Bayerischer Landtag, 30. September 2022
 
Jonas Kaufmann und Eberhard Schellenberger mit Bayerischem Verfassungsorden geehrt
Im Rahmen einer Feierstunde hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner am heutigen Freitag im Maximilianeum den Opernsänger Jonas Kaufmann und den Journalisten Eberhard Schellenberger mit dem Bayerischen Verfassungsorden ausgezeichnet. Kaufmann erhielt die hohe Würdigung für den großartigen Beitrag, den er zum kulturellen Leben in Bayern leistet. Schellenberger wurde für sein verdienstvolles journalistisches Wirken im Hörfunk-Bereich insbesondere im BR-Studio Mainfranken geehrt. Mit dem Orden würdigt der Bayerische Landtag Bürgerinnen und Bürger, die sich in besonderer Weise um die Verwirklichung der Grundsätze der Bayerischen Verfassung verdient gemacht haben.

In ihrer Laudatio für den Tenor Jonas Kaufmann sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner: „Ihre Stimme geht unter die Haut. Seit vielen Jahren gehören Sie zu den Topstars der Opernwelt, verzaubern mit Ihrem Gesang und Ihrer Bühnenpräsenz Musikliebhaber in sämtlichen Ländern der Erde. Sie reüssierten in Mailand, Zürich, an der Wiener Staatsoper, der Opéra national de Paris, der Metropolitan Opera in New York, dem Royal Opera House Covent Garden in London und bei den Salzburger Festspielen. Untrennbar verbunden ist Ihr Name aber mit dem Bayerischen Nationaltheater. Hier haben Sie zahlreiche prominente Rollen verkörpert, etwa Mozarts „Tamino“ oder die Titelpartie in Wagners „Lohengrin. Sie sind – wenn man so will – ein waschechter Bayer. Und als dieser leisten Sie einen großartigen Beitrag zum kulturellen Leben im Freistaat. Das Profil der Bayerischen Staatsoper prägen Sie seit vielen Jahren. Sie sind ein ebenso musikalisch versierter wie charmanter künstlerischer Botschafter Bayerns in aller Welt.“

In ihrer Würdigung von Eberhard Schellenberger stellte Aigner fest: „Wenn Radio ein Gesicht hätte – es wäre das Ihre. Als Journalist, als Radiomann mit Leib und Seele haben Sie die bayerische Radiolandschaft bereichert – mit fundierten, kurzweiligen und kritischen Beiträgen. Von der ersten Stunde an waren Sie im Regionalstudio des BR in Würzburg daham – nachzulesen in Ihrem Buch „In kritischer Liebe zur Heimat“. Mit Ihnen ist die „Stimme Mainfrankens“ in Rente gegangen. Aber Sie haben nicht nur ein Stück Radiogeschichte geschrieben, Sie blicken auch auf über 30 Jahre soziales und gesellschaftliches Engagement im Ehrenamt zurück. Ein Beispiel: Das von Ihnen organisierte und moderierte Würzburger Kinderfest – die größte Veranstaltung ihrer Art in Bayern sammelt Erlöse für Kinder in Not. Ein weiteres Herzensanliegen ist Ihnen die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Einst gerieten Sie selbst ins Visier der Stasi – heute klären Sie als Zeitzeuge über das Unrechts-Regime auf. In diesen Tagen haben Sie ein Buch rausgebracht: „Deckname Antenne“. Nachfolgende Generationen können daraus lernen!“

Die Auszeichnung wurde als Bayerische Verfassungsmedaille am 1. Dezember 1961 vom damaligen Landtagspräsidenten Rudolf Hanauer gestiftet. Seit nunmehr 60 Jahren ist sie öffentliche Anerkennung für Bürgerinnen und Bürger, die sich herausragend für das Gemeinwohl engagieren und damit die Werte der Bayerischen Verfassung mit Leben füllen. 2021 wurde der Orden erstmals als Bayerischer Verfassungsorden in einer Klasse verliehen. Der Bayerische Verfassungsorden gehört zu den staatlichen Auszeichnungen, die im Freistaat Bayern am seltensten verliehen werden.
















 
 
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