|
|
|
|
|
Kurier(APA), 22. März 2009 |
|
Die vielleicht letzte große Diva
|
|
Sicher,
Anna Netrebko ist ein Superstar, Ja, Elina Garana ist auch eine echte Größe.
Außerdem gibt es noch eine Natalie Dessay, eine Angela Denoke, eine ... Die
Liste aufregender Künstlerinnen ist lang. An einer Sängerin kommt man dabei
aber sicher nicht vorbei: an Angela Gheorghiu. Die Sopranistin, die sich
selbst gern als Diva bezeichnet, die gemeinsam mit ihrem Ehemann und
Sänger-Kollegen Roberto Alagna oft für Schlagzeilen (und für graue Haare
vieler Intendanten) sorgt, ist tatsächlich eine Ausnahmeerscheinung.
Glamour
Nicht nur, dass Gheorghiu der Opernwelt jenen fast vergessenen Glamour
zurückgibt, der dieses Genre (auch) so spannend macht. Nein, Angela
Gheorghiu ist eine fantastische Künstlerin. Das lässt sich auch anhand ihrer
neuen Einspielung von Giacomo Puccinis "Madama Butterfly", die erste
Studio-Produktion einer Oper der Firma EMI seit Jahren, überprüfen. Und da
ist kein Ton falsch, gekünstelt oder gar manieriert. Im Gegenteil: Gheorghiu
stellt ihren herrlichen, ausdrucksstarken, in allen Lagen makellos geführten
Sopran ganz in den Dienst Puccinis, setzt auf feinste Farben, Lyrismen,
großes Melos und ein hohes Maß an Intensität. Vor allem aber: Schöner kann
man diese Partie fast nicht mehr singen. Gheorghiu hat aber auch die
passenden Mitstreiter an ihrer Seite. Allen voran Dirigent Antonio Pappano
und das ausgezeichnete Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia,
die Puccinis unwiderstehliche Melodien in einem großen, aber nie groben
Klangrausch zum Schwelgen bringen, die kleine, feinste Details dennoch
genüsslich auskosten. Dazu kommt mit dem Tenor Jonas Kaufmann ein
Pinkerton, wie man ihn sich öfter wünschen würde. Da ist Enkelejda
Shkosa eine ideale Suzuki, da gibt Fabio Capitanucci einen tadellosen Konsul
Sharpless, da gefallen die kleineren Rollen. Toll.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|