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Kleine Zeitung, 25. Mai 2021 |
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Tosca, Salzburg, Pfingstfestspiele, 24. Mai 2021
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Umjubelter Abschluss der Pfingsfestspiele mit Netrebko und Kaufmann |
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Anna Netrebko und Jonas Kaufmann verliehen den Pfingsfestspielen finalen Glanz. Fast 6000 Gäste beehrten heuer die Festspiele.
"Vissi d’arte“ – die berühmte Sopran-Arie im zweiten Akt von Giacomo
Puccinis „Tosca“, in der die Hauptdarstellerin ihr Leben besingt, wurde zu
einem der wahrhaftigsten Momente in dieser Aufführung. Vor allem, weil sie
von einem Kaliber namens Anna Netrebko gesungen wurde. Die russische
Starsopranistin, bei den Salzburger Pfingstfestspielen kurzfristig
eingesprungen für Anja Harteros, gab die Tosca mit ihrem edlen, dunklen
Timbre, mit unermesslich vielen Schattierungen und einem Farbenreichtum
zwischen wilder Glut, exzessiver Verzweiflung und betörender Innerlichkeit.
Obwohl der Verismo-Hit nur konzertant aufgeführt wurde, spielte die
Operndiva ihre Rolle sehr berührend. An ihrer Seite beeindruckte Startenor
Jonas Kaufmann als Cavaradossi mit seinen berühmten samtigen Tönen,
betörenden Piani, aber auch mit seiner unglaublichen Höhensicherheit.
Besonders seine „Vittoria-Rufe“ und seine Paradearie „E lucevan le stelle“,
vom Publikum mit tosendem Applaus belohnt, wurden zum Ereignis.
Luca
Salsi, für Bryn Terfel eingesprungen, war ein nobler aber wenig böser
Scarpi. Auch die kleineren Partien und die Chöre sangen makellos. Den Vogel
schoss Cecelia Bartoli ab, die es sich nicht nehmen ließ, die wenigen Sätze
des Hirten zu singen, eine Rolle, mit der sie vor 45 Jahren ihre Karriere in
Rom begonnen hatte. Souverän leitete der 85-jährige Zubin Metha das
Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, mit dem ihm eine jahrelange
Partnerschaft verbindet. Man konnte wunderbare orchestrale Klangpracht und
packende Operndramatik genießen.
Stehende Ovationen für ein
glanzvolles Finale der diesjährigen Festspiele!
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