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Das Opernmagazin, 14. Januar 2019 |
Marion Nevoigt |
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Mahler: Das Lied von der Erde, Hamburg, 12. Januar 2019
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JONAS KAUFMANN – KONZERTABEND AM 12.1.19 IN DER ELBPHILHARMONIE |
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Pünktlich auf den 2. Jahrestag der neuen Elbphilharmonie Hamburg gab sich
einer der größten deutschen Tenöre die Ehre: Jonas Kaufmann. Im großen Saal,
ausverkauft und mit einem erwartungsvollen Publikum zusammen mit dem
Sinfonieorchester Basel unter Leitung von Jochen Rieder. (Rezension des
Lieberabends v. 12.1.19)
Mit viel Gefühl und wunderbaren Solis,
besonders die Querflöte sei erwähnt, gestaltete sich das Programm um Franz
Schubert / Luciano Berio „Rendering“ für Orchester sowie Gustav Mahlers
„Lied von der Erde“, Sinfonie für Soli und Orchester nach Hans Bethges „Die
chinesische Flöte“.
Der anschliessende Auftritt des Tenors und
Baritons (so war er angekündigt), Jonas Kaufmann, wurde begeistert
beklatscht und die Abfolge seines Repertoires im Programmheftchen mit den
Texten wurden gern mitgelesen – zumal diese deutlich nicht allen Zuhörern
bekannt waren: Das Trinklied vom Jammer der Erde, Der einsame Herbst, Von
der Jugend Von der Schönheit, Der Trunkene im Frühling, Der Abschied.
Jonas Kaufmann hatte sich für diese Lieder aus der Hand von den Chinesen
Li – Tai – Po und (Der Abschied) von Mong – Koo – Wei entschieden. Teilweise
für Tenor und Alt / Bariton. Tiefe musikalische Emotionen wechselten sich ab
mit fröhlichen, fast beschwingten Zwischenklängen, gehaltvolle Texte aus der
Welt Chinas regten die Vorstellungskraft bei geschlossenen Augen des
Zuhörers an! Der Wechsel vom Tenor zum Bariton gelang Kaufmann mühelos und
war ein Genuß. Unterstützt vom Baseler Sinfonieorchester und dessen
bezaubernden Solisten – hervorzuheben die Querflöte, Klarinetten und
natürlich die gewaltigen Geigen mit zarten Tönen – ebenso wie federleichten
Passagen der Harfen, alles war fein abgestimmt und heraushörbar.
Als
kleines Manko gestaltete sich die Lautstärke des Orchesters, es gab zum Ende
der „Schönheit“ dann doch Zwischenrufe, der Künstler wäre kaum hörbar, seine
Stimme wurde nicht durch ein persönliches Mikrofon unterstützt. Die Zuhörer
hinter dem Orchester und mit Jonas Kaufmann nur als Rücken sichtbar, hatten
wenig von seiner wundervollen Stimme, das war nicht optimal gelöst, schade.
Der Dirigent Jochen Rieder stand Kaufmann fest zur Seite und unterbrach
einen Moment, bis sich der verärgerte Teil des Publikums beruhigt hatten und
dann brachte der Künstler mit deutlich mehr Volumen seine Darbietungen zum
Ende, mit fast frenetischem Applaus bedacht.
Alles zusammen war es
ein wunderbares Musikerlebnis mit fremden und schönen Texten, herausragender
Musikbegleitung und macht Lust auf Wiederholung. Dann aber gern ohne
Störungen.
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