concerti, 7. März 2014
Von Peter Krause
 
Die große Show des Jonas K.
Jonas Kaufmann überzeugt als Parsifal – ganz im Gegensatz zu François Girards blasser Personenregie

Welch ein hoch attraktiver Gralssucher ist dieser Jonas Kaufmann! Er singt mit vor viriler Kraft strotzender, baritonal grundierter Tenor-Erotik, geht vollends auf in der Partie des Parsifal, die derzeit nicht besser zu besetzen ist. Ähnliches gilt für den überragenden Bass René Pape, auch er ein New Yorker Publikumsliebling. Den gigantischen Part des Erzählers Gurnemanz legt er wortklar und höchst differenziert, pastos, doch ohne Pathos und Altväterlichkeit an. Die im Saal der Met überwältigende Bildmacht der Inszenierung mit ihren eindrucksvollen, farblich changierenden Wolken-Videos freilich enttäuscht auf DVD. Denn Regisseur François Girard ersetzt zwar Otto Schenks romantischen Naturalismus der Vorgängerproduktion durch einen heutigen Realismus, ohne aber seine Übertragung in der Personenregie zu beglaubigen. Die bleibt bieder, ohne psychologische Feinarbeit, die Figuren gehen uns einfach viel zu wenig an..

 






 
 
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