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Aachener Zeitung, 09.10.2009 |
(ark) |
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Jonas Kaufmann: «Franz Schubert: Die schöne Müllerin»
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Zu
schön, um wahr zu sein - das ist Jonas Kaufmanns «Schöne Müllerin». Gerade
erst hat seine «Sehnsucht»-CD für Furore gesorgt, da wagt sich der Startenor
an Schuberts intimen Liederzyklus. Er kann einfach alles, ritzt das hohe A
in «Dein ist mein Herz» in vier atemberaubenden Varianten von schmeichelnd
bis schmetternd ein, scherzt, gluckst in halber Stimme, wütet stürmisch
durch den «Jäger».
Dabei lässt er die kleinen und großen Geheimnisse seines Singens erahnen:
die ungenierten Vokaleinfärbungen in der Höhe, die mit präzisem Sitz
ertrotzten langen Phrasen.
Das klingt so phantastisch, dass die tadellose Leistung des Pianisten Helmut
Deutsch fast unter den Tisch fällt. Aber es ist doch ein eitler Schubert,
gemacht, Kaufmanns Stimme in aller Pracht zu spiegeln, nicht umgekehrt.
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