Sächsische Zeitung, 15. Januar 2011
Von Katrin Saft
Opernball, Dresden, 14. Januar 2011
Dresden feiert den Semperopernball
 
Teure Roben, edle Speisen, viel Prominenz und noch mehr Musik: In Dresdens Semperoper wurde am Freitagabend zum sechsten Mal der Semperopernball gefeiert.

So spektakulär beleuchtet hat Dresden die Semperoper noch nie gesehen. Dutzende Scheinwerfer tauchten die Fassade am Freitagabend in wechselnd farbiges Licht – eine von Kunstpreisträger Tom Roeder inszenierte Show, mit der der sechste Semperopernball eröffnet wurde. Das Moderatorenpaar Stéphanie Berger und Gunther Emmerlich führte charmant durch das anderthalbstündige Programm. „Wir wollen den Gästen in und vor der Oper ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagte Berger.

Als der Münchner Weltklasse-Tenor Jonas Kaufmann eine Arie aus „Carmen“ sang, blieb niemand im Saal ungerührt. Internationaler Star des Abends war Rock-Legende Bob Geldof. Der 59-jährige nahm den St. Georgsorden des Semperopernballs für sein weltweites soziales Engagement entgegen.

Mit Til Schweiger ehrte der Ballverein einen der erfolgreichsten Schauspieler, Regisseure und Produzenten Deutschlands. Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog bekam für seine „Ruck-Rede“ 1997 den Orden in der Kategorie Politik. Das nach einem Original aus dem Grünen Gewölbe gefertigte Schmuckstück ist 7 000 Euro wert. Für Überraschung sorgte der bis zuletzt geheim gehaltene Auftritt von Schauspieler und Autor Armin-Müller Stahl.

Die Sächsische Staatskapelle begleitete die 79 Debütanten-Paare beim Elbe-Walzer. In ihren pinkfarbenen Kleidern und schwarzen Smokings boten sie eines der beeindruckendsten Bilder des Abends.

Deutschlands First Lady, Bettina Wulff, berichtete über ihr soziales Engagement. Und auch Schauspieler Sir Christopher Lee war trotz gesundheitlicher Probleme zum Ball gekommen, um als Unicef-Botschafter für einen guten Zweck zu werben – für Spenden für Haiti. Gesammelt wurde in und vor der Oper, wo zeitgleich tausende Dresdner auf dem Openairball feierten. Gemeinsam mit Chor-König Gotthilf Fischer stimmten sie einen Kanon an und formten aus Tüchern ein riesiges Lächeln auf dem Theaterplatz.

In der Oper tanzten nach dem Eröffnungswalzer von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich und seiner Frau Veronika 2.200 Gäste bis in den frühen Morgen – darunter viele Prominente aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur. Insgesamt neun Kapellen spielten in den festlich umgebauten Räumen. Ballorganisator Hans-Joachim Frey zeigte sich zufrieden: „Wir sind auf dem besten Weg, Deutschlands Ball Nummer eins zu werden.“






 
 
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