B.Z., 18. Dezember 2008
B.Z.-Reporterin Tanja Pahlow traf Star-Tenor Jonas Kaufmann
Ich sah der schönsten Stimme der Welt in die Augen
20 Uhr, Hilton am Gendarmenmarkt. Rendezvous mit Jonas Kaufmann (39), dem schönsten Tenor der Welt. Ist der Mann, der beinahe Mathematiker geworden wäre, wirklich so schön?
Da kommt er auch schon, streckt mir fröhlich die Hand entgehen. Und meine Frage wird durch ein bezauberndes Lächeln, dunkelbraune, strahlende Augen und schwarze Locken beantwortet. Was wäre die Mathematik für eine Verschwendung gewesen! Der bayrische Model-Tenor, der schon mit den Berliner und den Wiener Philharmonikern sang, startet nun auch mit seiner Debüt-CD „Romantic Arias“ (Puccini, Bizet, Weber u.a.) durch. Mit seinem Schönlings-Image hadert er: „Das Produkt darf nicht nur schön aussehen, die Basis, das Gesangliche, muss stimmen.“ Doch natürlich fühlt er sich von den vielen Briefen der nachreisenden Groupies geschmeichelt. „Ich achte auf mein Aussehen, aber ich lasse nie bewusst Süßigkeiten liegen. Statt ins Fitnessstudio gehe ich schwimmen, bergsteigen und mache Yoga. Aber nicht exzessiv! Und es funktioniert Gott sei Dank!“

„Ich gehe nie aus dem Haus, ohne in den Spiegel zu schauen“

In Sachen Pflege ist er spartanisch: „Ich treibe keinerlei Kult oder trage kistenweise Produkte auf. Ich habe auch schon graue Haare und bin noch nicht auf die Idee gekommen, sie einzeln auszureißen oder zu überfärben. Aber ich gehe nie aus dem Haus, ohne in den Spiegel zu schauen!“ Nächstes Jahr feiert er seinen 40. Geburtstag – eine magische Zahl? Da lacht er. „Ich gehe nicht davon aus, dass ich über Nacht altern oder Depressionen haben werde.“

Über Weihnachten wird er sechs Tage bei Frau und den drei Kindern (3, 6 und 9 Jahre) zu Hause in Zürich sein. „Ich freue mich darauf, gemütlich vorm Kamin zu sitzen oder zu kochen.“ Seine Arien legt er nicht auf, „das wäre ja Arbeit!“






 
 
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