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Opernwelt, Juni 2009 |
Ekkehard Pluta |
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Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle - Neue Recitals von
Kate Royal, Jonas Kaufmann, Magdalena Kozená und Vesselina Kasarova
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... Auch der Tenor Jonas Kaufmann wird von seiner Firma Decca als erotische
Ikone verkauft, allerdings zeigen ihn die Fotos nicht, wie man annehmen
könnte, beim Bodybuilding, sondern im hochgeschlossenen schwarzen Dress als
Wanderer durch Caspar David Friedrichs Gefilde. Sein neues Recital, das
ausschließlich der deutschen Oper gewidmet ist, trägt den beliebigen und zur
Musikauswahl kaum passenden Titel "Sehnsucht" und erscheint gezielt vor
seinem Rollendebüt als Lohengrin an der Bayerischen Staatsoper. Aufgenommen
wurde es in der Verdi-Stadt Parma, die sich lange Zeit auch für Wagners
Opern sehr stark gemacht hat. Der zwiespältige Eindruck, den dieses Album
hinterlässt, geht vor allem auf das aufgedunsene Klangbild zurück, das
keinen richtigen Eindruck vermittelt, wie Kaufmanns Stimme auf der Bühne
tatsächlich klingt. Alles heroisch aufgeblasen. Das ist bedauerlich, denn
Lohengrin und Parsifal, weniger Siegmund, entsprechen dem Stimmcharakter des
Tenors durchaus, auch wenn die Gralserzählung hier (noch?) zu geheimnislos
wirkt.
Wohl um zu zeigen, dass er trotz des Vorstoßes ins Wagner-Fach seinen Mozart
nicht verlernt hat, hat Kaufmann zwei Stücke aus der "Zauberflöte" ins
Programm genommen -- neben der Bildnisarie die Sprecherszene, wo ihm in
Michael Volle ein gleichwertiger Partner gegenübersteht (was man von der
Kundry Margarete Joswigs nicht behaupten kann). Florestans Kerkerarie
meistert der Sänger auch im Schlussteil überzeugend, sympathisch berührt das
Engagement für Schuberts "Fierrabras" und "Alfonso und Estrella".
Vorbildlich ist in allen Fällen die Textgestaltung, was heute bei deutschen
Sängern eher die Ausnahme ist. Der kompakte Sound betrifft auch das Mahler
Chamber Orchestra unter Claudio Abbado, der durchweg sehr getragene Tempi
wählt. |
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