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Frankfurter Neue Presse |
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Liederabend, Frankfurter Oper 28. Oktober 2005
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Dichterliebe ist kein leichter Einstieg
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Der Tenor Jonas Kaufmann er
oberte das Publikum in der Oper Frankfurt mit Liedern von Schumann, Britten
und Strauss. |
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Bislang hat sich der gebürtige Münchner vor
allem als Mozart-Interpret und mit Partien des italienischen und
französischen Fachs auf den Opernbühnen einen Namen gemacht. Seit einigen
Jahren nun strebt er zudem eine Karriere als Liedsänger an. Sein Debüt am
Frankfurter Opernhaus – im Mai kommenden Jahres wird Kaufmann dort auch in
Smetanas „Verkaufter Braut“ zu erleben sein – erwies sich dabei als
Meilenstein auf dem Weg zur Gesangselite.
Da ist zunächst diese attraktive, leicht baritonal gefärbte Stimme,
verbunden mit einer bewundernswert klaren Diktion und einer ausgefeilten
Legato-Technik und einem berückenden Mezza Voce, das Kaufmann gerne und sehr
stilsicher einsetzt. Der 36-Jährige gestaltet wohltuend dezent, setzt nicht
auf äußerliche Effekte, lässt vielmehr die Stimme Ausdrucksträger sein; und
beim emphatischen Ausbruch wird sein Timbre kerniger und strahlt in der Höhe
mit metallischem Glanz. Schumanns „Dichterliebe“ ist kein leichter Einstieg
und Kaufmanns Tenor brauchte eine kleine Zeit um sich zu lösen. Erste
Höhepunkte waren hier „Ich grolle nicht“ „Ein Jüngling liebt ein Mädchen“
und schließlich „Ich hab’ im Traum geweinet“. Dramatisch geschärfter und mit
kraftvoller Höhe präsentierte Kaufmann Brittens „Sieben Sonette des
Michelangelo“. Die endgültige Befreiung kam dann mit der Strauss-Auswahl
inklusive der umjubelten fünf Zugaben darunter „Nichts“ und „Morgen“.
Und Helmut Deutsch am Flügel? Die kongeniale Klavierbegleitung des Wieners
erwies sich einmal mehr als ein Kunstereignis für sich. Auf ihn müsste man
eigentlich eine Extra-Lobeshymne anstimmen. |
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