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MAINPOST Ausgabe vom
30.06.2005 |
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Star-Tenor in der Provinz Würzburg
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Drei Fragen an Jonas Kaufmann |
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Jonas Kaufmann (35) ist derzeit einer der
gefragtesten Tenöre. Am heutigen Donnerstag um 20 Uhr singt er in der
Würzburger Johanniskirche zusammen mit der Sopranistin Regina Klepper und
dem Bassbariton Dietrich Henschel Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung".
Noch in der Nacht reist der Vielbeschäftigte weiter nach Barcelona.
Frage: Herr Kaufmann, Sie haben es mittlerweile sogar auf die Bühne
der New Yorker Metropolitan Opera geschafft - was reizt Sie an einem
Auftritt in der Provinz?
Jonas Kaufmann: Das mit der Provinz haben Sie gesagt. Ich war schon
öfter hier und möchte die Stadt nicht als Provinz bezeichnen. Reizvoll ist
das Konzert für mich, weil es eine Art Treffen unter Freunden ist. Ich habe
mit Regina Klepper, Dietrich Henschel und auch dem Dirigenten Christian
Kabitz schon früher zusammengearbeitet. Vielleicht findet sich ja sogar die
Zeit zu einer Halben im Hofbräu-Garten.
Frage: 1997 haben Sie am Würzburger Stadttheater den Tamino in der
"Zauberflöte" gesungen. Seitdem hat sich viel getan in Ihrer Karriere.
Erinnern Sie sich trotzdem noch an diese Inszenierung?
Kaufmann: Oh ja. Ich erinnere mich zum Beispiel noch, dass die
Drehbühne wie in lauter Tortenstückchen eingeteilt war. Und auch noch an die
Raben, die wie Muppets- Figuren aussahen.
Frage: Sie singen nun in Würzburg ein Oratorium - fehlt Ihnen da die
Bühnen- Aktion, die Sie bei Opern haben?
Kaufmann: Es ist schon reizvoll, in Opernrollen zu schlüpfen und auf
der Bühne Gefühle auch schauspielerisch auszuleben. Oft bleibt dann aber der
musikalische Anspruch ein wenig auf der Strecke, der bei Konzerten oder
Oratorien Vorrang hat. Ich möchte Liederabende oder
Konzerte keinesfalls missen. Sie machen etwa die Hälfte meiner Auftritte
aus. |
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