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Kurier, 26. Sept. 2018 |
Peter Jarolin |
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Liederabend, 24. September 2018, Wien, Konzerthaus
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Jonas Kaufmann: Subtiler Gestalter der kleinen Form |
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Der Liedgesang sei für ihn die absolute Königsdisziplin, sagte Jonas
Kaufmann einmal sinngemäß in einem Interview. Und tatsächlich: Immer wieder
unternimmt der deutsche Startenor Ausflüge in dieses Genre und beweist, wie
wahr seine eigene Einschätzung doch ist.
Auch im Wiener Konzerthaus,
wo Kaufmann im Rahmen einer kleinen Tournee Station machte und gemeinsam mit
dem aufmerksamen und feinfühligen Pianisten Helmut Deutsch Lieder von Franz
Liszt, Gustav Mahler, Hugo Wolf und Richard Strauss interpretierte.
Fast opernhaft (das ist absolut legitim) legte Kaufmann sechs Lieder von
Liszt an. Große Szenen, die seiner immer mehr ins Baritonale gehenden Stimme
gut lagen. Erster Höhepunkt aber: Mahlers berühmte „RückertLieder", bei
denen Kaufmann auch vokal zu gestalterischer Höchstform auflief.
Auch
der „Liederstrauß" aus der Feder von Hugo Wolf (Texte: Heinrich Heine) war
bei Kaufmann sehr gut aufgehoben; fern von jeder Effekthascherei kostete der
Tenor die Piecen aus. Herrlich zuletzt auch die „Vier letzten Lieder"von
Richard Strauss, die emotional unter die Haut gingen, denen etliche Zugaben
folgten.
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