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Der Neue Merker, 11. Jun 2009 |
DZ |
La traviata, München, 9. Juni 2009
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Traumhafte „LA TRAVIATA“ mit Gheorghiu und Kaufmann
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Die Sopranistin Angela Gheorghiu kann im
Konkurrenzkampf der Diven als Violetta in Verdis "Traviata" bestens mit Anna
Netrebko mithalten. Doch die nächsten beiden Vorstellungen an der Staatsoper
muss sie wegen Indisposition absagen. Statt ihrer singt nun Anja Harteros. |
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Ach, war das schön! Am Schluss durfte geweint werden! Taschentüchlein
wurden gezückt und ein geradezu beseligtes Publikum spendete euphorisch
Beifall; und die also Beglückten, Angela Gheorghiu und Jonas Kaufmann,
demonstrierten vor dem Vorhang ihre freundschaftliche Kollegialität durch
entsprechende Küsschen und Umarmungen.
Angela Gheorghius exquisit timbrierter Sopran geht aber auch wunderbar zu
Herzen, und die Rumänin spielte die unglücklich Liebende mit vollem Einsatz,
manches Mal ein bisschen primadonnenhaft (aber schön!), in anderen Momenten
wiederum ungemein mädchenhaft natürlich. Dazu die stimmliche wie
darstellerische Harmonie mit ihrem Partner Jonas Kaufmann. Kaufmann,
prächtigst bei Stimme (da gab’s kein Bangen bei der Stretta...), passte sein
Stimmvolumen der gar nicht so großen Gheorghiu-Stimme wunderbar an, sang mit
viel Stil, viel Glanz und großen Emotionen; über das äußere Drum und Dran
muss man sich bei ihm ja gar nicht mehr auslassen. In tutto: Ein herrliches
Paar!
Im Vorfeld hatte man sich auf ein sängerisches Trio gefreut, aber Simon
Kennlyside enttäuschte überraschenderweise als Germont. Sicherlich ist er
eine mögliche Alternative, aber für den klassischen Verdi-Bariton fehlt
seiner Stimme die füllige Wärme. Dennoch, so trocken hatten wir seinen
Bariton denn doch nicht in Erinnerung (herrlicher Posa vor ca. 2 Jahren. -
Da drängte sich der Verdacht auf, dass sein „so anderer“ Wiener Onegin gar
nicht absichtlich „so anders“ war, sondern einfach seinem derzeitigen
stimmlichen Zustand entsprach). Auch darstellerisch kam wenig rüber,
Keenlyside wirkte ungewöhnlich steif und „bemüht“. Entweder liegt ihm diese
Rolle überhaupt nicht, sowas gibt’s ja, oder er ist wirklich nicht gut
beieinander.
Bei den Comprimari fiel der warm timbrierte Mezzo von Anaïk Morel (Flora)
angenehm auf, ehem. Opernstudiomitglied und seit dieser Spielzeit Teil des
STO-Ensembles (u. a. Fenena, Meg Page).
Gefeiert wurde auch die dirigierende STO-Debütantin Keri-Lynn Wilson, die
ausgesprochen sängerfreundlich dirigierte und dabei nie den dramatischen
Faden verlor. Einige Wackler im Ensemble in dieser ersten Aufführung der
Serie gehen nicht zu ihren Lasten, im Gegenteil, sie hatte schließlich alles
immer wieder bestens unter Kontrolle und wurde durch ihre sensible
Begleitung Teil dieser fesselnden Aufführung. |
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