seiner
dunklen Stimmfarbe, seinem „nordischen“, nie völlig unmuskulösen
Singen passen. Mit entspanntem Drauflos-Singen entstehen nicht
nur viele unverkrampft fröhliche, charmante und unterhaltsame
Momente. Stellenweise spielt Kaufmann sogar mit den Stücken,
hält etwa in dem eigentlich abgenutzten Schlager Volare auch mal
Kraft zurück, um seine Stimme lächeln zu lassen. Und das
Orchester des Teatro Massimo di Palermo ist offensichtlich auch
mit Spaß dabei und klingt unter Asher Fisch angemessen nach
Martini und Espresso. |
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