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Frankfurter Neue Presse, 26.05.09 |
GN |
Mendelssohn: Paulus, Frankfurt, Alte Oper, 4. Oktober 2009
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Ein Fest für den Chor
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Mendelssohns Oratorium «Paulus» ist nicht oft
zu hören. Der «International Choir Frankfurt» führte es jetzt in der Alten
Oper Frankfurt auf. |
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Man hat sich hervorragende Solisten geleistet, aber in erster Linie ist
dieses Mendelssohn-Werk ein Chorwerk: ein Fest und eine Prüfung für den
internationalen Chor, der er aber sehr gut standhält. Wolfgang Grimm,
kirchenmusikalisch erfahren, hat ein Gespür dafür, wo man im Oratorium
auftrumpfen darf und wo nicht. Es gibt ja schließlich nicht das Bachsche
«Kreuzige, kreuzige», wohl aber eine Menge kirchenmusikalischer Anspielungen
– zum Beispiel alte Choräle. Natürlich für den Chor eine schöne Aufgabe, die
er gut bewältigt hat.
Die etwas starken Soprane vom Anfang wurden von Grimm rechtzeitig gestoppt.
Natürlich ist Jonas Kaufmann mittlerweile ein Star – aber er geriert sich
überhaupt nicht so. Und das hätten sich die anderen auch nicht bieten
lassen. Wie also haben sie den «Paulus» gesungen, der ja erst einmal vom
Christenverfolger Saulus zum Paulus werden musste?
Es ist relativ leicht musiziert worden, obgleich es doch um Existentielles
geht. Mendelssohn hat überall Anleihen genommen, nicht zuletzt bei Bach und
Händel – aber das ist ja auch kein Verbrechen. Von dem, der’s besser kann,
darf man auch noch was lernen.
Die Mitwirkenden: Melanie Diener, Margarete Joswig, Jonas Kaufmann,
Jan-Hendrik Rootering, Andreas Großmann (Orgel), die Hofer Symphoniker unter
Wolfgang Grimm und der «International Choir Frankfurt». GN
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