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Presse.com, 02.12.2010 |
Wilhelm Sinkovicz |
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Sternstunde: "Massenet Werther" |
In Paris war dieser „Werther“ sogleich Legende.
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Jonas
Kaufmann und Sophie Koch als Werther und Charlotte in einer zwar
modisch, aber geschmackvoll ausgestatteten, von Benoît Jacquot
stimmungsvoll inszenierten Aufführung von Massenets Goethe-Oper. Die DVD
der Produktion aus der Bastille-Oper lässt tatsächlich subtile vokale
Gestaltungskunst hören, wie sie in lauten Zeiten wie diesen rar ist.
Sophie Kochs Mezzo ist von bezaubernd-samtiger Schönheit. Ihre
Expressivität ist eine der leisen, faszinierend kolorierten Töne.
Kaufmanns Piano-Technik kommt bei dieser Musik ideal zur Entfaltung.
Selbst die sonst gern attackierten Passagen seiner Partie singt er voll
Noblesse. Ein introvertiertes Liebespaar, wie es im Büchel steht –
vielleicht nicht ganz bei Goethe, aber in französischen Romanzen
jedenfalls. Das ist es, was Massenet komponiert hat. Leidenschaftlicher
könnte es im Orchestergraben zugehen: Michel Plasson beschränkt sich
aufs Organisieren. |
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