Kurier, 4.4.2012
Gert Korentschnig
 
Mahler: Das Lied von der Erde, Salzburg, 3. April 2012
 
Rattle lieferte ein versöhnliches Ende
 
Simon Rattle und seine Berliner Philharmoniker vereinten bei ihrem Abschiedskonzert für Salzburg Mahler mit Beethoven.

Ewig, ewig", lautete die letzten gesungenen, fast gehauchten Worte im Großen Festspielhaus. Und dann war das letzte Programm der Berliner Philharmoniker zu Ende, Mahlers "Lied von der Erde" verklungen (über das Osterwochenende gibt es den Zyklus nochmals).

Ewig hat das Engagement des Toporchesters bei den Salzburger Osterfestspielen ja nicht gedauert, aber immerhin 45 Jahre. Ab 2013 stellt sich Christian Thielemann mit der Sächsischen Staatskapelle in Salzburg ein. Mit einem Werk, das zumindest Ewigkeitsanspruch hat (Richard Wagners "Parsifal") und das er heute in der Wiener Staatsoper am Pult des österreichischen Luxusorchesters dirigiert.
Mahler und Beethoven

Aber zurück zum amtierenden Berliner Chef: Simon Rattles Abschiedskonzert für Salzburg vereinte Mahler mit Beethoven: Dessen Klavierkonzert Nr. 2 wurde von Orchester nur routiniert, vom Pianisten Emanuel Ax aber leidenschaftlich, geradezu humoristisch, mit noblem Anschlag und großer Transparenz gespielt. Eine viel bessere Darbietung als tags zuvor von Murray Perahia bei Schumann.

Bei Mahlers "Lied von der Erde" brauchten die Berliner eine Zeit lang, um einen berührenden Streicherklang zu entwickeln – jener der Bläser war von Beginn an phänomenal.

Am Ende dann, beim "Abschied", passte orchestral alles. Sängerisch wusste Anne Sofie von Otter nur in Ansätzen zu überzeugen, während Jonas Kaufmann in der Tenorpartie begeisterte.

 






 
 
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