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Kleine Zeitung, 08.08.2011 |
LUIGI HEINRICH |
Konzert, Wien, Stadthalle, 6. August 2011
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Begeisterndes in der Stadthalle
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Netrebko, Schrott & Co. vor 7000 Zuhörern in Wien. |
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WIEN. Die Programmhefte waren auf dem Weg von München nach Wien
verloren gegangen. Aber wenn Anna Netrebko und Erwin Schrott da
sind, liegt ja ein „Gipfeltreffen der Stars“ vor, das keine
schriftliche Begleitung braucht. Wie schön war’s erst, dass
dieses – mit Jonas Kaufmann – noch um den Tenorfaktor erweitert
wurde. Drei saft- und kraftvolle Sänger, auf dem Höhepunkt ihrer
Karriere, mit strahlendem und immer verständlichem Gesang.
Das Trio hätte es sich leicht machen und einfach nur die
gängigsten musikalischen „Hadern“ zu einer Hitparade
zusammenstellen müssen. Die gab es zwischendurch natürlich auch,
etwa, wenn Anna „O mio babbino caro“ aus „Gianni Schicchi“
anstimmte, wenn Erwin Schrott Tango und Zarzuela sang, wenn
Jonas Kaufmann Herz und Schmerz von Franz Lehár beschwor. Doch
sonst bemühte man sich auch um Anspruchsvolleres, etwa
Ausschnitte aus dem „Trovatore“, das „Faust“-Finale aus dem
fünften Akt, „Qual volutta“ aus „I Lombardi“, die St.
Sulpice-Szene aus „Manon“ oder das von Anna und Erwin wunderbar
interpretierte Duett „Bess You Is My Woman Now“ aus „Porgy und
Bess“.
Das Trio fühlte sich sichtlich wohl, gab sein
Bestes und am Ende war die sonst so kühle Halle (7000 Zuschauer)
total aufgeheizt.
Blumensträuße, Applaus, Applaus.
Niemand hätte etwas dagegen gehabt, hätte es noch eine Stunde
gewährt. Sehr loben muss man die Begleitung durch die Prager
Philharmoniker und das Dirigat von Marco Armiliato. Bei ihm
klang alles leicht und leichtfüßig. Obwohl er’s doch mit den
Händen machte.
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