Rondo Magazin, 04.12.2010 
Michael Blümke
 
Verismo Arias
 

 

Bedenklich, bedenklich, was man da auf dem neuen Album von Jonas Kaufmann zu hören bekommt. Die Negativposten der Stimme treten immer deutlicher, unüberhörbarer in Erscheinung, allen voran das desolate Piano, das man eigentlich gar nicht als solches bezeichnen möchte, denn zu einem wirklichen, klangvollen Piano ist die Stimme gar nicht in der Lage. Der Tenor drosselt sich einfach nur in den unteren dynamischen Bereichen, wodurch er heiser und stumpf klingt, völlig farblos, wie ausgewaschen. Sobald sich die Gelegenheit bietet, zieht er an, ab dem Mezzoforte fühlt er sich wohl, wohler noch im Forte und Fortissimo. Da ist dann alles absolut sicher und durchaus beeindruckend, wenngleich auf Dauer doch recht eintönig und ermüdend – man meint, den wiedererweckten Mario del Monaco ertragen zu müssen. Nur dass der nicht mit einer so prägnanten Textbehandlung wie Kaufmann punkten konnte. Wahrscheinlich würde man dem Münchner den größten Gefallen tun, wenn man generell nur DVDs von ihm veröffentlichte. Da kann er sein mitreißendes Spiel und seine Bühnenpräsenz ins Feld führen und als 'Gesamtpaket' überzeugen.
 






 
 
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