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oe24, 01. April 2012 |
von E. Hirschmann |
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Bizét: Carmen, Salzburger Osterfestspiele, 31. März 2012 |
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Eine Carmen ohne Klischee
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Bei der Eröffnung der Osterfestspiele Salzburg mit Bizets „Carmen“ überzeugten Magdalena Kožená und Jonas Kaufmann als Liebespaar. |
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Oper. Mit Bizets Meisterwerk Carmen eröffneten die Berliner Philharmoniker
unter Sir Simon Rattle ihre letzten Osterfestspiele in Salzburg. Musiziert
wurde nicht brillant, aber mit Schwung und Leidenschaft. Dieses populärste
Werk der Opernliteratur von der wilden Zigeunerin, die von ihrem
eifersüchtigen Liebhaber erstochen wird, ist so klischeebeladen, dass man
jede Sängerin begrüßt, die eine andere Carmen wagt.
Kožená. In der
tänzerischen Inszenierung der Choreografin Aletta Collins, die durch eine
naturalistische Ausstattung verunstaltet wird, ist die rotblonde
tschechische Mezzosopranistin Magdalena Kožená ein Gegenentwurf zur
Standard-Carmen.
Helles Leuchten. An ihr ist alles hell, ihre Haut,
ihre Augen, ihr Haar – und ihre Stimme: ein leuchtender, technisch perfekter
Mezzosolitär mit strahlender Höhe und samtener Mittellage. Sie spielt die
Carmen als eigensinnige, starke Frau, die barfuß Flamenco tanzt und die
Männer anmacht.
Der bayerische Startenor Jonas Kaufmann als
unsicherer, gewaltbereiter Don José steigert sich zum rasenden Killer, der
die Frau tötet, die er liebt. Stimmlich ist Kaufmann in Bestform: Sein
baritonal gefärbter, leicht verschleierter Tenor verfügt nicht nur über
enorme Kraftreserven, sondern auch über ein zartes piano. Nach der
Blumenarie wurde er mit Bravos gefeiert.
Bezaubernd. Die Salzburgerin
Genia Kühmeier als bezaubernde Micaela mit glockenhellem Sopran erhielt als
Lokalmatadorin den meisten Applaus. Die Gretelfrisur und das hässliche
Outfit hat sie nicht verdient. Enttäuschend war der litauische Bass Kostas
Smoriginas als Escamillo. Sein sehr schweres Torero-Lied ging völlig
daneben.
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