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Wiener Zeitung, 23.12.2021 |
Marion Eigl |
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Weihnachtskonzert, Wien, 22. Dezember 2021
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Eine Reise ins Winter-Wonderland |
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Der Publikumsliebling beglückte
seine Fans mit einer Fülle an Weihnachtsliedern im Konzerthaus. |
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Jonas Kaufmann wird zu Weihnachten wohl in vielen Wohnzimmern zu Gast sein.
Das ZDF zeigt am Heiligen Abend (ab 22.30 Uhr) ein musikalisch-kulinarisches
Beisammensein, zu dem der Tenor einige Gäste eingeladen hat; auch ORF III
rückt den Publikumsmagneten am gleichen Abend ins Bild.
Am Mittwoch
war Kaufmann im Wiener Konzerthaus mit einem Weihnachtsprogramm zu erleben,
und im Großen Saal war die Freude ob des charmanten Stars spürbar. Mit
schwarz-goldenem Sakko betrat dieser nach Engelbert Humperdincks "Hänsel und
Gretel"-Ouvertüre die Bühne, stellte sich zum Mikrofon und begann seine
Reise durch das vielfältige Repertoire für das schönste Fest im Jahr. Die
gut disponierte Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Jochen
Rieder begleitete Kaufmann durch alle Epochen und Länder. Der Zuckergehalt
der Arrangements reicht von gut verträglich bis gefährlich kitschig, wobei
Celesta, Englischhorn und natürlich die Harfe unverzichtbar sind.
Blumen vom Balkon
In der zweiten Konzerthälfte verwandelte sich
Kaufmann kurzzeitig in einen US-Entertainer und das Orchester mutierte zur
Bigband. Den stärksten Eindruck hinterließen dennoch "Es ist ein Ros‘
entsprungen" von Michael Praetorius und "In The Bleak Midwinter" von Gustav
Holst: schlicht gehaltene Fassungen, Stimme pur. Und die klang einfach
wunderbar. Dass bei einem mit allen Wassern gewaschenen Liedsänger den
Texten große Bedeutung geschenkt wird, ist selbstredend und eine
erfrischende Komponente, gerade bei derart bekannter Musik. Am Ende
reichlich Zugaben und Blumen, die vom Balkon geflogen kamen.
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