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Die Welt/dpa, 19.11.2019 |
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Korngold: Die tote Stadt, Bayerische Staatsoper, ab 18. November 2019
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Riesenerfolg für Korngolds «Die tote Stadt» in München |
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München (dpa) - Das Opern-Traumpaar Jonas Kaufmann und Marlis Petersen ist
am Montagabend nach der Premiere von Erich Korngolds «Die Tote Stadt» im
Münchner Nationaltheater gefeiert worden. Die 1920 uraufgeführte Oper des
von den Nazis wegen seiner jüdischen Herkunft verfemten Komponisten war an
der Bayerischen Staatsoper erstmals seit mehr als 60 Jahren zu erleben.
Gänsehautmomente gab es bei der berühmten Arie «Glück, das mir verblieb».
Darin besingt Kaufmann als Paul die Erinnerung an seine über alles geliebte
Frau. Für den Startenor war die Kräfte zehrende Partie ein Rollendebüt.
Am Pult der ersten Opernpremiere der Staatsopern-Saison 2019/2020 stand
Generalmusikdirektor Kirill Petrenko, der seit kurzem auch Chefdirigent der
Berliner Philharmoniker ist. Seine Interpretation der klangschönen
Komposition, die zuweilen hart an der Filmmusik vorbeischrammt, ließ keine
Wünsche offen. Korngold machte im US-amerikanischen Exil Karriere als
Filmkomponist in Hollywood.
Regisseur der Inszenierung, die 2016
bereits am Theater Basel herauskam, war Simon Stone. Ebenso schnörkellos wie
eindringlich skizzierte er das Bild eines Mannes, der seine offenbar an
Krebs gestorbene Frau nicht vergessen kann und sich in einen
selbstzerstörerischen Wahn hineinsteigert. Als er die Tänzerin Marietta
(Marlis Petersen), in der er seine Frau wiederzuerkennen glaubt, in Gedanken
tötet, um sie ihr «noch ähnlicher» zu machen, findet er wieder zu sich und
verlässt die Unheil bringende Stadt.
Das Bühnenbild - ein
labyrinthisch verschachteltes, unpersönliches Designerhaus - gestaltete
Ralph Myers ohne jeden Anklang an das verfallene Brügge, die «Tote Stadt» in
Georges Rodenbachs Roman «Bruges-la-Morte», der dem Libretto von Paul Schott
zugrunde lag.
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