swr2, 27.9.2018
 
Affen sind die besseren Sänger
 
Tenor Jonas Kaufmann wird Pate von Weißhandgibbons
 
Tenor Jonas Kaufmann singt immer wieder gern das "Lied von der Erde" von Gustav Mahler, in dem ein Affe vorkommt. Für die singenden Affen im Wiener Zoo hat er nun die Patenschaft übernommen.

Tenor Jonas Kaufmann kann sich für singende Tiere begeistern. "Ich habe immer gedacht, dass wir Opernsänger etwas Exotisches, Unnatürliches sind, was nur der Mensch erfinden konnte. Dann kommt man in den Zoo und stellt fest, dass es das auch in der Natur gibt", sagte Kaufmann am Donnerstag, 27. September, im Wiener Zoo. Der Tenor übernahm im Tiergarten Schönbrunn die Patenschaft für die drei dort lebenden Weißhandgibbons, die für ihren außergewöhnlichen Gesänge bekannt sind.

"Gibbons bewohnen den immergrünen tropischen Regenwald Südostasiens. Sie leben monogam und sind sehr territorial. Ihr Revier markieren sie akustisch durch ihren typischen Morgengesang. Die Paare singen dabei lautstark im Duett. Dieser Gesang ist über weite Strecken zu hören." (Der Tiergarten Schönbrunn informiert)

Gibbons singen allerdings vor allem frühmorgens. "So früh würde ich keine fünf Minuten durchhalten", scherzte Kaufmann. "Während die Gibbons das Singen nach dem Aufwachen lässig rausschütteln, brauche ich eine Aufwärmphase." Kaufmann glaubt auch, dass die Affen die besseren Sänger sind - vor allem bei der Ausdauer.

Seht dort hinab! Im Mondschein auf den Gräbern
hockt eine wildgespenstische Gestalt -
Ein Aff ist's! Hört ihr, wie sein Heulen hinausgellt
in den süßen Duft des Lebens!
(aus Gustav Mahlers "Lied von der Erde“, das Kaufmann vor dem Gehege des Gibbon-Pärchen Rao und Sipura und ihrem einjährigen Nachwuchs Saya anstimmte)

 






 
 
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