Die Welt, 18.5.2013
Manuel Brug
 
Neue CDs zum Wagner-Jahr
Was Sie unbedingt hören sollten – und was nicht

Teil des Artikels
Einen frischen "Ring"-Anfang macht auch Valery Gergiev mit seinen Mariinsky-Kräften mit einer neuen "Walküre" (Mariinsky Records). Während von der aktuellen DVD-Tetralogie der Metropolitan Opera (Deutsche Grammophon) wegen banal-monströser Optik und indifferenter Besetzung abzuraten ist, ebenso (wenn der Vorabpressungseindruck nicht täuscht) vom kommenden, zweiten Thielemann-Live-"Ring", aus Wien, mit mittelmäßigen oder zu alten Sängern, so schäumt doch das russische Wälsungenblut so richtig orgiastisch. Geschickte Planung: Erst hat man gemeinsam weltweit diesen russischen "Ring" gehämmert, nun im hauseigenen Auditorium fürs eigene Label mit prominenten Gastsängern in konzertanten Aufführungen aktweise mitgeschnitten. Also sind hier (wie an der Met) Jonas Kaufmann als Siegmund, Anja Kampe (eine fast schon hysterische Sieglinde), René Pape als jugendlicher Wotan sowie neuerlich Nina Stemme als mädchenhafte Brünnhilde versammelt. Von der Newa stoßen Mikhail Petrenko (Hunding) und Ekaterina Gubanova (Fricka) hinzu. Einziges Problem: Dem wunderbar dunkeltönenden Orchester fehlt zwischendurch Inspiration. Besonders in den langen Monologen mogelt sich Gergiev über klangdramaturgische Leerstellen.






 
 
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