Jonas
Kaufmann : Verismo (Decca) - Heute Mozart, morgen französische Tenorware,
übermorgen Wagner, und jetzt schwere italienische Verismo-Geschütze. Kein
Zweifel, Jonas Kaufmann ist mit allen Wassern gewaschen, das ist jetzt die
Karrierestunde des 41-jährigen Münchners. Passend zu seinen aktuellen
Auftritten in Berlin und London in der leichtgewichtigen Rolle des
Sachensmarschall Moritz in Cileas Diven-Heuler "Adriana Lecouvereur" gibt es
jetzt einen beherzten CD-Auflug im eigentlich den italienischen Tenören
vorbehaltenen Repertoire. Ponchiellis Ezio und Boitos Faust möchte man nicht
dem Verismo zurechnen. Aber mit den einschlägigen Helden von Masgagni,
Giordano und Leoncavallo bekennt Kaufmann deutlich Farbe. Dunkle,
abgründige, machomäßige. Anders als seine deutschen Tenorvorgänger Fritz
Wunderlich oder Peter Seiffert hat er die nötige Mittellage, die baritonale
Färbung, vor der sich die Spitzentöne umso glanzvoller abheben. Und obwohl
Antonio Pappano und das Orchestra di Santa Cecilia Kaufmann auf Händen
tragen und Eva-Maria Westbroeck für das entflammte "Andrea
Chenier"-Schlussduett eine Traumpartnerin ist, wird man mit der neuen CD
nicht glücklich. Während die Schwergewichte großartig geraten, mit vollem
Volumen und Gusto, schleichen sich vor allem in den lyrischeren Arien
seltsam gaumige Töne, heißere Phrasen und merkwürdig flaue Bögen ein. Hier
schlägt der Wille zu Gestaltung in Manieriertheit um. Bei einem weniger
berühmten Sänger würde man das nicht akzeptieren. +++--
Warum Startenor Jonas Kaufmann enttäuscht Er gilt als
bester deutscher Tenor – doch Kaufmanns neue CD kann nicht überzeugen. Vor
allem die lyrischeren Arien floppen.
Heute Mozart, morgen französische Tenorware, übermorgen Wagner, und
jetzt schwere italienische Verismo-Geschütze. Kein Zweifel, Jonas
Kaufmann ist mit allen Wassern gewaschen, das ist jetzt die
Karrierestunde des 41-jährigen Münchners. Passend zu seinen aktuellen
Auftritten in Berlin und London in der leichtgewichtigen Rolle des
Sachsenmarschall Moritz in Cileas Diven-Heuler „Adriana Lecouvreur“ gibt
es jetzt einen beherzten CD-Auflug im eigentlich den italienischen
Tenören vorbehaltenen Repertoire.
Ponchiellis Ezio und Boitos Faust möchte man nicht dem Verismo
zurechnen. Aber mit den einschlägigen Helden von Mascagni, Giordano und
Leoncavallo bekennt Kaufmann deutlich Farbe. Dunkle, abgründige,
machomäßige. Anders als seine deutschen Tenorvorgänger Fritz Wunderlich
oder Peter Seiffert hat er die nötige Mittellage, die baritonale
Färbung, vor der sich die Spitzentöne umso glanzvoller abheben.
Und obwohl Antonio Pappano und das Orchestra di Santa Cecilia
Kaufmann auf Händen tragen und Eva-Maria Westbroeck für das entflammte
„Andrea Chenier“-Schlussduett eine Traumpartnerin ist, wird man mit der
neuen CD nicht glücklich. Während die Schwergewichte großartig geraten,
mit vollem Volumen und Gusto, schleichen sich vor allem in den
lyrischeren Arien seltsam gaumige Töne, heißere Phrasen und merkwürdig
flaue Bögen ein. Hier schlägt der Wille zu Gestaltung in Manieriertheit
um. Bei einem weniger berühmten Sänger würde man das nicht akzeptieren.
Jonas Kaufmann: Verismo (Decca).
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