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BR Klassik, 22.06.2017 |
Julia Schölzel im Gepräch mit Manuel Brug |
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Verdi: Otello, Royal Opera House, London, 21. Juni 2017
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Es fehlt die Otello-Stimme |
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Am Mittwoch stand Jonas Kaufmann in London erstmals als Otello in Giuseppe Verdis gleichnamiger Oper auf der Bühne. Die Erwartungen waren hoch - und wurden etwas enttäuscht, wenn auch auf sehr hohem Niveau. |
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Jonas Kaufmann habe alles für die Rolle als Otello, sagt Musikkritiker
Manuel Brug im Gespräch mit BR-KLASSIK: Ausdruck, Intelligenz und
darstellerisches Können - nicht aber die Otello-Stimme. Deshalb habe ihn der
Tenor etwas enttäuscht, wenn auch auf "sehr sehr hohem Niveau". Kaufmanns
Stimme fehlte nach Brugs Einschätzung die starke Mittellage, "so wie das
Placido Domingo hatte". Domingo verkörperte Otello 25 Jahre lang auf der
Opernbühne.
Dirigent Antonio Pappano holt viele Details heraus
Dirigent Antonio Pappano, mit dem Jonas Kaufmann unbedingt bei seinem
Rollendebüt als Otello zusammarbeiten wollte, habe bei der Premiere "eine
tolle Leistung" gebracht. "Da wurden unglaublich viele Nuancen und Details
herausgeholt aus diesem sehr schwarzen, sehr dunklen und sehr tristen
Stück", so Brug.
Bei den emotionalen Höhepunkten sei der britische
Dirigent allerdings sehr laut geworden, "was Jonas Kaufmann nicht unbedingt
so bekommen ist". Der Tenor habe gegen eine Wand von Orchesterklängen
ansingen müssen. Musikritiker Manuel Brug ist nicht davon überzeugt, dass
der Verdi-Klassiker ein Repertoire-Stück von Kaufmann werde.
Jonas
Kaufmann hat lange gezögert
Kaufmann hatte lange mit seinem
Rollendebüt als Otello gewartet und zahlreiche frühere Angebote abgelehnt.
Die Verdi-Oper feierte am Mittwoch am Royal Opera House in London Premiere.
Die Neuinszenierung von Keith Warner habe nicht weiter gestört, so Manuel
Brug, aber auch keine neuen Aspekte geliefert.
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