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Kleine Zeitung |
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Jonas Kaufmann, ein Otello aus der Truppe |
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Dirigent
Antonio Pappano poliert Verdi auf Hochglanz.
Fast schon
technoid ist dieses hochgezüchtete, blank geputzte Studioprodukt. Pappano
dirigiert suggestiv, reißerisch, mit phänomenalem Detailreichtum und etwas
manieriert. Jonas Kaufmann ist weniger edler Feldherr als ein an die Spitze
geratener Soldat. Vielleicht fehlt ihm die herrische Eleganz, nicht aber
Leidenschaft und Ausdruck. Er imponiert mit Differenzierungsvermögen und
kräftiger Emphase, den Vergleich mit anderen großen Tenören muss er nicht
scheuen. Fulminant: Carlo Alvarez' Jago, weich die Desdemona Federica
Lombardis.
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