Klassik-Disco
mit K.Löbl
 
Fidelio
Welch ein wohltuender Kontrast dazu der neue Zürcher "Fidelio" (auf DVD bei TDK), ebenfalls aus der vorigen Saison, ebenfalls (wie der "Rosenkavalier") von Rolf und Marianne Glittenberg ausgestattet. Jürgen Flimm hatte vier Jahre zuvor an der New Yorker Met Beethovens Oper durchaus vernünftig, unaufdringlich, milieugerecht in die amerikanische Gegenwart transferiert und damit überzeugt. Diesmal blieb er im 18. Jahrhundert (Kostüme und Perücken deuten das an), die Aktionen wirken trotzdem zeitlos, also auch gegenwärtig. Kaum Dekorationen, Gliederung der Bühne durch Licht und Schatten, eine gute und praktische Lösung für die heikle Kerkerszene. Der intensiven musikalischen Gestaltung durch Nikolaus Harnoncourt entsprechen auf der Bühne vor allem die beiden (historischen) Ehepartner. Jonas Kaufmann, 35, kommt aus dem Mozart-Fach und hat als Florestan sowohl berührende lyrische Empfindsamkeit als auch die für das Finale nötigen Kraftreserven. Fast eine Entdeckung Camilla Nylund, 36 - ein schlanker, jugendlicher Sopran aus Finnland, früher in Hannover, dann in Dresden engagiert. Ausdrucksvolle Stimme, intensiver Vortrag, glaubhafte Erscheinung, überzeugendes Spiel, offenbar auch keine technischen Probleme mit der Rolle. Eine bessere Leonore ist mir nicht in Erinnerung."
 
 






 
 
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